Boudanath

21. Februar 2015 at 15:08

Boudanath – der buddhistische Stupa, UNESCO Weltkulturerbe und einer der größten Stupa in der Welt. Versteckt mitten im östlichen Stadtteil von Kathmandu.

Auf der Hauptstraße ankommend, einen Blick nach links und plötzlich steht  er da – wie aus dem Nichts. Mit der riesigen weißen Kuppel, dem golden-schimmernden Turm und den alles sehenden Augen Buddhas strahlt der Stupa die Besucher an.

Groß- mächtig – faszinierend – überwältigend.

Ein großartiges Heiligtum, ein Kraftplatz voller Lebendigkeit und Energien. Das Zentrum der Tibeter. Viele kleine Läden und schöne Restaurants mit einladenden Dachterrassen befinden sich rund um den Stupa. Erbaut auf einem mehrstufigen Podest, das Mandala des Universums. Offizielle und registrierte Zahlen des Baujahres liegen nicht vor. Schätzungen haben ergeben, dass das Monument vermutlich um das 5. Jahrhundert erbaut wurde.

Der viereckige Turm, die Harmika schließt mit dem Schirm, einem Seidenbaldachin, der alle schlechten Einflüsse abhalten soll, ab. Die alles sehenden Augen Buddhas schauen in alle vier Himmelsrichtungen und die Nase symbolisiert die göttliche Einheit aller Dinge.

Unzählige Gebetsfahnen wehen die Wünsche und Gedanken zu den Göttern. Besonders um die Zeit des tibetischen Neujahrsfests werden neue Gebetsfahnen aufgehängt. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die großen gelben Halbkreise, die die weiße Kuppel zieren, erneuert. Es ist ein Spektakel wenn das gelbe Wasser, gefärbt von Safran und Tagetesblüten schwungvoll auf den weißen Grund gespritzt wird. Die Lotusblüte ist wieder vollkommen.

Die Umrundung der Stupa im Uhrzeigersinn, das Drehen der Gebetsmühlen und das Aufsaugen der friedlichen Atmosphäre bringen die Besucher ins Hier und Jetzt.

Gleichmäßig und rhythmisch murmeln die vielen Gläubigen ihre Mantras bei Umrundung der Stupa. Eine Mala (Gebetskette) in der Hand wird Perle um Perle weitergeschoben. Diese tiefe Gläubigkeit und Demut verbreiten auch bei den westlichen Besuchern eine tiefe Ruhe.

 

SAM_2235

Buddhistischer Stupa Boudanath

 

LHOSAR – das tibetische Neujahrsfest

18. Februar 2015 at 20:16

Mit dem diesjährigen tibetischen Neujahrsfest Lhosar hat das neue “Weibliche Holz Schaaf Jahr 2142“  begonnen. Lhosar heißt auf Tibetisch “Neues Jahr“. Das tibetische Neujahrsfest wird jedoch nicht nur in Tibet gefeiert; auch die in Nepal lebenden ethnischen Volksgruppen Tamang und Sherpa feiern Lhosar.

Der Beginn der Festlichkeiten und somit der Beginn des neuen Jahres fällt nach dem tibetischen Kalender, der sich nach den Mondzyklen richtet, in der Regel immer auf Neumond. Die Rituale des tibetischen Neujahrsfests enthalten neben den buddhistischen Elementen auch Traditionen und Werte, die alle Menschen auf der Welt teilen. Insbesondere wird das “Neue Jahr“ genauso wie  in der westlichen Welt als Neuanfang betrachtet.

528646_611407138875783_666510840_n

Opfergaben zu Lhosar

Die Vorbereitungen für das Fest beginnen schon 1 bis 2 Wochen vor dem “Jahreswechsel“. Traditionsgemäß wird im Familien- und Freundeskreis zusammen das Neujahrsbrot gebacken bzw. „frittiert“.

Unzählige Mengen an Mehl, Öl und Wasser sowie Zucker oder Salz werden zu einem festen Teig geknetet. Die Teigmassen werden geduldig in mühseliger Handarbeit zu wahren Kunstwerken geformt und dann in heißem Öl frittiert. Der Geschmack des salzigen Neujahrsbrot “Khapse“ erinnert ein bisschen an etwas dickere Salz- oder Bierstangen. Das süße Neujahrsbrot “Solmar“ schmeckt ein wenig wie ein frisches Plunderteilchen und der feine Duft durchzieht noch lange nach den Feierlichkeiten die Küche.

307315_611407185542445_1280773283_n

Khapse und Solmar – tibetisches Neujahrsgebäck

Am Abend vor Beginn der Lhosar – Feierlichkeiten wird in der Küche  gekocht, gebrutzelt und gebraten; sämtliche Speisen für den nächsten Tag werden vorbereitet. Frühmorgens am ersten Tag des Neujahrsfestes werden dann zusammen mit der Familie und mit  tibetischen Priestern (Lama) neue Gebetsfahnen auf den Dächern der Häuser aufgehängt. Nach der kurzen Predigt des Lama wirft jeder zur Begrüßung des neuen Jahres geröstete Gerste (Tsampa) in die Luft und ruft dabei “Tiki Sasso Lhagyalo“. Diese Zeremonie wird jeweils 3-mal wiederholt und verheißt Wohlstand, Gesundheit sowie Freude für alle Lebewesen und verhilft zu höherem geistigen Wissen und guten Lebensumständen.

184281_611407095542454_1764279848_n

Lhosar – Zeremonie

Nach diesen feierlichen Handlungen wird  zusammen gegessen, getrunken, gelacht, gesungen und geredet. Die nächsten Tage füllen sich mit Besuchen bei Freunden, Nachbarn und heiligen Plätzen. Insbesondere wird am dritten Tag des neuen Jahres der heilige Stupa in Boudanath besucht. Dort findet eine durch Mönche und Priester geleitete öffentliche Andachtsfeier statt.

 

HAPPY LHOSAR!!

Shivaratri Festival

17. Februar 2015 at 2:54

Am 17.02.2015 findet der Geburtstag von Lord Shiva statt.

Dieser wird in Pashupatinath, dem wichtigsten Tempelbezirk des Hinduismus in Nepal, kräftig gefeiert.  In Pashupatinath finden täglich öffentliche Leichenverbrennungen statt. Der eigentliche Tempel, in dem sich eine 1,80  m hohe Shiva Statue befindet, ist nur für Hindus zugänglich, der äußere Tempelbezirk darf hingegen von jedem betreten werden.

Pashupatinath bedeutet wörtlich übersetzt “Herr der Tiere“ und Shiva wird als Pashupatie (Herr der Tiere) verehrt.

Tausende und aber Tausende von Pilger, Gläubigen und heilige Männer strömen an Shiva’s Ehrentag zum Heiligtum, das sich am Ufer des Flusses Bagmati in Kathmandu befindet.

Um die vielen Besucher zu beherbergen werden riesige Zelte aufgestellt. Den ganzen Tag über wird Shiva von den Yogis, Sadus und Babas, die Shiva als hinduistische Asketen dienen möchten, angebetet und verehrt. Während dem Feiern wird sogar hinweg gesehen, wenn der eine oder andere Joint geraucht wird.

OM SHIVA SHIVA !!

 

019

Zugang zum Shiva- Tempel 

VIPASSANA – Rendezvous mit mir selbst! (T3)

21. Januar 2015 at 11:11

Teil 3 –während dem Meditationskurs

Wieso habe ich nur dieses Seminar gebucht? Diese Frage beschäftigt mich ziemlich oft in den ersten Tagen des Kurses. Das lange Sitzen in aufrechter Haltung ist die Hölle für meinen Rücken,  meine Halswirbelsäule, meine Schultern. Meine Beine schlafen ein. Die schmerzenden Körperteile schreien mich an. Ich beiße die Zähne zusammen, schon am Anfang aufzugeben wäre sehr untypisch für mich.

Während der Meditation sehne ich den wunderbaren Klang des Gongs, der am Ende jeder Meditation ertönt, herbei. Eine Stunde kann verdammt lang sein. Eine bleierne Müdigkeit überfällt mich. Mal ist mir heiß, dann kalt, dann kommt eine Übelkeit hoch, die Brust wird eng.

Der Lehrer sagt, das ist völlig normal.  Wenn der „wilde Affe“ Geist, durch den Chirurg VIPASSANA operiert wird, kann das schon vorkommen…. und er springt weiter – Vergangenheit – Zukunft – niemals im Moment.

Trotz der Schmerzen, ich genieße diese Stille. Manchmal höre ich mein Handy klingeln – das sind wohl Phantom Geräusche.

Einatmen- Ausatmen – Beobachtung des Atems und des Bereichs unterhalb der Nase. Und wieder der flatternde Geist, dann der Körper, der sich mit allen möglichen Gebrechen wehrt – auch er ist der Gefangene meines Geistes.

Empfindungen im Körper wahrnehmen – ohne Bewertung…

Alles ist vergänglich. Nichts hat Bestand. Das ist das Gesetz der Natur.

 

20141109_133335

Be happy!!

 

Maghe Sankranti – Festival

15. Januar 2015 at 1:41

Das Fest Maghe Sankranti wird immer am 1. Tag des nepalesischen Monats Magh (entspricht den Monaten Januar/Februar) gefeiert. Dieser Tag steht für den Beginn des Wetterwechsels, wonach die Tage länger und die Temperaturen wärmer werden. Außerdem besteht der Glaube, dass Menschen, die im vergangenen Jahr vom Pech, Unheil und Unglück verfolgt wurden, sich ab diesem Tag durch eine Zeremonie davon befreien können. Viele der in Nepal lebenden ethnischen Bevölkerungsgruppen feiern an diesem Tag ihre eigenen Traditionen und Gottesverehrungen.

 

Divers 028

Berge von Süßkartoffeln (Tarul)

 

Auf dem Speiseplan eines jeden Nepalis steht an diesem Tag ganz traditionell eine Art Süßkartoffel/ Yamswurzel (Tarul), eine feste und extrem harte braune Zuckermelasse (Chakku) sowie Butterschmalz (Ghee) und manchmal auch Wildschwein. Weich gekocht und mit Salz bestreut sind die Kartoffelwurzeln ein leichter Genuss. Ganz im Gegensatz dazu Chakku – die harte Zuckermasse, die am besten zusammen mit ein wenig Butterschmalz schmeckt. Ein echter Schlankmacher!

 

Divers 042

Chakku – Zuckermelasse

 

Speziell in der Bergregion wird zusätzlich ein Bohneneintopf (Tsogam Kolle) serviert. Die in Kathmandu lebenden und aus den Bergen stammenden Menschen, behalten diese Tradition auch in der Großstadt bei. Für den Bohneneintopf werden bereits am Tag vor dem Fest mehr als neun verschiedene Arten von Hülsenfrüchten (Mais, Erbsen, Sojabohnen, Linsen, Kichererbsen, etc.), Fleisch, getrockneter Käse und ein paar Stückchen Rettich stundenlang gekocht. Am Festtag wird dieser Eintopf insbesondere am Morgen und dann den ganzen Tag über gegessen. Lecker!! Asan Tole, der belebte Obst- und Gemüsemarkt mitten in Kathmandu ist voll mit Süßkartoffeln und Wurzeln verschiedenster Sorten und Größen. Auf dem Großmarkt in Kathmandus Viertel Kalimati werden die Süßkartoffeln Lastwagen weise angeliefert und in Vorrats-Schuppen wie Holzscheite gestapelt.