Rabi Thapa: THAMEL – Dark Star of Kathmandu

25. Juli 2019 at 17:36

REZENSION:
Rabi Thapa, Thamel – Dark Star of Kathmandu, New Delhi, Indien, Speaking Tiger Publishing Pvt. Ltd., 2016, 174 Seiten, 12 ABB, Preis: 700 NPR, ISBN: 978-93-85755.88-0

 

“Thamel – Dark Star of Kathmandu“ ist ein geschichtliches und jetztzeitiges Portrait eines Stadtteils von Rabi Thapa und ist im Jahr 2016 im Speaking Tiger Verlag, Indien, in englischer Sprache erschienen. Rabi Thapa ist ein nepalisch-englischer Autor und Herausgeber der Zeitschrift “Lal.it“. “Nothing to declare“ ist der Buchtitel seines weiteren im Jahr 2011 publizierten Werkes, einer Sammlung von Kurzgeschichten über Nepal. Thapa hat an der Universität von Cambridge in England und an der Monash Universität in Melbourne, Australien, studiert.

Rabi Thapa beschreibt in seinem Buch die Entstehung von Thamel, dem heutigen Touristenzentrum in Kathmandu, und lässt dabei die geschichtlichen Aspekte Nepals und Einblicke in die Kultur und Traditionen der einstigen Bewohner, den Newars, nicht zu kurz kommen. Die dreizehn Kapitel sind ein Streifzug durch verschiedenen Ecken eines bunten Viertels in einer gewachsenen Metropole, gemischt mit Kurzgeschichten von sechs nepalischen Bewohnern. Ein Musiker, ein neunzigjähriger Ex-Polizist, ein Trekkingagentur-Chef, ein Ex-Junkie, eine Nachtklub-Angestellte und eine Friseurin erzählen über ihr Leben und ihre Beziehungen zu diesem außergewöhnlichen Ortsteil.

Der Autor begibt sich selbst auf eine Tour und besucht verschiedene Plätze in Thamel. Hierbei stellt er sich die Frage, was diesem Stadtteil die Identität gibt und was dieses Viertel ausmacht. Vor langer Zeit war Thamel ein spärlich besiedelter Ort mit Reisfeldern und wenigen Backsteinhäusern. Selbst das Heulen der Wölfe konnten die ursprünglichen Bewohner, die zu der ethnischen Volksgruppe der Newari zählen, hören.

Thapa beginnt mit dem Platz bzw. Tempel in Thabahil. Bikramashil Mahavihar, auch Bhagwan Bahal genannt war früher das spirituelle Herz des Quartiers. Das im 11. Jahrhundert gegründete buddhistische Studienzentrum in der Amrit Marg im Norden des heutigen Thamels beherbergte einst über 5000 Mönche.

Der Schriftsteller setzt seinen Streifzug fort und berichtet von seiner Begegnung mit den klebstoffschnüffelnden, in dreckige Lumpen gekleideten Straßenkindern von Kathmandu. Kinder im Alter zwischen 10 und 16 Jahren, die Gewalt und Missbrauch entflohen sind und sich kaum mehr in die Gesellschaft eingliedern lassen. Ihr Zuhause sind die Straßen von Thamel. Rabi Thapa vergleicht in diesem Zusammenhang die andersartige Kindheit der lebenden Göttin Kumari und verzichtet nicht zu erwähnen, dass die Straßenkinder vereinzelte Opfer von Pädophilen und Sexualtätern sind.

Thapa lässt bei seiner Runde die Nennung der berühmt berüchtigten Freak Street, in der die Hippies von 1960 bis 1970 wohnten, nicht aus. Er beschreibt, den langsamen Weg des Tourismus, der im Jahre 1951 begann und auch dem Ausländer-Bann, der während der Rana Dynastie herrschte, ein Ende setzte. Es wird berichtet, dass König Birendra mit Einführung der Visapflicht und dem Verbot von Haschisch den Weg zum Abendteuer-Tourismus und zu den “Touristen mit Dollars in den Taschen“ ebnete.

Während seines Rundgangs spricht der Autor mit Rajan Sakya, dem Sohn von Karna Sakya, Mitbegründer des Kathmandu Guest House. Neben dem Royal Hotel und der Freak Street bildet das mitten in Thamel stehende Hotel den Anfang der Tourismusindustrie in Nepal. Mit der Gründung des Tourismus-Ministeriums und Öffnung der Annapurna Runde beschreibt Thapa den in den 1980er Jahren einsetzenden Touristenboom, in dem neue Hotels, Restaurants und Bars entstanden sind und die geschäftstüchtigen Manangis aus dem Annapurna Gebiet kräftig in das wachsende Touristencentrum in Kathmandu investierten.

Rabi Thapa geht auf die Veränderung von Thamel, das einst den Newars gehörte und danach von den Ranas und Shahs übernommen wurde, ein. Seine detaillierte Beschreibung der newarischen Kultur bietet Einblicke in die Kastenidentität, die Riten und die soziale Verantwortung dieser Ethnie. Durch das reproduzierte Gespräch mit einem Transvestiten, der Darstellung des Sexbusiness, der angeblichen Massagecenter sowie der nepalischen Gang-Kultur, gewährt der Autor einen zusätzlichen Blick auf die Schattenseiten des Stadtteils.

Darüber hinaus lässt der Autor in seinem Buch den Brand des legendären Buchladens Pilgrims Bookstore, der intellektuellen Seele von Thamel, nicht aus. Ein großes Einkaufszentrum steht nun auf diesem Platz und zeugt neben dem neuen Pilgrims Bookstore, den anderen Buchläden, dem Chinatown in Jyatha, und den vielen im Bau stehenden Hotelanlagen nach seinen Schilderungen von einer weiteren, nicht nur touristisch geprägten Hochkonjunktur. Selbst das Erdbeben im Jahre 2015 und die sich daran anschließenden Grenzblockade konnte diesen Boom nicht zum Erliegen bringen. Der Autor fügt an, dass der einst von nepalischen Eltern kritisch betrachtete und speziell für Touristen geschaffene Platz, mittlerweile von immer mehr jungen nepalischen Leuten besucht wird. Seiner Meinung nach hat dies damit zu tun, dass sich die neue Generation heutzutage nicht nur über ihre Gesellschaftsklasse identifiziert.

Dem Autor ist es gelungen, die Identität eines Stadtteils real, greifbar, lebendig und mit Bezug zur nepalischen Geschichte und der Entwicklung des Tourismus in Nepal darzustellen. Darüber hinaus zeichnet Thapa mit seinem Buch ein Portrait der Menschen, die dort leben und arbeiten.

Da sich Thapa bei den Geschichten der sechs Personen der Ich-Erzählerperspektive bedient, war es mir anfänglich nicht ganz klar, ob der Autor nun von sich selbst und seinen Erfahrungen oder von anderen Personen schreibt. Erst später bemerkte ich, dass die Kapitelnamen, die die Geschichten der sechs erzählenden Personen beinhalten mit Anführungszeichen gekennzeichnet sind und im Wechsel zu den anderen Kapiteln stehen. Diese optische Darstellung und die gewählte Erzählerperspektive machen die Erzähler für den Leser greifbar und erzeugen eine gewisse Spannung und Lebendigkeit.

Besonders haben mir die an manchen Stellen eingeflochtenen nepalischen Wörter und Sätze, die einen gewissen Pep und Schwung entstehen lassen, gefallen. Da die meisten Phrasen anschließend übersetzt werden, ist ein Verstehen der nepalischen Sprache durch die Leser keine zwingende Voraussetzung. Möglicherweise können die wenigen, nicht übersetzten nepalischen Wörter bei Lesern zu Irritationen führen. Aus dem Zusammenhang läßt sich jedoch der entsprechende Sinn erschließen.

Die adäquate Recherche über die Ursprünge, die interessante Aufbereitung von Fakten über die noch bestehenden Institutionen und Mythen des nepalischen Tourismus, das Einflechten der Geschichte Nepals gemischt mit der Darstellung der newarischen Traditionen lassen einen tiefen Blick hinter die Kulissen eines faszinierenden Ortes zu. Es sind die Ladenbesitzer, die Reiseagenturen, die Straßenkinder, die Prostituierten, die Restaurants, die Bars und Hotels, die Touristen und die Einheimischen, die diesen Ort ausmachen.

Das Buch ist besonders für diejenigen, die noch nie in Nepal waren und zum ersten Mal das Touristenviertel Thamel betreten, aber auch für diejenigen, die den Stadtteil bereits kennen und mehr über die Entstehung und Geschichte wissen möchten, geeignet. Mit diesem Buch können sich die Leser auf eine Reise in die Vergangenheit und Gegenwart begeben und einem Stadtteil, der einer Persönlichkeit mit vielen verschiedenen Charakterzügen gleichkommt, begegnen.

 

 

 

Veröffentlicht in der Zeitschrift  der Deutsch-Nepalischen Gesellschaft, Köln, nepal-i 118 – 2018  (S. 93)

Erstmalige Opern-Aufführung in Nepal

9. Mai 2017 at 8:01

Im Innenhof des Patan Museum konnten Besucher vom 3. bis 11. September 2016 die erste Opern-Aufführung in Nepal bestaunen. Die Kammeroper „Arjuna´s Dilemma“ mit Szenen aus dem indischen Epos Bhagavad Gita und Gedichten von Kabir lockte viele nepalesische und ausländische Besucher an. An den meisten Abenden waren die Vorstellungen ausverkauft.

 

Bezauberndes Bühnenbild

 

Dies spricht besonders für die neuartige Inszenierung von Douglas J. Cuomo unter der Leitung des Musikdirektors Jonathan Khuner und der Bühnenregisseurin Deborah Merola. Das Ensemble setzte sich aus Akteuren des One World Theatre Kathmandu, internationalen Opernsängern, Tabla-Spielern, Musikern der Kathmandu Jazz Conservatory und Sängerinnen des Kathmandu Chorale zusammen.

Das Bühnenbild war mit unterschiedlich großen Bambusrohren einfach, aber dennoch aussagekräftig gestaltet. Die wunderschönen Lichteffekte kamen darüber hinaus in der Dunkelheit besonders zur Geltung.

Die hervorragenden Darsteller, Musiker und Sänger aus Indien, Nepal, Europa und Amerika lieferten ein einzigartiges multikulturelles Zusammenspiel in Sanskrit, Hindi und Englisch. Weitere Akzente setzte das bezaubernde Solo eines Saxophonisten.

Die abwechselnde Harmonie und Disharmonie der Instrumentalstücke und Gesänge lies Interpretationen freien Raum.  Die Darstellung der inneren Krisen und Fragen von Arjuna im Zwiegespräch mit Krishna hinterlassen am Ende der Veranstaltung viele offene Fragen.

Ein Blick in den rezitierten Inhalt der Lehren des Bhagavad Gita, eine der zentralen Schriften des Hinduismus, ist bei der Antwortsuche hilfreich. Der Text wird oftmals als Allegorie verstanden und als Dialog der inneren Göttlichkeit, gespielt von Krishna, und der menschlichen Seele, verkörpert durch Arjuna, interpretiert. Das Leben wird als Schlachtfeld, das bei dieser Oper zum Bühnenbild wurde, dargestellt.  Das feindliche Heer, gegen das Arjuna seinen Kampf angesagt hat, repräsentiert die menschlichen Schwächen, die zu überwinden sind.

 

Poster zu „Arjuna´s Dilemma“

 

NAMASTE!

Artikel erschienen in der Zeitschrift der Deutsch-Nepalischen Gesellschaft „Nepal-i“ (deutsch-nepali Magazin) – Ausgabe 116/2017

 

Wenn eine Stadt zum öffentlichen Ausstellungsraum wird

17. Januar 2017 at 8:15

Wenn eine Stadt zum öffentlichen Ausstellungsraum wird
Internationale Fotoausstellung „Photo Kathmandu“

Die Internationale Fotoausstellung „Photo Kathmandu“ (www.photoktm.com) fand in diesem Jahr vom 21. Oktober bis 3. November 2016 zum zweiten Mal in Nepal statt. Das Besondere daran ist, dass die Fotographien überwiegend im Freien auf öffentlichen Plätzen in der ganzen Stadt ausgestellt sind. Neben der Outdoor-Ausstellung gab es ein großes Angebot an begleitenden Events, Workshops, Künstlergesprächen und Slideshows. Informationsposten verteilten Pläne, aus denen die verschiedenen Veranstaltungen und Lokationen ersichtlich waren. Durch die tropfenförmigen, türkisfarbenen Nummerierungen war es auch für Ortsunkundige leicht sich zurecht zu finden.

Hauptveranstalter dieser Ausstellung ist die im Jahr 2007 gegründete Organisation photo.circle (www.photocircle.com.np). Photo.circle bietet eine Plattform für Fotographen und Fotographien in Nepal. Veröffentlichungen, Ausstellungen, Workshops und Auftragsarbeiten sollen dazu beitragen die sozialen Veränderungen im Land zu dokumentieren. Die Veranstaltungen sind ein Aufruf an die Öffentlichkeit sich mit diesen Themen zu beschäftigen und auseinanderzusetzen. Fotos erzählen Geschichten, halten Erinnerungen fest und bewahren Vergangenheit. 2010 wurde dazu die Nepal Picture Library (www.nepalpicturelibrary.org) ins Leben gerufen. Es handelt sich um ein digitales Fotoarchiv, das seit seiner Gründung mehr als 50.000 Fotographien aus verschieden Regionen Nepals gesammelt hat.

Die Fotoausstellung drehte sich um die Themen „Revival, Identität, Konflikt, Integration und Resilienz“. In diesem Jahr decken sich der Beginn der Maoisten Rebellion vor 20 Jahren mit dem Ende vor 10 Jahren. Am 21. November 2006 wurde der Friedensvertrag zwischen der nepalesischen Regierung und dem damaligen CPN (Maoist) Parteichef Pushpa Kamal Dahal (heutiger Premierminister von Nepal) geschlossen. Vor einem Jahr schockierte das verheerende Erdbeben mit anschließender Grenzblockade das Land Nepal und die ganze Welt.

Für die Welt scheinen die Nepali mit Resilienz, einer hohen psychischen Widerstandsfähigkeit Krisen zu bewältigen, ausgestattet zu sein. Aber wie sehen sich die Nepali selbst?

Der Frage nach der nationalen Identität Nepals ging die begleitende Fotoausstellung: PIX – THE NEPAL ISSUE, die vom 30. September bis 7. November im Taragaon Museum, Boudanath, gezeigt wurde, nach. Ein großes Augenmerk richteten die Künstler auch bei dieser Ausstellung auf den 10-jährigen Konflikt mit den Maoisten.

Die nachfolgenden Fotoimpressionen und Erläuterungen geben einen Einblick in die verschiedenen Beiträge einzelner Künstler:

BROKEN RULES (Arantxa Cedillo – Spain):

Der Platz, an dem vor dem Erdbeben die beiden Holzpavillons Mani Mandap standen, ist durch einen Bauzaun abgeschirmt. An den Gittern des Zauns sind die Portraits nepalischer Pionierinnen aufgehängt. Es handelt sich um Kämpferinnen für weibliche Identität und für ein gleichwertiges Rollenbild. Frauen, die den Mut hatten Regeln zu brechen und Neues auszuprobieren.
 


BUNGAYA: RATO MATSYENDRANATH: Forty Years of Festival (Bruce McCoy Owens – USA):

Der Regengott Rato Machhindranath wohnt jeweils halbjährlich in seinen Tempel in Bungamati und in Patan. Jedes Jahr findet zu Beginn der Monsunjahreszeit ein großes Fest zu Ehren der Gottheit statt. Rato Machhindranath wird in einem Festwagen durch die Straßen Patans gezogen. Tausende Menschen sind an der Prozession beteiligt. Die Fotodokumentation, für die sowohl Bungamati als auch Patan als Ausstellungsort gewählt wurde, zeigt wie die Menschen sich mit diesem Festival identifizieren, es leben und gemeinsam diese Tradition feiern.

 

 

 


CLOSE DISTANCE (Jannatul Mawa – Bangladesh):

Diese Ausstellung wurde inmitten des neuen Einkaufszentrums Labim Mall am Phulchok in Patan, platziert. Die Fotos zeigen Frauen aus dem Mittelstand mit ihrer Hausangestellten, nebeneinandersitzend auf dem Sofa. Die sozialen Unterschiede sind gravierend, dennoch erschafft die Künstlerin durch ihre Arbeit, die Möglichkeit ein Band der Verbundenheit und Intimität zwischen den Frauen zu knüpfen. Auch der gewählte Ausstellungsort gehört zu Nepal und der gewaltige Unterschied ist zu spüren. Das luxuriöse, nach europäischem Standard gebaute Einkaufszentrum wirkt auf den ersten Blick wie ein Fremdling im einfachen Stadtbild am Rande der staubigen Straße. Das eine existiert nicht ohne das andere und alles ist verbunden.

 


DALIT: A Quest of Dignity (Nepal Picture Library, curated by Diwas Raja KC – Nepal):

Über 100 Jahre war das Kastenwesen in Nepal gesetzlich manifestiert. In der untersten Kaste wurden die Dalits klassifiziert. Sie werden als Unberührbare und Unreine bezeichnet. Selbst heutzutage, über 50 Jahre nach Abschaffung des Gesetzes im Jahr 1963, erleben die Dalits noch soziale und politische Diskriminierung und Ablehnung in der Gesellschaft.  Diese Ausstellung zeigt das Leben der Daltis und bezeugt besonders die sozialen, wirtschaftlichen, politischen und intellektuellen Benachteiligungen dieser Menschen.

 


MEASURES OF LOSS and MEMORY of War (Stephen Champion – UK, Kunda Dixit – Nepal, Ishan Tankha – India, Jonas Bendiksen – Norwegen):

Eine Ausstellung gemischt aus überdimensionalen Fotos, einer Filmdokumentation und Collagenwand, mitten im bewaldeten Hinterhof des Patan Museums. Bürgerkriege in Sri Lanka, Indien und Nepal. Konflikte, an die sich niemand gerne erinnert. Es gibt wenige, die über diese Zeiten sprechen möchten und können. Zu viele ungeklärte Details über das Verschwinden von Menschen, über das Töten von unschuldiger Zivilbevölkerung, über Gewalt und Verbrechen. Eine künstlerische Darstellung über das Leiden und die innere Stärke der Menschen in einem außergewöhnlichen Zeitgeschehen.

 


SAUDI TALES OF LOVE (Tasneem Al-Sultan – Saudi Arabia):

Wie stehen Frauen in Saudi-Arabien heutzutage zu den islamischen Traditionen und den Vorstellungen zur Rolle der Frau als Hausfrau, Ehefrau und Mutter?  Die Künstlerin gibt mit ihrem Beitrag zur Ausstellung Antworten auf diese Fragen und zeigt auf, dass es auch innerhalb des Islams Frauen gibt, die andere Wertevorstellungen leben und trotzdem in der Gesellschaft integriert sind.

 

 

Identity of Nepal

6. Oktober 2016 at 21:39

Sehenswerte Fotoausstellung im Taragaon Museum, Kathmandu

PIX: The Nepal ISSUE – Scope ist eine photographische Erzählung von Nepal und seinen Menschen. Eine künstlerische Darstellung, die die Frage nach der nationalen Identität Nepals aufwirft.

 

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PIX: The Nepal Issue – Scope

 

Wie sieht die Welt Nepal und seine Menschen?
Wie sehen sich die Nepali selbst?
Wie sehen die nepalesischen Künstler ihr Land und ihre Mitmenschen?

Wer mehr darüber erfahren möchte sollte unbedingt die Ausstellung im Taragaon Museum (www.taragaonmuseum.com), Boudanath – Kathmandu im Zeitraum vom 30. September bis 7. November 2016 besuchen. Die Ausstellung entstand im Rahmen des indischen Projektes PIX – A Photography Quaterly (www.pixquarterly.in) und wurde erstmalig im April 2016 im Goethe Institut Max Mueller Bhavan, Neu-Delhi gezeigt.

 

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Taragaon Museum Kathmandu

 

In Kooperation mit der Deutschen Botschaft Kathmandu, dem Taragaon Museum und Hotel Hyatt wurde die Fotoausstellung als begleitendes Event zum kommenden Internationalen Fotofestival “Photo Kathmandu“ nach Nepal (www.photoktm.com) geholt.

 

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Photo Kathmandu

 

Gedanken und Wortspiel zur Ausstellung:

SPIELRAUM
RAUM & SPIEL

Blick durch die Linse
verschwommene Geschichte
Scharfstellung – Klick

Blick durch den Sucher
dunkle Gesichter
Belichtung – Klick

Blick durch das Objektiv
schwarzweiße Träume
Farbfilterung – Klick

Zeitpunkt festgehalten
scharfgestellte Geschichte
konservierte Vergangenheit

Augenblick eingefangen
beleuchtete Gesichter
fixierte Zeitzeugen

Moment aufgenommen
Farbige Träume
retuschierte Realität

RAUM & SPIEL
SPIELRAUM

Photo Kathmandu – November 2015

9. November 2015 at 20:15

 

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Photo Kathmandu

 

Heute geht das erste Internationale Photo Festival (www.photoktm.com) in Nepal zu Ende.

7 Tage lang konnten Ausstellungen verschiedener nationaler und internationaler Künstler, Artist Talks, Workshops, Slide Shows und vieles mehr in und um den Patan Durbar Square besucht werden. Zentrales Thema des Festivals war die ZEIT.  Ein Zusammenspiel von Photographie, Geschichte und Menschenkunde. Die gedruckten Photographien verschiedener Künstler dokumentieren die Perioden von Nepals Geschichte und waren überwiegend im Freien an öffentlichen Plätzen ausgestellt. Gut zu finden mit dem übersichtlichen Festival-Plan und den pink-farbenen Nummerierungen.

 

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Photo-Ausstellung in Patan

 

Ich habe die Photo Kathmandu gleich zweimal besucht und war von drei Ausstellungen besonders begeistert:

PATIS in PATAN (Christiane Brosius):
Patis sind traditionelle öffentliche Ruheplätze, die insbesondere in Patan und Bhaktapur zu finden sind. Der als Ausstellungsort gewählte Pati in Chyasal ist ein Ruheplatz für Frauen. Vor allem Fotos von Frauen-Gesichtern in verschiedenen Formaten zieren den Platz und die Hauswände. Eine einmalige Atmosphäre schaffen die Frauen, die davor Reis auf großen Plastikplanen trocknen und durch ständiges Gehen bewegen.

 

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CHANGE of COURSE (Prasiit Sthapit):
Das Dorf Susta liegt direkt am Fluss Narayani im südlichen Terai. Dieser Fluss markiert die Grenze zwischen Nepal und Indien. Der Fluss bahnt sich seinen Verlauf immer wieder neu. Das Dorf muss sich anpassen und wandert mit… und ist dabei seine nationale Identität zu verlieren…
Passend zum Thema wurde die Ausstellung an einer öffentlichen Wasserstelle platziert.

 

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Living in the Mist – the LAST NOMADS of NEPAL (Kishor Sharma):
Bei dieser Ausstellung wird das Augenmerk auf die ethnische Volksgruppe der Raute gelegt. Ein vom Aussterben bedrohtes Nomadenvolk, das in den Wäldern im Westen Nepals lebt.  Immer in Bewegung … niemals bleiben die Raute länger als einen Monat an einem Ort. Können diese jahrhundertealten Traditionen dem neuzeitlichen Lebensstil standhalten?

 

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NAMASTE!!