Siebter Rundbrief „Erdbeben in Nepal“

25. Mai 2015 at 23:29

25. Mai 2015 – Siebter Rundbrief „Erdbeben in Nepal“

Erste Eindrücke von Kathmandu – Abholung unserer Hilfsgüter-Sendung

Der 25. April 2015 – exakt vor einem Monat – ist ein Tag, der alles veränderte.

Große Teile von Nepal wurden zerstört und tausende Menschen mussten ihr Leben lassen. Millionen haben ihre Häuser verloren.

Seit 2 Tagen bin ich zurück in meiner nepalesischen Heimat. Die letzten Tage vor dem Abflug waren mit vielen Vorbereitungen verbunden. Während den ganzen Besorgungen in der Düsseldorfer Innenstadt habe ich die wunderschön dekorierten Schaufenster, die Blumen vor den Eingängen, die exklusive Ware in bester Qualität wahrgenommen. Das ist mir sonst nie so aufgefallen. Normalerweise renne ich dort immer vorbei, weil es mich gar nicht interessiert. Auch die Bäume mit ihren sattgrünen Blättern, voll im Saft stehend. Eine Wohltat für die Augen und die Seele. Ganz bewusst hatte ich mich nochmals so richtig vollgesogen mit alle den schönen Dingen, die uns hier in Deutschland umgeben. Ich erhoffe mir dadurch ein bisschen meine innere Balance halten zu können. Waren die beiden Welten, in denen ich lebe, doch schon vor der Katastrophe so extrem gegensätzlich.

Dieses Mal war es ein anderes Ankommen in Nepal. Schon im Landeanflug auf Kathmandu konnte ich die vielen bunten Plastikplanen von oben sehen. Große Zerstörungen an den Häusern waren von außen erst mal nicht zu erkennen. Es war ein komisches Gefühl den Fuß auf den Boden zu setzen, wissend, dass die Erde vor kurzem hier so extrem gebebt hatte.

 

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Bei der Einreise-Stelle ging es zügig wie nie zuvor. Es waren vielleicht 10 – 15 “Foreigner“, die das Visum beantragten. Auf das Gepäck musste ich nicht lange warten und so konnte ich 30 Minuten nach der Landung meinen Trolly aus dem Flughafengebäude schieben. Temba wartete schon auf mich und die Wiedersehensfreude war riesig.

Riesig war auch der Temperaturunterschied zu Deutschland. 35 Grad und 85 % Luftfeuchtigkeit empfingen mich. Auch der typisch chaotische Verkehr in Kathmandu begrüßte mich mit viel Gehupe.

Auf der Fahrt vom Flughafen nach Lazimpat (Ortsteil von Kathmandu) konnte ich keine zerstörten Häuser oder Plätze sehen. Eine eingestürzte Mauer am ehemaligen Königspalast Narayanhiti, aber sonst schien vieles intakt zu sein. 90 % von Kathmandu sollten laut den Medienberichten zerstört sein. Mein erster Eindruck war etwas anders.

Angeblich soll es seit meiner Ankunft schon mehrere Nachbeben zwischen 4 und 5 Magnituden gegeben haben. Ich spürte und spüre nichts.

Allerdings wurden und werden durch die erneuten Nachbeben viele Erdrutsche in den abgelegenen Gebieten ausgelöst. Im Annapurna Gebiet zwischen Beni und Tatopani staute ein Erdrutsch den Kaligandaki Fluss auf. Die Befürchtung einer riesigen Flutwelle konnte nach 6 Stunden gebannt werden.

Am Samstag machten wir uns auf um die 126 Plastikplanen, die wir von der Metro erworben hatten und die 8 Fässer gefüllt mit Zelten, Decken, Schlafsäcken sowie Isomatten von Sigrid und Walter, abzuholen. Wie gut, dass Temba schon die Dokumente zum zollfreien Empfang bei dem Social Welfare Council (Registrierungsstelle für nationale und internationale Hilfsorganisationen in Nepal) ein paar Tage vorher beantragt und erhalten hatte.

Trotz Vorlage sämtlicher Papiere gab es ein paar Bedienstete und Helfer, die sich durch unsere Cargo-Hilfsgüter-Sendung etwas dazuverdienen wollten. Aber da waren sie bei Temba an der völlig falschen Stelle.

Nach 3 Stunden Hin und Her Gerenne und Identifizierung der Lieferungen durften wir endlich mit unserem kleinen Lastwagen in den Cargo Zollabfertigungshof einfahren. Ruck zuck hatten wir alles aufgeladen. Eine weitere Kontrolle erfolgte, nochmals ein Überprüfen der Dokumente. Endlich – wir hatten es geschafft.

 

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Um die Ware an einem sicheren Ort zwischen zulagern, dürfen wir die Lager/Büroräume unserer Transportfirma Milan Transport nutzen. Da diese Räumlichkeiten Tag und Nacht besetzt sind, können wir sichergehen, dass unsere Hilfsgüter keine Beine bekommen.

Nach dieser Aktion machten wir uns zum wohlverdienten Abendessen nach Thamel (Touristenviertel) auf. Die Straßen waren wie ausgestorben, aber auch in diesem Viertel gab es fast keine eingefallenen, zerstörten oder beschädigten Häuser. Die typischen Thamel-Souvenirshops, Trekkingläden und Restaurants sind geöffnet. Im Restaurant Gaia konnten wir, wie gewohnt, Speis und Trank genießen. Ein Taxi für die Rückfahrt nach Lazimpat war schnell gefunden.

Auch heute machten wir uns zusammen mit Kedar von der Deutsch-Nepalische Hilfsgemeinschaft (DNH) auf, um die weitere Hilfsgüter-Sendung am Air-Cargo Kathmandu abzuholen. 170 Abdeckplanen gespendet von der Firma Würth wollten wir heute entgegennehmen. Nachdem es gestern so zügig mit der Abholung ging, freuten wir uns schon auf eine schnelle Erledigung und Übergabe der Hilfsgüter. Da wir uns in Nepal befinden, war dem leider nicht so. Morgens wurden wir vom Air-Cargo Gebäude mit unseren gesamten Dokumenten zum Internationalen Flughafen geschickt. Dort sollte sich angeblich noch die Cargo-Lieferung von Turkish Airways befinden. Auch nach 6 Stunden suchen, vergleichen, identifizieren konnten wir die Lieferung nicht ausfindig machen. Entweder befand sich die Ware morgens doch bereits im Air-Cargo-Zentrum oder sie wurde in dem Zeitraum, in dem wir uns zum Internationalen Flughafen aufmachten, von dort zum Air-Cargo-Zentrum gebracht. Morgen früh werden wir einen zweiten Versuch unternehmen und hoffentlich die Abdeckplanen in Empfang nehmen.

Wir möchten uns an dieser Stelle bereits ganz herzlich bei Jörg für seinen Einsatz und die Organisation bedanken. Wir freuen uns riesig über die Spende der Abdeckplanen inklusive Transport von Deutschland nach Kathmandu. Ein herzliches Dankeschön auch an die DNH für die formelle Abwicklung. 70 Abdeckplanen sollen zur Konstruktion von provisorischen Klassenräumen in Schulen, die durch die DNH unterstützt werden, verwendet werden. 100 Abdeckplanen werden wir ins Langtang Gebiet mitnehmen.

 

Gerne möchten wir noch erwähnen, dass wir eine großzügige Spende, die Helga in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis gesammelt hat, an unserem Nepal-Basar überreicht bekommen haben. Auch Georg, Monika, Martina, Markus und Mario sammeln in ihrem Umfeld für unsere Projekte. Beatrix und Peter waren sogar in der Talkshow “Unter uns“ im MDR zu sehen. Der Beitrag kann unter dem folgenden Link ab der 15. Minute angesehen werden:

http://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/video272936_boxIndex-3_zc-196590ba_zs-2d7967f4.html

An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen, die uns so großartig unterstützen. Der Dank gilt selbstverständlich allen, auch den vielen anderen, die im Verborgenen ihre Unterstützung leisten. Es ist einfach toll und überwältigend. HERZLICHEN DANK!!

Wir sind gerade dabei ein paar Videos (Kyangjin Gompa nach dem Erdbeben, Hubschrauber Evakuierung in Kyangjin Gompa und Hilfsgüter Verteilung in Gre), die uns unsere Team-Mitglieder zur Verfügung gestellt haben, in unseren YouTube Kanal „BergSherpa“ hochzuladen:

https://www.youtube.com/user/BergSherpa

Wenn alles klappt, wollen wir am Mittwoch ins Langtang Gebiet aufbrechen. Wir hoffen, die Abholung der Abdeckplanen und der Monsunregen machen uns keinen Strich durch unsere Planungen.

Namaste

Temba & Sabine

Sechster Rundbrief „Erdbeben in Nepal“

17. Mai 2015 at 17:40

17. Mai 2015 Sechster Rundbrief „Erdbeben in Nepal“

Die Hoffnung lässt uns leben.
-Johann Wolfgang v. Goethe-

 

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Letzte Woche am 12.05.2015 hatte es ein erneutes Erdbeben der Stärke 7,2 in Nepal gegeben. Das Epizentrum lag dieses Mal östlich von Kathmandu, in der Nähe von Namche Bazzar. Die Menschen und das Land dürfen nicht zur Ruhe kommen. Es scheint, als wurden sie noch immer nicht genügend gerüttelt und geschüttelt. Viele, die durch das erste Beben nur leichte Schäden an ihren Häusern hatten, mussten mit ansehen, wie nun alles in sich zusammenfällt.

Auch unser Trekking und Climbing Guide Mingmar und unser Sherpa Pemba Gelu, die aus Okhaldunga im Distrikt Sagarmatha (Everest) stammen, haben nun großen Schaden und Zerstörung an ihren Häusern zu beklagen. Mittlerweile sind nun die Häuser von allen unseren Guides und Trägern schwer betroffen und nicht bewohnbar.

Die Nachbeben gehen weiter. Wie fühlt es sich an, alles verloren zu haben? Wie fühlt es sich an, keinen sicheren Ort zum Schlafen zu haben? Wie fühlt es sich an, bei jeder kleinen Bewegung zusammenzuzucken? Ich denke, in der heutigen Zeit können wir uns diese Gefühle nicht im Geringsten vorstellen. Als ich mit Janine und Günter telefoniert habe, sagten beide, dass sie bei jedem lauten Geräusch aufschrecken, auf die Straße rennen wollen und nachts schweißnass aufwachen.

Solch eine seelische Erschütterung können wir wohl nicht erahnen.

Alle freiliegenden Plätze in Kathmandu und in allen anderen Gebieten sind mit kleinen und großen Zelten sowie mit Zeltplanen übersät. Die Menschen schlafen im Freien. Sie trauen sich nachts nicht in die Häuser, aus Angst vor einem neuen schweren Beben.

 

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Trotz all dem Leid können wir auch wieder Schönes und Ermutigendes berichten.

Am vergangen Sonntag hatten sich die mit Hilfsgütern beladenen Lastwagen auf den Weg ins Langtang Tal im Distrikt Rasua aufgemacht.

 

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Temba und unser Team konnten die Güter in zwölf Dörfern (Thulo Bharku, Sano Bharku, Brabal, Old Shafru Bensi, New Shafru Bensi, Komin, Upper Thulo Shafru, Lower Thulo Shafru, Nagarkoti, Upper Gre, Lower Gre und Shjo) verteilen. Die Dankbarkeit und das Glück der Bewohner waren riesig. Die Fotoimpressionen sprechen für sich.

 

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Zwischenzeitlich konnten wir den Kauf von Plastikplanen und den Versand nach Kathmandu über Luftfracht organisieren. Wir haben bei der Metro in Düsseldorf 126 Plastikplanen (Größe 6 m x 8 m) erworben. Was für ein Glück, dass diese dort gerade im Angebot waren und uns Sigrid und Walter davon erzählt haben. Minka konnte mit ihrer charmanten Art den Betriebsleiter der Metro dazu bewegen, den Transport der zwei Paletten nach Frankfurt zu übernehmen. Dank der Metrokarte von Frau Usch konnte der Kauf problemlos innerhalb fünfzehn Minuten erfolgen.

 

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Der Versand mit Qatar Airways wird von einer Hamburger Spedition abgewickelt. Vielen Dank an Carmen und Martin für diesen Kontakt. Die Ware wird am 24. Mai 2015 in Kathmandu eintreffen. Diese werden wir zusammen mit den Fleecedecken, Zelten und weiteren Plastikplanen, die schon etwas früher in Kathmandu ankommen und von Sigrid und Walter organisiert wurden, abholen.

Es gibt Kraft und Mut, wenn so viele Menschen mitwirken und unterstützen. Ohne die ganzen Spenden, die aufmunternden Worte, die guten Gedanken und das tolle Netzwerk könnten wir das alles nicht leisten und veranlassen. Herzlichen Dank.

Ein besonderes Dankeschön geht an zwei Jugendliche (beide 13 Jahre alt), die letztes Jahr mit ihren Familien und unserer Agentur Nepal bereist haben. Adrian hat mit seinen Jonglier-Künsten in der Fußgängerzone für seinen Freund Anup (unseren City Guide) aus Nepal gesammelt. Auch David hat sich in die Einkaufsstraße gestellt und für unser Projekt Sunaulo Erdbebenhilfe mit seinem Cello gespielt. Wir sind gerührt von diesen wundervollen Aktionen.

Unser Nepalbasar am vergangenen Donnerstag und Freitag brachte ein Stück Nepal nach Düsseldorf. Linsensuppe (Dal), Tomaten-Dip (Golbedako Ajar), Papadam (knuspriges Linsenbrot) und Momos (gefüllte Teigtaschen) haben zum gemütlichen Beisammensein beigetragen. Mögen sich alle, die die Lieblingsstücke aus Nepal gekauft haben, daran erfreuen. Wir freuen uns riesig über den Erlös und die Spenden, die direkt an die Sunaulo Erdbebenhilfe fließen und die ich am kommenden Freitag mitnehmen werde.

 

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Zum Entdecken der nepalesischen Küche möchten wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Kochbuch „Kochen wie in Nepal – Rezepte vom Dach der Welt“ geben. Das Büchlein wurde letztes Jahr veröffentlicht und ist als E-Book erhältlich. Der Erlös fließt an unsere Hilfsorganisation Sunaulo Sansar.

http://www.ebook.de/de/product/22393323/sabine_pretsch_michaela_schiffer_kochen_wie_in_nepal.html

Während meines Aufenthalts in Nepal vom 22.05. bis 14.06.2015 wird es nicht möglich sein, aktuelle Rundbriefe zu schreiben und zu verschicken. Wenn die Stromversorgung und das Mobilfunknetz es zulassen, werden wir sicherlich einige Fotos posten.

Namaste

Temba & Sabine

Dritter Rundbrief „Erdbeben in Nepal“

1. Mai 2015 at 2:03

30. April 2015 – Dritter Rundbrief „Erdbeben in Nepal“

Kleine Lichter erhellen die Dunkelheit

Heute ist der fünfte Tag nach dem Erdbeben und Nepal nimmt in den großen Medienunternehmen nicht mehr die ersten Schlagzeilen ein. Die Medien werden bald das Interesse verlieren –  wir sicherlich niemals. Wir werden weiter berichten und Sie teilhaben lassen an Leid und Freude.

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Die Erde bricht auseinander

 

Das Leid ist so unermesslich groß und die nepalesische Regierung nach wie vor unfähig im Sinne der Bevölkerung zu handeln. Der Unmut im Volk wächst … eine Chance für Veränderungen, die hoffentlich wahrgenommen wird. Die Verteilung der internationalen Hilfe wird zusätzlich durch die einzigartige Topographie des Landes gebremst. Die Menschen unterstützen sich gegenseitig und sind füreinander da. Das wenige was sie haben, teilen sie oder geben es denen die noch weniger haben. Alle rücken in dieser schweren Zeit noch enger zusammen.

Die Fotos, die Temba von Brabal, dem Dorf seiner Eltern gemacht hat, stimmen sehr traurig. Die Häuser sind wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen. Die Bewohner müssen unter einer Plastikplane schlafen, weil die Angst vor Nachbeben immer noch tief in den Knochen steckt. Trotzdem sind wir froh, dass das Duschhaus der Dorfgemeinschaft das letztes Jahr, auf Initiative von unserer Hilfsorganisation Sunaulo Sansar, gebaut wurde, noch steht. So konnten sich die Bewohner, die nach dem Beben erst mal ihre Wertsachen und Nahrung aus den Trümmern in Sicherheit brachten, den feinen Staub abduschen.

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Dorfbewohner rücken noch enger zusammen

 

Ja – so blitzt ein bisschen Freude wie ein Lichtfunke in der Dunkelheit. Auch die Meldungen über die Bergung von Verschütteten am fünften Tag setzen positive Energien frei.

Für uns war heute ebenfalls ein „Sonnen“-Tag. Seit meine zweite Hälfte Temba seit gestern wieder in Kathmandu ist läuft alles Hand in Hand.

Unsere Langtang Gruppe konnten wir sicher nach Kathmandu bringen. Unsere Gäste konnten den Rückflug umbuchen und fliegen schon morgen nach Deutschland zurück. Ich habe mit unseren Guides und Sherpas über Skype gesprochen. Sie sind so glücklich am Leben zu sein. Sie dachten wir sehen uns nie wieder.

Unsere Everest Gruppe, die bereits seit 3 Tagen in Lukla auf ihren Flug wartete, ist mit Zwischenstopp in Biratnagar spät abends in Kathmandu gelandet. Sie werden morgen früh den planmäßigen Rückflug nach Hause erreichen. Da es in Nepal schon Nacht ist, hatte ich noch keine Gelegenheit unserem Team zu danken und meine Freude auszudrücken.

Wir sind so glücklich, dass zwei unserer Gruppen wohlbehalten in Kathmandu angekommen sind und in Kürze ihre Lieben in der Heimat in die Arme schließen können.

Unsere zweite Everest Gruppe, die sich im Moment in Namche Bazzar befindet, hat heute Soforthilfe in den Dörfern Thame und Thamo geleistet. In Namche Bazzar wurde Essen gekauft und nach einem 4 stündigen Fußmarsch an alte Menschen und das Kloster übergeben. Auf unserer Facebook Seite „Tembas Nepal Trek & Expedition Pvt. Ltd.“ sind dazu und auch zu den eingefallenen Häusern in Brabal Fotos zu sehen.

Temba konnte heute erneut telefonisch Kontakt mit den Guides der Gruppen im Manaslu Gebiet und Upper Mustang Gebiet aufnehmen. Die Gruppe im Manaslu Gebiet wartet noch auf Evakuierung. Nachdem aber keiner verletzt ist und es nicht an Nahrung mangelt, haben zunächst Menschen in den schwer getroffenen Gebieten den Vorrang. Nachdem im Upper Mustang fast nichts von dem Erdbeben zu spüren war, machte sich unsere Gruppe nun auf den Rückweg von Lo Manthang nach Jomsom. Von dort aus werden nach wie vor Inlandsflüge nach Pokhara durchgeführt.

Wir möchten an dieser Stelle nochmals darauf hinweisen, dass die Hilfsgemeinschaft Sunaulo Sansar (www.sunaulosansar.org) von uns ins Leben gerufen wurde. Das war mir ein Herzensanliegen als ich mich entschied nach Nepal zu gehen. Wir sind so glücklich, dass wir schon einige Spenden erhalten haben, freuen uns riesig und sind unendlich dankbar. Leider können wir uns im Moment nicht mit einer persönlichen Email bei jedem Einzelnen bedanken und auf die vielen Nachrichten antworten. Wir möchten aber versuchen alle Nepal-Liebhaber und Spender regelmäßig mit einer Sammelemail informiert zu halten.

Immer wieder werden wir gefragt, welche Hilfe außer Geld benötigt wird. Sicherlich wäre es sehr hilfreich, wenn wir Ideen von Architekten, Ingenieuren oder Zimmerleuten für die Konstruktion und den Wiederaufbau der Häuser erhalten würden. Vielleicht ergibt sich auch die Gelegenheit, dass der eine oder andere aktiv als Volontär/in vor Ort mit anpackt. Wenn Sie uns unterstützen möchten oder jemanden kennen der gerne mithelfen möchte, freuen wir uns über eine Nachricht unter info@sunaulosansar.org.

Nur ein Traum kann die Zukunft gestalten.
-Viktor Hugo –

Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen.

Wir möchten noch darauf hinweisen, dass alle unsere Rundbriefe auch auf unserem Blog unter www.tembasnepaltrek.com und unter www.nepal-spirit.de zu finden sind.

Namaste

Temba & Sabine

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Zerstörtes Haus in Brabal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gute Nachrichten

29. April 2015 at 23:54

GREAT NEWS to spread:

We are extremely happy to inform you that TEMBA has safely arrived in Kathmandu today. He walked all the way from Brabal to Kalikastan. From there he could get a vehicle to Kathmandu. I am so happy and thankful to see him in Skype alive.

Our office is still existing. Nothing is broken or damaged. All computer and internet are working.

Today also our whole group was rescued from Kyangjin Gompa by Heli to Dhunche. Guests and our team are fine. Now we have to bring them from Dhunche to Kathmandu.

With all our other groups we are always in contact. They are all healthy and fine.

Special thanks we like to give to our great Tembas Nepal Trek Team members. You are doing a wonderful job… even in this difficult situation, where you lost loved ones and houses… your first priority is caring about our guests. This is unique and this makes Nepali people so special.

THANK YOU SO MUCH!!!!

Eine nepalesische Liebes- und Lebensgeschichte …

14. Juni 2014 at 17:12

…. die mich sehr berührt und die ich gerne weitergeben möchte.

Unser Nature-Guide Santu hat uns seine Geschichte während unseres Aufenthalts im Bardia Nationalpark erzählt: Santu ist 26 Jahre alt – seine Frau Jyoti ist 22 und die beiden haben zwei Töchter – die 11 jährige Rachana und die 7 jährige Archana.

Nach europäischer Denkweise kann das doch gar nicht sein…. ?
In Nepal sind solche Familien-Konstellationen früher keine Seltenheit gewesen… dass es sie selbst heute noch gibt, zeigt dieser Lebensweg.

Unsere Frage, ob Santu und seine Frau aus Liebe geheiratet haben, wird sofort bejaht. Uns erscheint dies bei einem Alter von 14 und 10 Jahren ein bisschen seltsam. Als wir nochmals nachfragen, meint Santu, dass ihn damals sein Vater gebeten hatte nach einer Frau Ausschau zu halten. Für den Haushalt wurde eine zusätzliche Arbeitskraft benötigt.

Um für das Alter vorzusorgen, haben die beiden relativ schnell für Nachwuchs gesorgt und Jyoti hat mit 11 Jahren (!!!) ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Unvorstellbar … Rachana, die Erstgeborene ist nun auch 11 Jahre alt und sieht so zerbrechlich aus. Wie winzig muss sie als Baby bei der Geburt gewesen sein.

Santu und Jyoti sind Analphabeten – keiner der beiden hat jemals eine Schule besucht. Santu verdient sich sein Geld als angestellter Nature-Guide und hat sich Englisch im Kontakt mit Besuchern und Gästen angeeignet. Jyoti ist Hilfskraft bei Feldarbeiten oder wäscht während der Saison Geschirr in den Hotelresorts.

Wir werden eingeladen uns das aus Lehm gebaute Haus mit zwei großen Zimmern anzuschauen. Es ist stockdunkel im Innern, es gibt nur zwei winzige Gucklöcher und keine Fenster. Diese Lehmkonstruktion würde sofort in sich zusammenbrechen, wenn Fenster integriert werden würden. In der Küche mit Feuerstelle ist ein großes Bett mit Fliegennetz für die beiden Mädchen aufgestellt. Die Eltern schlafen im Vorraum zusammen mit den ganzen Vorräten.

Nach einem Spaziergang durch das Dorf besichtigen wir die Staatsschule. Santu stellt uns ganz stolz seine beiden freundlich lächelnden Töchter vor. Die Klassengrößen mit bis zu 130 Schülern in einem Klassenzimmer schockieren uns. Als wir erfahren, dass es auch eine Privatschule am Ort gibt, erkundigen wir uns dort nach den Kosten und Bedingungen. Dabei haben wir immer im Hinterkopf, dass eine Interessentin aus Deutschland gerne eine Schul-Patenschaft übernehmen möchte.

So hatten wir die Möglichkeit über unsere Hilfsorganisation Sunaulo Sansar NGO www.sunaulosansar.org die Schul-Patenschaften für beide Mädchen zu vermitteln. Das Budget reichte sogar noch für zwei neue Fahrräder mit denen Rachana und Archana in die Schulen fahren können. Als wir die frohe Botschaft der jungen Familie überbrachten, strahlten die Augen vor Freude und Dankbarkeit.

NAMASTE!!

 

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Rachana – Sabine – Archana