Nepal meets Bhutan, die Zweite
Ein Land wie im Märchen, versteckt hinter den Bergen bei den sieben Zwergen
Der Landeanflug auf Paro erfordert die absolute Geschicklichkeit und Manövrierfähigkeit des Piloten. Zwischen den engen Tälern bringt er die Maschine sicher zum Landen. Wir sind in einer anderen Welt angekommen. Alles ist ruhig und gemächlich. Wir lassen uns nach dem Aussteigen Zeit und machen ein paar Fotos von der Landebahn und unserem Flugzeug. Keiner der Flughafenbediensteten ärgert sich darüber und drängt uns das Gelände zu verlassen. Langsam gehen wir zu Fuß ins Flughafengebäude. Nach dem Geldwechsel, der Immigration, dem Koffer abholen und der Zollkontrolle freuen wir uns auf unsere Freunde, die uns abholen. Gemeinsam fahren wir nach Thimphu. Obwohl Paro nur 65 km von der Hauptstadt entfernt ist, dauert die Fahrt ungefähr 1 ½ Stunden. Gemütlich schleicht der Jeep auf der Landstraße mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h dahin. Am liebsten würden wir das Auto anschieben. Es ist ungewöhnlich sich auf freier Fahrbahn so schleppend fortzubewegen. Dennoch ist es angenehm und lässt eine sofortige Ruhe und Entschleunigung entstehen. Ein komplett anderes Gefühl als im Gewusel von Kathmandu.
Thimphu, die Hauptstadt des Königreichs Bhutan erinnert ein bisschen an Zermatt in der Schweiz. Seit einigen Jahren werden viele neue und vor allem große Häuser gebaut. Gemäß den baurechtlichen Vorschriften muss das Bauvorhaben dem traditionellen Stil entsprechen. Dieser Bauboom wird unter anderem von den jungen Leuten, die zum Studieren oder vielleicht auch zum Putzen ins Ausland gehen, finanziert. Auf den Jugendlichen liegt ein enormer Druck, denn es wird erwartet, dass das verdiente Geld nach Hause geschickt wird. Das ist genauso wie in Nepal. Am Flughafen in Kathmandu haben wir einen Bhutani getroffen, der drei Jahre in Doha im Verkauf gearbeitet hat und jetzt wieder in sein Heimatland zurückkehrt. In Paro sehen wir ihn nach der Landung mit einem großen Flachbild – Fernseher bei der Zollkontrolle wieder. Das ist das typische Mitbringsel der heimkehrenden Migranten für die Familien. Das ist auch in Nepal so.
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