Von heute auf morgen – Leben und Tod (T1)

21. Februar 2016 at 9:52

Bei manchen Menschen tritt er ganz plötzlich und unerwartet ein. Er fragt nicht nach der derzeitigen Lebenssituation, nach den unerfüllten Träumen oder noch ausstehenden Wünschen.

Er klopft an die Tür, tritt ein und ist einfach da – der Tod.

Die Hinterbliebenen, Freunde, Bekannte, Nachbarn verharren im Schock und können es nicht glauben. Ein geliebter Mensch lebt nicht mehr – von heute auf morgen.

Auch uns geht es so. Als wir von unserem einmonatigen Deutschlandaufenthalt nach Nepal zurückkommen erfahren wir, dass unser Vermieter verstorben ist. Ganz plötzlich und unerwartet – ein Tag vor unserer Rückkehr.

Eine unfassbare Nachricht, die viel Nachdenken auslöst. Wer hätte gedacht, dass es das letzte Mal gewesen ist, als wir mit ihm vor unserer Abreise Anfang Januar noch gesprochen haben. Das Thema bewegt mich besonders. Gerade lese ich ein Buch mit dem Titel “Wenn morgen mein letzter Tag wäre. So finden Sie heraus was im Leben wirklich zählt.“

Dieses Ereignis sollte für mich ein weiterer Anlass sein, das Wissen um die Endlichkeit mit den tiefen Wünschen und Träumen des Lebens zu verbinden und in die Tat umzusetzen.

Im Haus ist ein Kommen und Gehen, alle kondolieren der Familie und drücken ihr Mitgefühl aus. Der älteste Sohn, der in Amerika lebt, wird kurzfristig anreisen.
Bei den Hinduisten ist es üblich, dass der älteste Sohn die notwendigen Rituale vor, während und nach der Verbrennung in Pashupatinath vollzieht. Die Verbrennung ist für den nächsten Tag angesetzt.

Wir werden hingehen um uns vom Verstorbenen zu verabschieden. Für uns, mit christlichen und buddhistischen Wurzeln, wird es die erste hinduistische Zeremonie sein, an der wir teilnehmen .

Ob sich die Zeremonie im Hinduismus sehr von den christlichen oder buddhistischen Traditionen unterscheidet?

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Himalaya in Nepal, dort wo die Götter wohnen

Shivaratri Festival

17. Februar 2015 at 2:54

Am 17.02.2015 findet der Geburtstag von Lord Shiva statt.

Dieser wird in Pashupatinath, dem wichtigsten Tempelbezirk des Hinduismus in Nepal, kräftig gefeiert.  In Pashupatinath finden täglich öffentliche Leichenverbrennungen statt. Der eigentliche Tempel, in dem sich eine 1,80  m hohe Shiva Statue befindet, ist nur für Hindus zugänglich, der äußere Tempelbezirk darf hingegen von jedem betreten werden.

Pashupatinath bedeutet wörtlich übersetzt “Herr der Tiere“ und Shiva wird als Pashupatie (Herr der Tiere) verehrt.

Tausende und aber Tausende von Pilger, Gläubigen und heilige Männer strömen an Shiva’s Ehrentag zum Heiligtum, das sich am Ufer des Flusses Bagmati in Kathmandu befindet.

Um die vielen Besucher zu beherbergen werden riesige Zelte aufgestellt. Den ganzen Tag über wird Shiva von den Yogis, Sadus und Babas, die Shiva als hinduistische Asketen dienen möchten, angebetet und verehrt. Während dem Feiern wird sogar hinweg gesehen, wenn der eine oder andere Joint geraucht wird.

OM SHIVA SHIVA !!

 

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Zugang zum Shiva- Tempel 

Teej Festival

28. August 2014 at 15:17

Laut Nepali Kalender befinden wir uns im Jahr 2071.
Heute, am 12. Bhadra 2071 /28. August 2014 findet das alljährliche Teej Festival in Nepal statt. Das Fest findet immer am dritten Tag nach Neumond statt. Drei heißt in Nepali „Tin“ und abgewandelt wird es zu „Teej“ (ausgesprochen: Tiiisss).

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Frauen schmücken sich

Es ist das hinduistische Fest der Frauen. Verheiratete Frauen erbitten für ihren Ehemann ein langes und gesundes Leben. Unvermählte Frauen und Mädchen beten zu Gott Shiva und erbitten einen guten und schönen Ehemann.

Auch die Legende, die die Grundlage für dieses Festival darstellt, besagt, dass das Mädchen Parvati Tag und Nacht betete, denn sie wünschte sich nichts sehnlicher als mit Gott Shiva vermählt zu werden. Sie war letztlich erfolgreich und wurde Shivas Ehefrau.

 

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Frauen in roten Saris auf dem Weg nach Pashupatinath

Um für die morgendliche Verehrungs- und Anbetungszeremonie in Pasupathinath, dem Hauptheiligtum der Hindus in Kathmandu, völlig rein zu sein, beginnt für die Frauen bereits um Mitternacht eine 24-stündige Fastenzeit.

Die hinduistischen Frauen tragen an diesem besonderen Tag ihre roten Hochzeitssaris und ihren wertvollen Hochzeitsschmuck. Die gesamte Familie, Freunde und Nachbarn werden an diesem Festtag eingeladen und die Frauen tanzen und singen auf der Straße und in den Tempelanlagen.

Durch den Tanz und Gesang bringen sie ihr Leid und die Härte ihres Lebens zum Ausdruck.

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Menschenschlangenvor dem hinduistischen Tempel in Pashupathinath