Episode 05 – Kurz-Reisetipp 01: Buddhistischer Stupa von Boudhanath

15. Juni 2020 at 7:17

In dieser Episode gibt es den ersten Kurz-Reisetipp und Du erfährst mehr über den buddhistischen Stupa von Boudhanath.

Dieses monumentale Bauwerk ist eine MUST – SEEN Sehenswürdigkeit in der Hauptstadt Nepals. Boudhanath ist ein Stadtteil von Kathmandu und berühmt für den buddhistischen Stupa. Der Stupa zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und ist einer der größten Stupas der Welt. Das Heiligtum gilt als Hauptzentrum der Tibeter in Nepal.

Und hast Du das Instrument für den Erkennungs-Klang der Kurz-Reisetipps am Anfang erkannt? Es ist eine Zimbel (tibetisch: Tingsa), die mit ihrem hohen Ton erstmal die Aufmerksamkeit erregen soll.

Freue Dich nun auf weitere Informationen zur Sehenswürdigkeit und lass Dich mit auf eine Runde um den Stupa nehmen.

 

Stupa von Boudhanath

 

Alles sehnende Augen Buddhas

 

 

Episode 04 – Kulturtradition Express 01: Saga Dawa Festival

5. Juni 2020 at 7:23

Wie bereits beim letzten mal angekündigt, berichte ich in dieser Sendung im ersten Kulturtradition Express über Saga Dawa.

Na, was denkst Du welches Klanginstrument habe ich beim Erkennungs-Klang für den Kulturtradition Express eingesetzt?

Genau – die Glocke… und diese passt auch sehr gut zu dem tibetischen Festival Saga Dawa, das heute am Vollmondtag seinen Höhepunkt erreicht. Die Feierlichkeiten finden zu Ehren Lord Buddhas statt und erinnern an seine Geburt, seine Erleuchtung und seinen Tod.  Saga Dawa bezieht sich auf einen einmonatigen Zeitraum im 4. Monat des tibetischen Kalenders. Der tibetische Kalender richtet sich nach den Mondzyklen und die Monate beginnen immer an Neumond. Im gregorianischen Kalender fällt diese Zeit im Allgemeinen auf Juni.

Und nun freue Dich auf die Erzählungen über dieses bedeutsame Fest und die spezielle Stimmung, die in dieser Zeit bei den buddhistischen Heiligtümern in Nepal herrscht.

Namaste und Tashi Delek!

 

Lichtermeer

 

Laphing – ein interessanter Snack

20. April 2020 at 11:02

Leider sind im Moment aufgrund der Ausgangssperre in Nepal alle kleinen Restaurants und Imbiss-Buden, die Momos, frittierte Nudeln, Bara, Chatamari oder sonstige nepalische Fastfood-Köstlichkeiten anbieten, geschlossen. Wenn wir zum Einkaufen durch die leeren Straßen gehen und die verbarrikadierten Imbiss-Läden sehen, blutet das Herz. Hoffentlich können alle Betreiber diese schwierige Zeit überleben. Die Nepali lieben es doch, in den Mini-Restaurants und Essens-Buden ein kleines Frühstück vor der Arbeit, einen Snack während der Mittagspause zu sich zu nehmen oder einfach nur ein Glas „kalo chiya“ (Schwarztee) zu trinken und sich dabei mit anderen Gästen zu unterhalten.

In der Hoffnung, dass die Gaststätten bald wieder öffnen dürfen, nutze ich heute die Gelegenheit, um über ein besonderes Gericht zu schreiben: LAPHING….

Nein – es ist kein Rechtschreibfehler und trotz der gleichen Aussprache meine ich nicht das englische Wort „laughing“ (= lachen).

Seit letztem Jahr ist mir besonders aufgefallen, dass fast an jeder Ecke Laphing-Restaurants wie Pilze aus dem Boden geschossen sind. Ganz besonders und dicht gedrängt in den buddhistisch geprägten Stadtteilen Boudhanath und Swayambunath, in denen auch der Anteil der tibetisch stämmigen Bevölkerung sehr hoch ist.

Da ich gerne esse und offen für Neues bin, suchten wir uns nach dem mehrmaligen Umrunden der buddhistischen Stupa Boudhanath ein Laphing-Restaurant in einer der Seitenstraßen.

 

Eines der vielen Laphing- Restaurants in Boudha

 

Wir ließen uns erklären, dass der Snack in verschiedenen Varianten zubereitet werden kann. Die Grundlage für dieses Gericht bildet eine kalte, geleeartige, gelbe oder weiße Masse in Form eines Pfannenkuchens. Dieser runde Fladen wird aus Kartoffel- oder Mungbohnenstärke hergestellt und ist ohne jeglichen Geschmack.

Bei der einfachen und schnellen Variante wird der kalte Fladen mit einer scharfen Paste aus Chili und Knoblauch bestrichen und in kleine Rechtecke geschnitten. Diese werden zum Verzehr in kleine Edelstahlschüsseln gegeben.

Die etwas aufwendigere und geschmackvollere Variante enthält neben der scharfen Paste auch kleine Stückchen frittiertes Spiegelei. Die bestrichenen, belegten und aufgerollten Pfannkuchen werden in Röllchen geschnitten und dann serviert.

 

Laphing Sommersnack

 

Bei der Deluxe-Variante kommen die in Streifen geschnittenen Fladen in eine Sauce aus Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Koriander, Salz, Essig, Öl und Sojasoße. Wer möchte kann sich zusätzlich noch getrocknete und zerbröselte Instantnudeln oder kleine Stückchen Omelett darüberstreuen lassen.

 

Laphing Nudeln – Deluxe Variante

 

Wer gerne internationale Gerichte mit verschiedenen Geschmacksrichtungen ausprobiert, sollte sich einen oder gleich zwei Laphings bei einer Nepalreise nicht entgehen lassen. Durch die Chili-Paste und die anderen Zutaten wird der fade Fladen zu einem sehr würzigen und scharfen Imbiss. Gewöhnungsbedürftig ist vielleicht, dass der Snack kalt serviert wird und die glibberigen Nudeln sich nicht so leicht in den Mund befördern lassen.

Laphing ist ein kaltes Sommer-Gericht, das ursprünglich aus China kommt und dort unter dem Namen Liangfen angeboten wird. Die Speise fand ihren Weg zunächst von China nach Tibet und wurde dann von der tibetisch stämmigen Bevölkerung als Laphing nach Nepal gebracht.

Guten Appetit!

 

Laphings in allen Varianten

 

Buddha Jayanti – Eindrücke aus Boudhanath

30. April 2018 at 20:13

Heute wird in Nepal Buddha Jayanti, Buddha´s Geburtstag gefeiert. Die beiden buddhistischen Heiligtümer Swayambunath und Boudhanath sind voll mit inländischen und ausländischen Besuchern. Die Gläubigen umrunden Mantra murmelnd den Stupa.  Gebetsmühlen werden gedreht und Butterlampen angezündet.

Anbei ein paar stimmungsvolle Bilder des Tages:

   

   

   

   

   

   

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Der Stupa von Boudhanath in Nepal ist wiederaufgebaut

3. Dezember 2016 at 5:20

Wenn die alles sehenden Augen Buddhas wieder strahlen!

„Om Mani Padme Hum“ und andere Mantras waren während den Zeremonien, die vor der offiziellen Einweihung der Stupa in Boudanath am 22. November 2016 stattfanden, bereits von Weitem zu hören. Drei Tage lang wurden spezielle Rituale von hohen buddhistischen Klostervorstehern und Mönchen durchgeführt.

18 Monate hat es gedauert. Nun ist das Heiligtum wieder komplett. Die Renovierungs- und Restaurationsarbeiten am buddhistischen Stupa von Boudhanath sind abgeschlossen. Der weiße Kuppelbau, der auf einem mehrstufigen Sockel steht, ist mit Blumenschmuck übersät. Die Gebetsfahnen flattern im Wind und der neue Aufbau strahlt mit der Sonne um die Wette.

Erdbeben beschädigt den Stupa
Durch das verheerende Erdbeben am 25. April 2015 erlitt der goldene Aufsatz der Stupa schwere Schäden. Die Risse reichten bis in den oberen Bereich der Halbkugel. Der komplette Aufbau, bestehend aus dem viereckigen Turm, genannt Harmika, den 13 Stufen zur Erleuchtung, dem Lotus, dem Seidenbaldachin und der Turmspitze, musste abgetragen und neu aufgebaut werden.

Nackt und bloß wirkte die weiße Kuppel ohne den schillernden Aufsatz während den Bauarbeiten. Wer den Monumentalbau in seiner vollen Pracht kannte, dem blutete das Herz.

Das Boudhanath Area Development Comittee leitete die Wiederaufbauarbeiten. Das Amt für Archäologie leistete technische Unterstützung und sorgte für die Einhaltung der archäologischen Normen. Demnach wurden nur traditionelle Baumaterialien wie Ziegelsteine, Kalkstein und Surkhi Mörtel, ein eigens aus gemahlenem Ziegel- und Tonpulver hergestellter Mörtel, verwendet.

Unterstützung von buddhistischen Organisationen und freiwilligen Helfern
Viele Gläubige boten ihre Arbeitskraft an und halfen als Freiwillige. Frauen pinselten die kleinen Nischen mit weißem Kalk aus und Männer hievten Ziegelsteine in den Lastenaufzug. Nach den buddhistischen Lehren führen gute Taten zu gutem Karma im nächsten Leben.

Laut offiziellen Angaben finanzierten nationale und internationale Spenden, die hauptsächlich von buddhistischen Organisationen und Anhängern geleistet wurden, den ca. NRP 230 Millionen (ca. EUR 2 Millionen) teuren Wiederaufbau des Monuments. Auf Regierungsgelder wurde nicht gewartet.

Betroffene verbringen den zweiten Winter in Notunterkünften
Warten, das müssen dennoch viele Erdbebenopfer. Der schleppende Wiederaufbau von Privathäusern, Schulen und anderen beschädigten Gebäuden steht auf der anderen Seite der Medaille. Direkt neben dem Hotel Hyatt, nur wenige Meter von dem Stupa entfernt, leben die Menschen nach 1 ½ Jahren noch immer unter Plastikplanen. Auch in den anderen, schwer getroffenen Regionen Nepals gibt es viele Familien, die den zweiten Winter in Zelten und unter Wellblech verbringen müssen. Nach öffentlichen Informationen wurde die erste Rate der staatlichen Hilfe über NPR 50.000 (ca. EUR 435,00) bereits an mehr als zwei Drittel der Betroffenen ausbezahlt.

Heiligtümer spielen eine wichtige Rolle im Alltag der Menschen
Dennoch gibt es einige Organisationen und Initiativen die bereits Dörfer und Schulen wiederaufgebaut haben. Beispielsweise hat das nepalische Komiker-Duo Dhurmus und Suntali mit ihrer Stiftung eine Siedlung mit 65 erdbebensicheren Häusern, Kinderspielplätzen und einem Bürgerhaus errichtet. Genauso wichtig ist es für viele Gläubige endlich wieder den kompletten Stupa umrunden zu können. Besuche und Verehrung von Heiligtümern gehören in Nepal zu den täglichen Ritualen.

Der Stupa von Boudhanath zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und ist einer der größten Stupas der Welt. Das Heiligtum gilt als Hauptzentrum der Tibeter in Nepal.  Allerdings wird das Monument von Buddhisten und Hindus gleichermaßen besucht.

Die zahlreichen Besucher und Gläubige, die den Zeremonien und der Eröffnungsfeier beiwohnten, zeigen ebenso, welche große Rolle dieses Heiligtum im Leben der Menschen im Land spielt. Gleichmäßig und rhythmisch murmeln sie die Mantras und schieben dabei Perle um Perle an ihren Gebetsketten weiter.

NAMASTE!

Artikel erschienen in der Zeitschrift der Deutsch-Nepalischen Gesellschaft „Nepal-i“ (deutsch-nepali Magazin) – Ausgabe 115/2016

 

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Boudha Stupa am 26. Juli 2012

 

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Boudha Stupa am 5. Juni 2015

 

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Boudha Stupa am 9. November 2015

 

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Boudha Stupa am 5. November 2016

 

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Beleuchtete Boudha Stupa am 19. November 2016

 

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Boudha Stupa am 22. November 2016