Namaskar Nepal – Informationen / Rundbrief Nr. 18

28. Juni 2016 at 21:25

28. Juni 2016 – Namaskar Nepal – Informationen / Rundbrief No. 18

Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier … das Dorf Brabal wächst im Wiederaufbau

Die Dorfbewohner von Brabal haben zusammen mit den Arbeitern aus Okhaldhunga innerhalb eines Monats eine großartige Leistung vollbracht!

Mittlerweile sind insgesamt vier Häuser fertiggestellt und die Grundsteinlegung für das fünfte Haus erfolgte vor 3 Tagen.

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Wer hart arbeitet, braucht auch mal eine Pause

 

Wir sind überwältigt und freuen uns, dass wir mit Ihrer finanziellen Unterstützung solche Fortschritte bei unserem Wiederaufbau-Projekt verzeichnen können.

Der Monsun hat dieses Jahr bereits Mitte Mai eingesetzt. Viele Straßen sind durch Erdrutsche blockiert. Auch die unbefestigte Trasse von Thulo Bharku nach Brabal ist seit gut zwei Wochen nur noch von Fahrzeugen mit Vierradantrieb unter allergrößten Mühen befahrbar. Wir sind froh, dass wir bereits vor dem heftigen Regen die Materialien wie Sand, Zement und Stahl ins Dorf transportierten. Nach Fertigstellung des fünften Hauses sind noch genug Materialien für den Bau eines weiteren vorhanden.

Danach machen wir eine kleine Bau-Pause, die bis zum Ende der Regenzeit im September dauern soll. Während dieser Phase werden die Arbeiter in ihren Distrikt zurückkehren. Da die meisten Arbeiter ihre Häuser durch das Erdbeben verloren haben, können sie die Zeit nutzen um die notwendigen Dokumente für die Beantragung der staatlichen Entschädigungssumme vorzubereiten.

Interessanterweise publizierte die Kathmandu Post gestern einen Artikel über den Auszahlungsprozess an die Erdbebenopfer. Es wird berichtet, dass die erste Rate von NPR 50.000 (ca. EUR 435) bereits an 5.800 betroffene Haushalte ausbezahlt wurde. Waren es vor zwei Monaten nur 641 Haushalte, die die Gelder entgegen nehmen konnten, ist das ein echter Fortschritt.

Ferner wird in diesem Artikel berichtet, dass die Opposition seit geraumer Zeit die Auszahlung der Gelder in einer Summe über NPR 200.000 an die Betroffenen fordert. Dazu sieht sich die National Reconstruction Authority (NRA) aufgrund besehender Richtlinien außerstande. Nach Angaben der NRA wurde die Bestimmung, die Entschädigung in Raten auszuzahlen, mit der Weltbank abgestimmt und bereits im August 2015 unterzeichnet. Die Weltbank äußerte zum damaligen Zeitpunkt Bedenken, dass die Verwendung der Gelder missbräuchlich erfolgen könnte, wenn sie in einer Summe zur Verfügung gestellt werden.

Um solche Bedenken nicht aufkommen zu lassen übergeben wir generell kein Bargeld an die Dorfbevölkerung. Vielmehr achten wir bei der Umsetzung unseres Projekts darauf, dass lediglich Materialien, Transport und Arbeitskraft für den Bau der Häuser zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich möchten wir mit der Regelung über die zu erbringenden Eigenleistungen vermeiden, dass seitens der Dorfbevölkerung eine “Handaufhalte-Mentalität“ entsteht. Die Bewohner können durch die Erbringung von Eigenleistungen Wertschätzung entwickeln und Verantwortung übernehmen. Letztlich gibt uns die positive Entwicklung unseres Projekts die Bestätigung, dass wir dabei den richtigen Weg eingeschlagen haben.

Erfreuen Sie sich zusammen mit uns, den Dorfbewohnern und den Arbeitern an den nachfolgenden Fotoimpressionen der neuen Häuser:

Haus Nr. 1 von Diki und Renzin Tamang:

Diki & Renzin house

Sabine und Temba vor dem neuen Haus von Diki & Renzin 

 

Haus Nr. 2 der Familie Damgyalmo & Lakta Tamang:

Lakta house

Wunderschöner von Lakta geschnitzten Türrahmen

 

Haus Nr. 3 von Frau Yangri Tamang:

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Das fertige Haus von Yangri

 

Yangri house

Wie schön, ein alter Fensterrahmen wurde wieder verwendet

 

Haus Nr. 4 der Familie Chho Pema & Sonam Tamang:

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Der Neubau von Chho Pema & Sonam

 

Fundamenterstellung Haus Nr. 5 der Familie Nima Pema & Babu Singhi Tamang:

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Grundsteinlegung

 

Babu Singhi and wife

Babu Singhi & Nima Pema

 

Vorbereitungen für das Haus Nr. 6 der Familie Senchhomo & Dandul Tamang:

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Gemeinsam geht das Trümmer abtragen am einfachsten

NAMASTE

Sabine & Temba

NAMASTE

26. Juni 2016 at 21:20

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Namaste ist ein Wort, das in meinen Beiträgen sehr häufig vorkommt.

„Was bedeutet dieses Wort?“ fragen sich sicherlich einige Leser, die wenig Bezug zu Asien oder Nepal haben.

Namaste ist eine in Indien und Nepal verwendete Grußformel. Sie wird sowohl zur Begrüßung als auch zum Abschied eingesetzt. Namaste heißt übersetzt: “Ich grüße das Göttliche in Dir.“

Beim Aussprechen des Wortes Namaste führt der Grüßende gleichzeitig eine Geste aus, bei der die Handinnenflächen vor der Brust in Höhe des Herzens aneinanderzulegen sind. Dadurch wird dem Gegenüber Respekt und Achtung gezollt.

Zusätzlich aktiviert die Handstellung der „betenden Hände“ den eigenen Energiekreislauf. Wer einmal länger in dieser Haltung verharrt, merkt sehr schnell wie wohltuend sich diese Geste auf den Herzbereich und den gesamten Organismus auswirkt. Es breitet sich ein innerer Frieden und Stille aus.

 

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Garuda in Namaste-Haltung vor dem Tempel in Changunarayan

 

Ich mag diese höfliche Grußgeste sehr gern. Es gibt die Gelegenheit im Alltagsgeschehen kurz inne zuhalten. Sich auf den gegenüberstehenden Menschen und sich selbst zu konzentrieren. Es entsteht dabei eine Situation voller Wertschätzung und Anerkennung. Ganz anders als wenn ein schnelles und unverständliches “Hi“ oder “Hallo“ gemurmelt wird.

Eine gesteigerte Ehrerbietung kann durch das abgewandelte Wort „Namaskar“ ausgedrückt werden. Oftmals wird diese Form älteren Generationen gegenüber verwendet.

Das Wort Namaste kommt aus dem Sanskrit und setzt sich aus der Silbe „Namas“ (Verehrung) und dem Pronomen „te“ (dir) zusammen. Dabei handelt es sich sprachwissenschaftlich um die Basis (Namas) und das Klitikon (te), das sich daran anlehnt. Beides zusammen bildet die Worteinheit.

NAMASTE!