Erstmalige Opern-Aufführung in Nepal

9. Mai 2017 at 8:01

Im Innenhof des Patan Museum konnten Besucher vom 3. bis 11. September 2016 die erste Opern-Aufführung in Nepal bestaunen. Die Kammeroper „Arjuna´s Dilemma“ mit Szenen aus dem indischen Epos Bhagavad Gita und Gedichten von Kabir lockte viele nepalesische und ausländische Besucher an. An den meisten Abenden waren die Vorstellungen ausverkauft.

 

Bezauberndes Bühnenbild

 

Dies spricht besonders für die neuartige Inszenierung von Douglas J. Cuomo unter der Leitung des Musikdirektors Jonathan Khuner und der Bühnenregisseurin Deborah Merola. Das Ensemble setzte sich aus Akteuren des One World Theatre Kathmandu, internationalen Opernsängern, Tabla-Spielern, Musikern der Kathmandu Jazz Conservatory und Sängerinnen des Kathmandu Chorale zusammen.

Das Bühnenbild war mit unterschiedlich großen Bambusrohren einfach, aber dennoch aussagekräftig gestaltet. Die wunderschönen Lichteffekte kamen darüber hinaus in der Dunkelheit besonders zur Geltung.

Die hervorragenden Darsteller, Musiker und Sänger aus Indien, Nepal, Europa und Amerika lieferten ein einzigartiges multikulturelles Zusammenspiel in Sanskrit, Hindi und Englisch. Weitere Akzente setzte das bezaubernde Solo eines Saxophonisten.

Die abwechselnde Harmonie und Disharmonie der Instrumentalstücke und Gesänge lies Interpretationen freien Raum.  Die Darstellung der inneren Krisen und Fragen von Arjuna im Zwiegespräch mit Krishna hinterlassen am Ende der Veranstaltung viele offene Fragen.

Ein Blick in den rezitierten Inhalt der Lehren des Bhagavad Gita, eine der zentralen Schriften des Hinduismus, ist bei der Antwortsuche hilfreich. Der Text wird oftmals als Allegorie verstanden und als Dialog der inneren Göttlichkeit, gespielt von Krishna, und der menschlichen Seele, verkörpert durch Arjuna, interpretiert. Das Leben wird als Schlachtfeld, das bei dieser Oper zum Bühnenbild wurde, dargestellt.  Das feindliche Heer, gegen das Arjuna seinen Kampf angesagt hat, repräsentiert die menschlichen Schwächen, die zu überwinden sind.

 

Poster zu „Arjuna´s Dilemma“

 

NAMASTE!

Artikel erschienen in der Zeitschrift der Deutsch-Nepalischen Gesellschaft „Nepal-i“ (deutsch-nepali Magazin) – Ausgabe 116/2017

 

Zehn Jahre Nepal

10. März 2017 at 18:56

Genau heute vor zehn Jahren, am 10. März 2007 habe ich das erste Mal nepalischen Boden betreten. Ich kann es kaum glauben wie schnell die Zeit verflogen ist. Die damalige Reise hat mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Eine Wende von 180 Grad, für die ich sehr dankbar bin.  Innerhalb dieser zehn Jahre hat sich nicht nur Nepal verändert – ich mich auch.

Den heutigen Tag möchte ich zum Anlass nehmen und das Gedicht, das ich am 11.12.2007 geschrieben habe, teilen.

Reise in eine neue Welt

Die Tage verrinnen, ein Koffer ist schon gepackt,
überall stehen Kisten.
Heute in einer Woche bin ich weg.
Was nehme ich mit? Was bleibt?
Diese Fragen stelle ich mir 100mal am Tag.
Was würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Meine neue Heimat ist keine einsame Insel
– dennoch eine völlig neue Welt.

Anfangs rasten Fragen wie Blitz und Donner durch meinen Kopf:
Was ist Sicherheit?
Wie bunt kann ein Leben sein?
Warum Veränderung?
Was heißt Fließen?
Wo ist die Struktur?
Warum Erstarren?
Wie lautet die Regel?
Wo ist die Ausnahme?

Und mein Herz juchzte vor Freude:
Immer ersehnt, gewünscht und erhofft.
Eine Türe hat sich geöffnet und ich trete durch.
Eine neue Welt erwartet mich,
HIMALAYA, dort wo die Götter wohnen.
Manche Freunde sagen,
Du wirst dort Gott ein bisschen näher sein als wir.
Alles ist bunt und strahlt voller Lebendigkeit.
Das Land löst eine magische Faszination bei mir aus.
Ein Ort voller Energie, Mystik und Stille.

Aber manchmal bricht ganz unverhofft wieder das Gewitter los:
Was ist Sicherheit?
Wie bunt kann ein Leben sein?
Warum Veränderung?
Was heißt Fließen?
Wo ist die Struktur?
Warum Erstarren?
Wie lautet die Regel?
Wo ist die Ausnahme?

Und mein Herz springt vor Freude und tanzt:
Immer ersehnt, gewünscht und gehofft.
Eine Tür hat sich geöffnet und ich trete durch.
Mein Herz hat Recht und ich vertraue.
Ein unbeschreibliches Gefühl, als ob ich ein Gefäß bin
und die Freude und Lebendigkeit überquellen.
Es ist schwierig in Worte zu fassen.
Ich trete ein, voller Begeisterung und Überzeugung,
ein neuer Raum wird sichtbar.
Ohne bewertende Grenzen, voller Möglichkeiten.

Hier werde ich die Antworten auf das Unwetter finden:
Was ist Sicherheit?
Wie bunt kann ein Leben sein?
Warum Veränderung?
Was heißt Fließen?
Wo ist die Struktur?
Warum Erstarren?
Wie lautet die Regel?
Wo ist die Ausnahme?

Und mein Herz ruft mir lachend zu:
Danke Deinem mutigen Ausprobieren.
Danke Deinem göttlichen Vertrauen.
Du wirst immer versorgt und getragen!

JA – das Leben ist kunterbunt und voller Möglichkeiten.
Und zum Schluss noch eine sehr passende nepalische Weisheit:

Sage nicht ein Pass sei unüberwindlich, steig hinauf und überschreite ihn.

 

Laurebina Pass, Gosainkunda, 4.610 m (24.3.2007)

 

Namaste!

Namaskar Nepal – Informationen / Rundbrief No. 20

14. Februar 2017 at 14:49

14. Februar 2017 – Namaskar Nepal – Informationen / Rundbrief No. 20

Es ist soweit! Fortsetzung der Wiederaufbauarbeiten in Brabal

Die Straße nach Brabal ist wieder befahrbar und die kalten Monate in Nepal sind fast vorüber. Am 17.02.2017  kommen die Arbeiter ins Dorf und die ersehnte Ladung Zement wird geliefert.

Das vorbereitete Grundstück von Dorfbewohner Kancha wartet auf Bebauung. Die Eigenleistungen in Form von Steinen und Holz liegen bereit. Wir freuen uns sehr, dass wir nun die Wiederaufbauarbeiten fortsetzen können. Wir hoffen, dass wir bis zur Regenzeit erneut 6 – 7 Häuser erstellen können und uns keine unvorhersehbaren Ereignisse einen Strich durch unsere Planung machen.

Während unserem Besuch in Brabal von 8. bis  11. Januar 2017 haben wir die Familien in den neuen Häusern besucht. Zwei Häuser sind komplett eingerichtet und bewohnt. Bei den anderen vier Häusern wird noch fleißig an der Innenausstattung gearbeitet. Manche kleiden die Räume zur Dämmung mit Holzplatten aus, andere verputzen die Wände. Holzböden werden eingezogen, Fenster bunt gestrichen. Es ist wirklich wunderschön zu sehen wie jede Familie ihr Haus individuell gestaltet.

Was uns wieder besonders aufgefallen ist, ist die Geschäftigkeit der Dorfbewohner und die gegenseitige Unterstützung. Gemeinsam werden Maler- und Sägearbeiten ausgeführt und wunderschöne Türrahmen geschnitzt.

Eine  zweckgebundene Spende und die Initiativen von Walter und Sigrid Rohrer aus Neckargemünd, ermöglichten uns die erste Übergabe von umwelt- und gesundheitsfreundlichen Öfen an die neuen Hauseigentümer. Sukzessive, sobald die neuen Häuser erstellt sind, erhält jeder Dorfbewohner diesen Ofen. Die neuen Besitzer waren überglücklich und nahmen den Ofen freudig und dankbar entgegen. Vielen Dank nochmals für diese großzügige Spende, auch im Namen der Dorfbewohner.

Eine weitere Freude bereiteten Chrissi und Georg den Einwohnern von Brabal. Die beiden Stuttgarter haben die Familie ihres Patenkindes besucht und dabei die Gelegenheit genutzt, allen Dorfbewohnern eine Thermoskanne zu übergeben.

An dieser Stelle möchten wir ein Herzliches Dankeschön an alle Spender, Förderer, Mitglieder, Volontäre und Freunde von Sunaulo Sansar aussprechen. Die Unterstützung ist einfach großartig und macht es uns möglich die Projekte in Nepal umzusetzen. Das Spendenaufkommen im letzten Jahr war wieder überwältigend. In Kürze werden wir dazu unseren Rechenschafts- und Tätigkeitsbereich 2016 veröffentlichen.

Seit dem letzten Rundbrief im September 2016 gibt es auch ein paar neue Nachrichten aus Nepal.

Die Mobilfunk-App mit den Zeiten über die Stromabschaltungen ist seit Ende Oktober letzten Jahres eigentlich überflüssig. Es scheint als gehört das Load Shedding der Vergangenheit an. Unglaublich, aber wahr. Ein gezieltes Management der Stromverteilung, Kontrolle der Stromdiebe, Einsatz neuer sowie Aufstockung von alten Wasserkraftwerken und die Aufdeckung von korrupten Machenschaften innerhalb der Behörde NEA – Nepal Electric Authority  bescherten zunächst den Einwohnern von Kathmandu eine Stromversorgung rund um die Uhr. Mittlerweile ist das ganze Kathmandutal, Pokhara und Chitwan mit 24 Stunden Strom versorgt.

Am 22. November 2016 fand die offizielle Einweihung des buddhistischen Stupa von Boudhanath statt. Der Stupa wurde durch das Erdbeben in 2015 stark beschädigt. Nach 18 monatigen Renovierungs- und Restaurationsarbeiten wurde das Heiligtum in einer dreitägigen Zeremonie mit speziellen Ritualen wiedereröffnet. Laut offiziellen Angaben wurden die Wiederaufbauarbeiten von nationalen und internationalen Spenden finanziert. Ein Beitrag der Regierung wurde dazu nicht geleistet.

Derzeit sind überall Wiederaufbauarbeiten in Kathmandu, Patan und Bhaktapur zu beobachten. Darüberhinaus werden im Rahmen des Melamchi Trinkwasser Projektes  Rohre im Kathmandu Tal verlegt. Leider trägt der dadurch zusätzlich produzierte Staub zusammen mit dem Smog zu einer katastrophalen Luftqualität bei. Die Regierung sollte schnellstens Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung einleiten.  Allerdings sind die Parteien momentan damit beschäftigt sich über die Durchführung von Kommunalwahlen zu streiten. Seit über 18 Jahren fanden keine lokalen Wahlen  statt.

Ja, so dreht sich in Nepal immer wieder einiges im Kreis und dann plötzlich, so wie mit der Stromversorgung, geht es einen riesigen Schritt voran.

Nachfolgend einige Foto Impressionen aus Brabal:  

 

Haus von Lakta und Familie

 

Laktas Sohn in der Küche mit dem neuen Ofen

 

Haus von Sonam und Familie

 

Innengestaltung Haus von Sonam

 

Haus von Yangri

 

Wände werden in Yangris Haus verputzt

 

Haus von Babu Singi und Familie

 

Holzböden werden in Babu Singis Haus eingezogen

 

Holzschnitzerei-Arbeiten

 

Haus von Dandul und Familie

 

Türgestaltung Dandul Haus

 

Dandul und seine Frau mit dem neuen Ofen

 

Dorfbewohner mit der neuen Thermoskanne

 

Wenn eine Stadt zum öffentlichen Ausstellungsraum wird

17. Januar 2017 at 8:15

Wenn eine Stadt zum öffentlichen Ausstellungsraum wird
Internationale Fotoausstellung „Photo Kathmandu“

Die Internationale Fotoausstellung „Photo Kathmandu“ (www.photoktm.com) fand in diesem Jahr vom 21. Oktober bis 3. November 2016 zum zweiten Mal in Nepal statt. Das Besondere daran ist, dass die Fotographien überwiegend im Freien auf öffentlichen Plätzen in der ganzen Stadt ausgestellt sind. Neben der Outdoor-Ausstellung gab es ein großes Angebot an begleitenden Events, Workshops, Künstlergesprächen und Slideshows. Informationsposten verteilten Pläne, aus denen die verschiedenen Veranstaltungen und Lokationen ersichtlich waren. Durch die tropfenförmigen, türkisfarbenen Nummerierungen war es auch für Ortsunkundige leicht sich zurecht zu finden.

Hauptveranstalter dieser Ausstellung ist die im Jahr 2007 gegründete Organisation photo.circle (www.photocircle.com.np). Photo.circle bietet eine Plattform für Fotographen und Fotographien in Nepal. Veröffentlichungen, Ausstellungen, Workshops und Auftragsarbeiten sollen dazu beitragen die sozialen Veränderungen im Land zu dokumentieren. Die Veranstaltungen sind ein Aufruf an die Öffentlichkeit sich mit diesen Themen zu beschäftigen und auseinanderzusetzen. Fotos erzählen Geschichten, halten Erinnerungen fest und bewahren Vergangenheit. 2010 wurde dazu die Nepal Picture Library (www.nepalpicturelibrary.org) ins Leben gerufen. Es handelt sich um ein digitales Fotoarchiv, das seit seiner Gründung mehr als 50.000 Fotographien aus verschieden Regionen Nepals gesammelt hat.

Die Fotoausstellung drehte sich um die Themen „Revival, Identität, Konflikt, Integration und Resilienz“. In diesem Jahr decken sich der Beginn der Maoisten Rebellion vor 20 Jahren mit dem Ende vor 10 Jahren. Am 21. November 2006 wurde der Friedensvertrag zwischen der nepalesischen Regierung und dem damaligen CPN (Maoist) Parteichef Pushpa Kamal Dahal (heutiger Premierminister von Nepal) geschlossen. Vor einem Jahr schockierte das verheerende Erdbeben mit anschließender Grenzblockade das Land Nepal und die ganze Welt.

Für die Welt scheinen die Nepali mit Resilienz, einer hohen psychischen Widerstandsfähigkeit Krisen zu bewältigen, ausgestattet zu sein. Aber wie sehen sich die Nepali selbst?

Der Frage nach der nationalen Identität Nepals ging die begleitende Fotoausstellung: PIX – THE NEPAL ISSUE, die vom 30. September bis 7. November im Taragaon Museum, Boudanath, gezeigt wurde, nach. Ein großes Augenmerk richteten die Künstler auch bei dieser Ausstellung auf den 10-jährigen Konflikt mit den Maoisten.

Die nachfolgenden Fotoimpressionen und Erläuterungen geben einen Einblick in die verschiedenen Beiträge einzelner Künstler:

BROKEN RULES (Arantxa Cedillo – Spain):

Der Platz, an dem vor dem Erdbeben die beiden Holzpavillons Mani Mandap standen, ist durch einen Bauzaun abgeschirmt. An den Gittern des Zauns sind die Portraits nepalischer Pionierinnen aufgehängt. Es handelt sich um Kämpferinnen für weibliche Identität und für ein gleichwertiges Rollenbild. Frauen, die den Mut hatten Regeln zu brechen und Neues auszuprobieren.
 


BUNGAYA: RATO MATSYENDRANATH: Forty Years of Festival (Bruce McCoy Owens – USA):

Der Regengott Rato Machhindranath wohnt jeweils halbjährlich in seinen Tempel in Bungamati und in Patan. Jedes Jahr findet zu Beginn der Monsunjahreszeit ein großes Fest zu Ehren der Gottheit statt. Rato Machhindranath wird in einem Festwagen durch die Straßen Patans gezogen. Tausende Menschen sind an der Prozession beteiligt. Die Fotodokumentation, für die sowohl Bungamati als auch Patan als Ausstellungsort gewählt wurde, zeigt wie die Menschen sich mit diesem Festival identifizieren, es leben und gemeinsam diese Tradition feiern.

 

 

 


CLOSE DISTANCE (Jannatul Mawa – Bangladesh):

Diese Ausstellung wurde inmitten des neuen Einkaufszentrums Labim Mall am Phulchok in Patan, platziert. Die Fotos zeigen Frauen aus dem Mittelstand mit ihrer Hausangestellten, nebeneinandersitzend auf dem Sofa. Die sozialen Unterschiede sind gravierend, dennoch erschafft die Künstlerin durch ihre Arbeit, die Möglichkeit ein Band der Verbundenheit und Intimität zwischen den Frauen zu knüpfen. Auch der gewählte Ausstellungsort gehört zu Nepal und der gewaltige Unterschied ist zu spüren. Das luxuriöse, nach europäischem Standard gebaute Einkaufszentrum wirkt auf den ersten Blick wie ein Fremdling im einfachen Stadtbild am Rande der staubigen Straße. Das eine existiert nicht ohne das andere und alles ist verbunden.

 


DALIT: A Quest of Dignity (Nepal Picture Library, curated by Diwas Raja KC – Nepal):

Über 100 Jahre war das Kastenwesen in Nepal gesetzlich manifestiert. In der untersten Kaste wurden die Dalits klassifiziert. Sie werden als Unberührbare und Unreine bezeichnet. Selbst heutzutage, über 50 Jahre nach Abschaffung des Gesetzes im Jahr 1963, erleben die Dalits noch soziale und politische Diskriminierung und Ablehnung in der Gesellschaft.  Diese Ausstellung zeigt das Leben der Daltis und bezeugt besonders die sozialen, wirtschaftlichen, politischen und intellektuellen Benachteiligungen dieser Menschen.

 


MEASURES OF LOSS and MEMORY of War (Stephen Champion – UK, Kunda Dixit – Nepal, Ishan Tankha – India, Jonas Bendiksen – Norwegen):

Eine Ausstellung gemischt aus überdimensionalen Fotos, einer Filmdokumentation und Collagenwand, mitten im bewaldeten Hinterhof des Patan Museums. Bürgerkriege in Sri Lanka, Indien und Nepal. Konflikte, an die sich niemand gerne erinnert. Es gibt wenige, die über diese Zeiten sprechen möchten und können. Zu viele ungeklärte Details über das Verschwinden von Menschen, über das Töten von unschuldiger Zivilbevölkerung, über Gewalt und Verbrechen. Eine künstlerische Darstellung über das Leiden und die innere Stärke der Menschen in einem außergewöhnlichen Zeitgeschehen.

 


SAUDI TALES OF LOVE (Tasneem Al-Sultan – Saudi Arabia):

Wie stehen Frauen in Saudi-Arabien heutzutage zu den islamischen Traditionen und den Vorstellungen zur Rolle der Frau als Hausfrau, Ehefrau und Mutter?  Die Künstlerin gibt mit ihrem Beitrag zur Ausstellung Antworten auf diese Fragen und zeigt auf, dass es auch innerhalb des Islams Frauen gibt, die andere Wertevorstellungen leben und trotzdem in der Gesellschaft integriert sind.

 

 

Kunsthandwerk – Made in Nepal

22. Dezember 2016 at 20:45
Holzschnitzereien, Pashmina Schals, Filzprodukte, Buddha Statuen, Bambuskörbchen, Papierwaren, Wollmützen und Silberschmuck, das sind die Handwerksprodukte, die viele mit Nepal verbinden.

Es scheint, als ob der Markt der Handwerkskunst in Nepal derzeit einer Wiederbelebung unterliegt und neue moderne Designs entstehen. Nepalische Künstler und Designer haben rituelle Objekte, traditionelle Stoffe und Gottheiten neu entdeckt und in ihre Kunstwerke und Produkte integriert. Handgefertigte Produkte mit einheimischen Materialien sind im Kommen.

Fair Trade Produkte und Kunstobjekte in neuem Look sind derzeit auf den Weihnachts- und Wochenendmärkten sowie in verschiedenen Shops in und um Kathmandu zu finden. Die Fair Trade Organisation Nepal wurde 1996 als gemeinnützige Organisation gegründet und zählt Unternehmen, die eine Vielzahl handgefertigter und in ökonomischer Weise hergestellter Artikel anbieten, zu ihren Mitgliedern. Auch die von der Federation of Handicraft Association Nepal (Fhan) seit 2002 jährlich organisierte Messe für Kunsthandwerk und lokale Erzeugnisse, trägt zur Verkaufssteigerung der inländischen Produkte bei. Die mehrtägige Ausstellung zieht internationale Händler an und ermöglicht es kleinen Betrieben Kontakte ins Ausland zu knüpfen.

Die nachfolgenden Beispiele zeigen, wie drei nepalische Frauen innovative Produktideen mit traditionellen Designs und Materialien umgesetzt haben.

AAMO by Aajusha Shrestha
www.facebook.com/AAMObyAayushaShrestha/

Mit Liebe und Leidenschaft entwirft Aajusha Shrestha unter dem Label “AAMO“ Schmuckstücke aus vergoldetem Messing. Lokale Kunsthandwerker fertigen die von Aajusha entworfenen Designs mit den traditionellen Ornamenten. Begonnen hat alles mit den Fotos auf Instagram. Mittlerweile gehen viele Anfragen, auch aus dem Ausland ein.

Paila Shoes by Mingma Diki Sherpa
www.pailashoes.com.np

Handgefertigte Ballerinas aus gewebter Baumwolle und Nesselfasern sowie Sohlen aus recycelbarem Plastik gibt es bei “Paila Shoes“. Die verwendeten Dhaka Stoffe setzen modische Akzente. Dhaka ist ein wandgewebter Stoff mit verschiedenen Mustern, der in Nepal traditionell zur Kleider- und Hutherstellung dient. Um diese Tradition zu bewahren und zu schützen hat die Gründerin Mingma Diki Sherpa bewusst dieses Material gewählt.

Bhav Products by Bhintuna
www.bhavproducts.com

Bhintuna wollte eigentlich nur ein für ihre Zwecke passendes Notizbuch kreieren. Jetzt vertreibt sie unter dem Produktnamen “BHAV“ Notizbücher, Kalender und Timer. Liniert, kariert oder unliniert. Kreativität auf hohem Niveau mit dezenten Farben, klassischem Design, hochwertigem Material und nepalesischen Motiven.