Lumbini – Geburtsort Buddhas

21. April 2014 at 17:29

Lumbini, Geburtsort Buddhas und UNESCO Weltkulturerbe, liegt ca. 40 Minuten Flugzeit von Kathmandu entfernt im West Terai. Wird die Anfahrt mit dem Bus gewählt, muss ungefähr ein ganzer Tag für die Anreise einkalkuliert werden. Bei dieser Variante bietet sich gleich eine kleine Rundreise über Pokhara, Tansen, Lumbini und dem Chitwan Nationalpark an.

Bei der Ankunft am Gautam Buddha Airport in Bhairawa verblüffen zunächst die vielen grünen Felder, Wiesen und wunderschönen Bäume. Die Landschaft erinnert ein bisschen an Norddeutschland. Senffelder und Weizenfelder überall und dazwischen Sträucher und Bäume. So richtig schön sattgrün. Vom Flughafen aus dauert die Fahrt bis nach Buddhanagar, dem kleinen Dorf, das genau neben dem Heiligen Garten liegt, ca. 30 Minuten. Für westliche Touristen ist Lumbini noch nicht richtig erschlossen. Ein paar gute Hotels haben sich um den Heiligen Garten angesiedelt, doch der Ortskern ist immer noch sehr ursprünglich und die typischen Lehmhäuser der Teraibewohner können bestaunt werden.

Der Heilige Garten erstreckt sich über eine große Fläche und kann mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit der Rikscha erkundet werden. Unweit vom Haupteingang befindet sich der Maya Devi Tempel und der heilige Teich. An dieser Stelle wurde Lord Buddha im 5. Jahrhundert v. Chr. geboren. Die Königin Maya Devi war hochschwanger auf dem Weg zu ihrem Elternhaus, das einige Kilometer vom Haus ihres Ehemanns entfernt lag. Da es sehr heiß war, rastete sie und nahm ein Bad in dem Teich. Lord Buddha wurde geboren.

Maya Devi Tempel mit heiligem Teich

Nach Buddhas Tod wurde der Garten für heilig erklärt. Der indische Kaiser Asokha ließ eine Tempelanlage errichten, von der heute noch die Ruinen zu sehen sind. Ein Teil der Ruinen befinden sich im Maya Devi Tempel zusammen mit dem Markierungsstein – dem exakten Geburtsplatz von Lord Buddha – sowie einem Relief, das die Geburtsszene wiedergibt. Neben dem Maya Devi Tempel steht die Ashoka Säule, die der Kaiser zum Gedenken errichten ließ.

Um Lumbini attraktiver zu machen und viele buddhistische Pilger anzulocken wurde ein Masterplan entworfen. Der Masterplan sah die Errichtung und den Bau von buddhistischen Tempeln aus 42 verschiedenen Ländern vor. Einige der Tempel sind bereits erbaut, andere befinden sich noch in Planung. Die verschiedenen Bauweisen sowie die Formen der Tempel und Klöster sind so verschieden wie die Länder, die den Bau initiiert haben.

The Great Lotus Stupa – Tara Foundation Germany, established 1999

 

Wer auf den Spuren Buddhas wandeln möchte, sollte auch die historischen und sehenswerten Orte Thilaurakot/Kapilavastu und Kudan besuchen.

In Thilaurakot (Kapilavastu) befinden sich Ruinen des Westtors, Osttors, des Hauptkomplex und der Zwillingstupas. In dem Hauptkomplex wurde Siddhartha Gautam 29 Jahre lang von allem Schlechten abgeschottet. Vom Osttor zog Siddhartha aus um als Asket die Wahrheit zu suchen. Sein Sohn war damals 7 Tage alt. Als Buddha seinen Sohn wieder sah, war dieser bereits 8 Jahre alt. Das Osttor ist für Buddhisten ein wichtiger Ort mit besonderer Bedeutung.

 

Osttor in Thilaurakot

 

Die ersten Ausgrabungen der Ruinen in Kudan erfolgten in 1962. Es wird davon ausgegangen, dass sich noch einige Teile des Gebäudekomplexes unter der Erde befinden. Nach seiner Erleuchtung kehrte Buddha nach Kudan zurück und hielt sich dort zwei Monate während der Monsunjahreszeit auf. An diesem Ort überreichte ihm seine Frau ein Glas Milch und das Mönchsgewand. Buddhas Stiefmutter und Tante wurde die erste Nonne des buddhistischen Ordens. Seine Frau wurde danach als zweite Nonne ordiniert.

SAM_8257

Ruinen in Kudan