Popular Tags:

Nepal – Entwicklungen im Tourismus

27. Oktober 2020 at 11:40

Die neuen Einreisebestimmungen, die seit dem 17. Oktober 2020 für Trekker und Bergsteiger gelten haben wir unter dem nachfolgenden Link im Blog auf unserer Webseite www.tembasnepaltrek.com veröffentlicht:

http://www.tembasnepaltrek.com/de/blog/480-neue-einreisebestimmungen-seit-17-oktober-202

Nachfolgend der volle Text des Berichts:

Nach fünfmonatiger Schließung ist der Internationale Flughafen seit dem 1. September 2020 wieder für den kommerziellen Flugverkehr geöffnet.

Diplomaten und Mitarbeiter internationaler Organisationen ist es seit der Flughafen-Öffnung gestattet nach Nepal einzureisen. Personen, die dieses Kriterium erfüllen, müssen einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist, vorlegen und sich dann in eine siebentägige Hotel-Quarantäne bzw. in eine 14-tägige Selbstisolation begeben. Zusätzlich ist die Registrierung beim Covid Crisis Management Center und das Ausfüllen eines speziellen Einreise-Formulars notwendig.

Seit 20. September 2020 ist es nun wieder möglich sich uneingeschränkt im Land zu bewegen. Inlandsfluggesellschaften und Transportunternehmen haben ihren Betrieb aufgenommen. Anfänglich konnten die Busse des Nah- und Fernverkehrs nur die Hälfte der Passagiere mitnehmen. Seit Mitte Oktober wurde diese Bestimmung aufgehoben und die Transportmittel können nun mit voller Besetzung fahren. Allerdings müssen die Passagiere zum Einsteigen und Mitfahren ein Gesichtsschild vorweisen.

Die in Zeitungsberichten angekündigte und beabsichtigte Verschiebung der Öffnung des Landes für den Trekking- und Bergbesteigungs-Tourismus in den November erfolgte nun doch nicht. Seit dem 17.Oktober 2020 ist es Touristen unter einer Vielzahl von neuen Einreisebestimmungen erlaubt, Trekking und Bergbesteigungen in Nepal durchzuführen.

Die neuen Einreisebestimmungen stoßen in der Tourismusindustrie auf viel Kritik. Trekkingurlaubern steht im Gegensatz zu Bergsteigern, die generell viel mehr Zeit einplanen müssen, ein nur begrenztes Urlaubs-Kontingent zur Verfügung.

Alle Personen, die zu touristischen Zwecken wie Trekking oder Bergbesteigungen nach Nepal reisen, müssen vor Einreise ein Visum in ihren Heimatländern beantragen. Sofern ausländische Konsulate oder Botschaften derzeit ihren Visa-Service ausgesetzt haben, müssen Trekker oder Expeditionsteams vor Ankunft in Nepal einen Einreise-Genehmigungsprozess zum Erhalt eines Visa-Empfehlungsschreibens durchlaufen.

Dieser Prozess wird durch die betreuende nepalische Reise- oder Trekkingagentur koordiniert. Folgende Unterlagen sind für diese Antragsprozedur notwendig:

  • Reisepass
  • Flugdetails
  • Beschreibung der Trekkingroute
  • Buchungsbestätigung eines Zimmers zur erforderlichen Hotel-Quarantäne
  • Namensliste des begleitenden Guides und Träger

Der Genehmigungsprozess läuft für Bergbesteigungen über das Tourismus Department und für Trekkingtouren über den Nepal Tourismusverband. Bisher gibt es noch keine Erfahrungswerte wie lange dieser Prozess bis zum Vorliegen des Visa-Empfehlungsschreibens dauert.

Zusätzlich sind bei Einreise neben dem bereits ausgestellten Visa oder dem Visa-Empfehlungsschreiben folgende Unterlagen vorzulegen:

  • negativer PCR Test, nicht älter als 72 Stunden
  • Hotelbuchung für die 7 tägige Quarantänezeit
  • Krankenversicherung, die eine Covid-19 Erkrankung mit einer Versicherungssumme von USD 5.000 abdeckt

Die Einreisenden müssen sich nach Ankunft in Nepal in eine 7 tägige Hotel-Quarantäne begeben. Am fünften Tag der Quarantäne wird ein weiterer PCR-Test erforderlich. Sollte das Ergebnis negativ ausfallen, steht einer Weiterreise ins Trekking- Gebiet nichts entgegen.

Bei einem positiven PCR-Test muss die Quarantäne solange fortgesetzt werden bis diese durch die Vorlage eines negativen Testergebnis aufgehoben werden kann.

Derzeit sind bis auf das Manaslu Gebiet, die Annapurna Basislager Region und die Ghandruk Gegend alle Trekkinggebiete offen und mit einem nicht älter als 72 Stunden negativem PCR Test zugänglich. Am 22. Oktober 2020 wurden Flüge ins Everest Gebiet aufgrund eines Corona-Infizierten in Namche Bazzar erst einmal eingestellt. Ab heute ist es laut Medienberichten wieder möglich ins Solukhumbu zu fliegen und Trekkingtouren sowie Bergbesteigungen in dieser Region durchzuführen. Die Vorlage eines negativen PCR Test, nicht älter als 72 Stunden, ist obligatorisch. Die erneute Öffnung des Gebietes wird wohl mit der bevorstehenden Bergbesteigung des Ama Dablam durch eine Expedition rund um den Scheich von Qatar zusammenhängen.

Zur Beantragung der Trekking- oder Bergbesteigungs-Genehmigung sind durch die nepalische Reiseagentur zusätzlich noch Nachweise über einen Versicherungsschutz gegen die Covid 19 Erkrankung mit einer Versicherungssumme von NPR 100.000 pro nepalisches Teammitglied vorzulegen.

Die Einhaltung der in Nepal für den Tourismus Bereich geltenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen sind während des Trekkings und Bergbesteigens zwingend.

Wir werden die nächsten Monate im Herbst und Winter beobachten um dann hoffentlich vorbereitet in die Frühjahrssaison 2021 starten zu können.

 

Lower Dolpo

Fernreisen in Corona Zeiten … von Nepal nach Deutschland

17. Oktober 2020 at 22:48

Heute möchte ich von meinen Erfahrungen, Eindrücken und Gefühlen während meiner Reise von Nepal nach Deutschland berichten. Fernreisen waren in normalen Zeiten schon beschwerlich und anstrengend. Lange Flugzeiten, volle Maschinen und Zwischenstopps erforderten einen guten Umgang mit sich selbst und seinem Körper.

Jetzt – während Corona Zeiten kommen noch weitere Erfordernisse hinzu.

Meinen Flug habe ich bei Qatar Airways gebucht. Dazu bewegt haben mich die kurzen Aufenthaltszeiten in Doha mit 2 bzw. 3 Stunden und der Flugpreis. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass die Flugpreise durch die anhaltende Krise enorm in die Höhe geschossen sein müssten. Aber vielleicht hängt das gute Angebot damit zusammen, dass Qatar Airways einer der wenigen Fluglinien ist, die von Anbeginn der Pandemie weltweit Flüge angeboten und durchgeführt haben.

Mein Reisebüro teilte gleich bei Buchung mit, dass der Fluglinie Qatar zum Zeitpunkt des Fluges ein nicht älter als 96 Stunden negativer PCR Test vorgelegt werden muss.

So bin ich zwei Tage vor Abflug ins HAMS Hospital in Kathmandu, um einen Abstrich nehmen zu lassen. Ich fand es sehr interessant zu sehen, wie alles organisiert war. Bei Ankunft im Krankenhaus in der im halboffenen Untergeschoss eingerichteten Teststation musste ich zunächst meine persönlichen Daten in ein Formular eintragen, die NPR 2000 (ca. EUR 15) bezahlen und eine Nummer ziehen. Anfangs hatte ich doch Bedenken, ob meine Daten später auch zu meinem Abstrich passen würden. Aber diese lösten sich auf als mein Name nach einer einstündigen Wartezeit aufgerufen und mir eine ausgedruckte Rechnung in die Hand gedrückt wurde. Mit dieser Rechnung konnte ich mich nun in die Schlange zur Durchführung des Tests einreihen. Mein kontrollierender Blick auf die Daten der Rechnung ließ mich schmunzeln. Ich war auf einmal ein “Mister“ und 105 Jahre alt. Aufgrund der unterschiedlichen Kalenderrechnungen hatte die Administration wohl mein nach der christlichen Jahreszählung angegebenes Geburtsdatum in die nepalische Zeitrechnung (Bikram Sambat) umgewandelt. Als ich an die Reihe kam, wurde ich aber direkt nochmals nach meinem Alter gefragt. Dieses wurde sodann auf dem Test-Röhrchen, das mit einem Sticker und meinen persönlichen Daten versehen war, vermerkt. Danach konnte ich zum Nasenabstrich vortreten. Das Testergebnis sollte nach ca. 7 Stunden vorliegen und über die Webseite des Krankenhauses abrufbar sein. Dazu sollte ich eine SMS mit den Zugangsdaten bekommen. Die Zeit des Wartens auf das Ergebnis kannte ich bereits aus Deutschland. Obwohl ich mich damals gesund fühlte und keine Symptome hatte, war ich doch ein bisschen unruhig und schaute häufiger als sonst auf mein Handy. Nach 7 Stunden immer noch kein Ergebnis … am Telefon wurde Temba mitgeteilt, dass es dieses Mal aufgrund der hohen Anzahl von Testungen länger dauern und das Ergebnis erst zwischen 22 und 23 Uhr vorliegen würde. Kurz bevor ich ins Bett ging, kam die ersehnte SMS mit den Zugangsdaten. Erleichterung stellte sich ein als die Testung mit negativ bestätigt wurde. Nun konnte ich endlich den Online-Check-in und die Sitzplatz-Auswahl auf der Qatar-Webseite vornehmen.

Am nächsten Morgen holte ich dann das korrigierte Zertifikat für die Reise im Krankenhaus ab.

Ausgerüstet mit negativem PCR Test, Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel machte ich mich dann 4 Stunden vor Abflug auf den Weg zum Flughafen.

 

Kathmandu Airport

 

Bereits vor dem Betreten des Flughafen-Gebäudes musste ich das Testergebnis vorlegen. Danach noch Fiebermessen und ich durfte passieren. Da mein Abflug auf 2.30 Uhr terminiert war, erwartete mich ein recht leerer Flughafen. Die Markierungen zur Abstandshaltung waren auf dem Boden eingezeichnet. Maskenpflicht überall am Flughafen. Nach dem Check-in musste ich noch ein Registrierungsblatt im Hinblick auf Covid-19 für Qatar ausfüllen, dann konnte ich zum Sicherheits-Check und zum Warten in die neue Abflughalle.

 

Neue Abflughalle Flughafen Kathmandu, Nepal

 

Auch dort überall Markierungen zur Abstandshaltung und Hinweisen zu den Sitzplätzen. Kurz vor Abflug wurden seitens des Qatar Airways Personals Gesichtsschilder an alle Fluggäste ausgeteilt. Diese mussten zusätzlich zur Maske während der gesamten Reise bis zur Endstation in Frankfurt getragen werden.

 

Space Look

 

Ich hatte Glück mit den Sitzplätzen im Flugzeug und auf beiden Flügen jeweils einen leeren Platz zwischen anderen Passagieren und mir. Allein das gab mir ein gutes Gefühl. Das Flugpersonal hatte während des Fluges von Kathmandu nach Doha weiße Schutzanzüge mit Kapuze, Handschuhen, Masken und Schutzbrillen an. Das war schon etwas seltsam anzusehen und erinnerte mich an Science-Fiction Filme.

 

Im Flugzeug – Flugpersonal im Space-Anzug

 

Auf dem Flug von Doha nach Frankfurt trugen die Stewardessen neben Handschuhen und Masken lediglich eine Art Einweg-Kittelschürze. Das für die Frauen typische Qatar Airways Hütchen vermittelte ein wenig Normalität. Dennoch, ich habe mich während der gesamten Flugzeit gut aufgehoben gefühlt. Die Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen wurden von der Fluggesellschaft, besonders auch bei der Essens- und Getränkeausgabe, gewährleistet. Durch das ständige Masken-Tragen hatte ich manchmal schon ein bisschen Probleme mit der Atmung. Durch die von meiner Freundin empfohlenen Finger-Mudras (Fingerstellungen) aus dem Jin Shin Jyutsu konnte ich freier und besser durchatmen. Diese einfach durchzuführende Atem-Entlastung wurde mein treuer Begleiter auf dem Flug und hat mein Wohlbefinden zusätzlich gesteigert.

Den Flughafen in Doha hatte ich noch nie so ausgestorben gesehen. Es fühlte sich so an, als ob nur 30 % des bisherigen Flugvolumens abgewickelt wurden. Überall waren Hygiene- und Sicherheitshinweise angebracht und Abstandsregelungen bei den Sitzgelegenheiten. Die Aufenthaltszeit verging recht schnell und eh ich mich versah, saß ich wieder im Flugzeug – Richtung Frankfurt.

 

Doha Airport, Qatar

 

Dann Ankunft in Deutschland – Frankfurt Flughafen… der logistische “Weltenwechsel“ war geglückt. Nach Passkontrolle, Gepäckabholung ging es frischen Mutes zum Corona-Testcenter. Da Tests aus Nepal vom Robert-Koch-Institut nicht anerkannt werden, war ein erneuter PCR-Test für mich als Reiserückkehrer aus Nepal notwendig. Testen war für mich nichts mehr Neues und so begab ich mich zum Testzentrum, das sich im Durchgangsbereich zum Fernbahnhof befindet. Durch gute Wegbeschreibung und Kennzeichnung auf dem Boden leicht zu finden. Ich hatte Glück, es waren nicht so viele Personen, die sich testen lassen wollten. Zuerst musste ich mich beim Centogene Corona Test Portal registrieren und darüber einen kostenfreien Corona-Test bestellen. Wie gut, dass es ausreichend Erklärungs- und Hilfspersonal gab, die mich bei der Online- Registrierung und Bestellung unterstützten und erklärten, was wie wo einzutragen ist. Nach erfolgreicher Bestellung erhielt ich einen QR-Code, der von einem Schalter-Beamten ins System eingepflegt wurde. Um mich in die Test-Schlange einreihen zu können erhielt ich ein kleines Kärtchen mit meinem Namen. Als ich an der Reihe war, gab ich das Kärtchen ab und der Abstrich wurde durch den Rachen genommen.  Schon fertig! Alles in allem dauerte die ganze Prozedur ungefähr 30 – 40 Minuten. Das Testergebnis sollte ich per E-Mail innerhalb der nächsten 24 Stunden bekommen.

 

Flughafen Frankfurt

 

Nun musste ich mich vorschriftsgemäß auf dem schnellsten Weg zu meiner Wohnung begeben und dort in Quarantäne bleiben, bis diese durch einen negativen Test und der Bestätigung des Ordnungsamtes wieder aufgehoben wurde.

Endlich, nach einer insgesamt 24 stündigen Reise, Ankunft im deutschen Zuhause. Der allerbeste Moment – Abziehen der Maske nach ausgiebigem Händewaschen. Endlich wieder frei durchatmen. Was für ein befreiendes Gefühl. Ein weiterer nennenswerter Moment – mich frisch geduscht ins Bett legen und schlafen.

 

German Home mit Gebetsmühle, Gebetsfahnen und Schutzgeist

 

Am nächsten Morgen war ich sehr erstaunt als das negative Testergebnis schon um 9 Uhr in meinem E-Mail-Posteingang lag. Prima, denn so konnte ich die Meldung fürs Ordnungsamt mit allen Testergebnissen und Reisedokumenten fertig machen. Und just am drauffolgenden Tag war ich von der Quarantäne befreit. Zum Schutz meiner Familie, meiner Mitmenschen und mir selbst, begab ich mich trotzdem freiwillig noch 7 Tage in Selbstisolation. Das war auch gut für ein langsames Ankommen in dieser anderen Welt. Dieses Mal fällt es mir aufgrund der neuen Gegebenheiten besonders schwer mich wieder in der deutschen Heimat zurechtzufinden und einzuleben.

Nach 14 Tagen habe ich langsam das Gefühl, dass mein Geist und meine Seele ebenfalls allmählich in “Good old Germany“ eintrudeln.

Und last but not least …. Mein Herzensthema „Nachhaltigkeit beim Reisen“ möchte ich nicht nur “predigen“ sondern dabei als gutes Beispiel vorangehen. Zur Kompensation meiner Flüge Kathmandu – Doha – Frankfurt – Doha – Kathmandu und dem dadurch entstandenen / entstehenden CO2-Fussabdruck habe ich über die Organisation www.myclimate.org EUR 74,00 für ein Hochmoor Projekt in Schleswig-Holstein und ein Aufforstungsprojekt in Nicaragua gespendet. Da die Organisation in Reutlingen, quasi um die Ecke sitzt, habe ich mir vorgenommen mich in Sachen Klimaschutz-Nachhaltigkeits-Lösungen für unser Unternehmen Temba‘s Nepal Trek auszutauschen und beraten zu lassen.

 

Das Fazit meiner Reise: mit guten Gedanken, einer positiven Einstellung und Einhaltung der Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen ist es meiner Meinung nach möglich sich derzeit auf Fernreisen – sofern sie nicht vermeidbar sind – zu begeben.

 

Himal im Everest Gebiet in der nepalischen Heimat

 

Episode 11 – Was ist eigentlich nachhaltiger Tourismus?

29. September 2020 at 12:54

Was ist eigentlich nachhaltiger Tourismus?
Hast Du Dir darüber schon einmal Gedanken gemacht?

Bevor ich über den nachhaltigen Tourismus und das verantwortungsbewusste Reisen berichte, erzähle ich Dir in dieser Episode erstmal kurz über die aktuelle Reise-Lage in Nepal.

Danach erhältst Du einen kleinen Überblick über die Themen, mit denen sich nachhaltiger Tourismus beschäftigt und auf die Du bei einer verantwortungsvollen Reise in Nepal achten solltest.

Bereiche, die im Hinblick auf ressourcenschonendes Reisen beleuchtet werden, sind beispielsweise faires Einkommen für die lokale Bevölkerung, Transport und Unterkunft.

Nachhaltiger Tourismus, das ist nicht nur das Erwerben eines Zertifikats durch Reiseunternehmen oder die Nutzung dieser Schlagworte für Werbezwecke. Nachhaltiger Tourismus, das ist ein fortlaufender Entwicklungs-Prozess, ein Reflektieren, ein Zusammenspiel von Reiseunternehmen und Reisenden. Am wichtigsten sind die Bewusstmachung und die Umsetzung der ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Aspekte.

 

Camping in Dhakmar - Upper Mustang

Camping in Dhakmar – Upper Mustang

 

Inlandsflug von Jomsom nach Pokhara

 

Lokaler Bustransport

Nepal – Leben mit dem Coronavirus

4. September 2020 at 18:25

Eine Reflektion der letzten sechs Monate mit abschließenden Gedanken zum aktuellen Zeitgeist und als Ausblick auf zukünftiges Reisen

 

Aktuelles

Heute ist der 3. September 2020, der 15. Tag des zweiten Lockdowns im Kathmandu-Tal. Der ursprünglich einwöchige Lockdown beziehungsweise die Verbotsanordnung “prohibitory order“ der Verwaltungsbehörden von Kathmandu, Patan und Bhaktapur wurde am 18. August 2020 aufgrund des stetigen Anstiegs der Infektionszahlen im Kathmandu-Tal ausgesprochen und trat am 20. August 2020 in Kraft. Schon letzte Woche wurde die Anordnung um eine weitere Woche verlängert. Gestern Abend nun die Entscheidung einer erneuten Verlängerung bis 9. September 2020.

Nach fünfmonatiger Schließung ist der Internationale Flughafen seit dem 1. September 2020 wieder für den kommerziellen Flugverkehr geöffnet. Inlandsflüge und Überlandfahrten sind momentan noch bis zum 15. September 2020 untersagt.

Der Flugplan für September führt neben zwei nepalischen Fluglinien, neun ausländische Fluggesellschaften, die Kathmandu einmal die Woche anfliegen dürfen, auf. Als Rückholflüge werden nun neben den Charterflügen auch kommerzielle Flüge eingesetzt um die als Gastarbeiter im Ausland lebenden und nun durch die Corona-Krise dort gestrandeten nepalischen Staatsangehörigen zurückzuholen. Diplomaten und Mitarbeiter anderer internationaler Organisationen ist die Einreise nach Nepal gestattet. Touristen dürfen bis auf weiteres erstmal nicht einreisen. Die Ausstellung von Visa bei Ankunft ist ausgesetzt.

Personen, die derzeit die Erlaubnis haben einzureisen, müssen einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist, vorlegen und sich dann in eine siebentägige Hotel-Quarantäne bzw. in eine 14-tägige Selbstisolation begeben. Ferner ist die Registrierung beim Covid Crisis Management Center und das Ausfüllen eines speziellen Einreise-Formulars notwendig.  Pro Tag war die Zahl der Einreisenden zunächst auf 500 Personen beschränkt, diese ist später auf 800 erhöht worden.

Die Kathmandu Post titelte gestern „Ohne klaren Plan der Regierung, könnte Nepal für Touristen bis Ende 2020 geschlossen bleiben“.

Gleichzeitig kommt die Presse-Meldung, dass die Regierung trotz der durch die Corona-Pandemie geltenden touristischen Restriktionen der königlichen Expedition des Prinzen von Bahrain die Genehmigung für zwei Bergbesteigungen beginnend Mitte September 2020, erteilen wird.

Ich fühle mich im Moment wie eine Kugel in einem Flipperautomat. Der Spieler drückt den Knopf und ich schnelle hoch, berühre Hindernisse und rolle in einer Zickzack-Bahn langsam zurück Richtung Spieler. Im selben Moment werde ich wieder hochgeschossen und das Spiel beginnt von neuem.

Schon damals nach dem Erdbeben im Jahr 2015 habe ich in einem Newsletter geschrieben, dass organisierte Prozesse und vorausschauende Planungen, die eine schnelle Handlungsfähigkeit möglich machen, in Nepal nicht vorhanden sind.

Mit spontanen Entscheidungen und Maßnahmen im Tourismusbereich mussten wir und andere Reiseunternehmen schon immer umgehen. Im Sinne von „Vogel friss oder stirb“ werden von heute auf morgen sofortige Erhöhungen von Eintrittsgebühren, Nationalparkgebühren oder Gebühren für Permits in eingeschränkte Trekking-Gebiete entschieden und implementiert.

Diese Zeit, in der wir uns gerade weltweit befinden, ist aber anders und nicht mit der nach dem Erdbeben zu vergleichen. Diese Zeit ist noch härter und die Auswirkungen viel weitreichender.

Selbst strukturierte und vorausplanende Regierungen tun sich mit den teils plötzlich, teils auf längere Sicht notwendigen Veränderungen, Anpassungen und Richtungswechsel schwer. Die sonst hier in Nepal meistens zum Erfolg führende Flexibilität, Kreativität und Improvisation helfen momentan nicht weiter. Ein Gefühl der Ohnmacht und der Perspektivlosigkeit hat sich breitgemacht.

 

Kathmandu – Hauptstadt Nepals

 

Strategielose Ad-hoc-Entscheidungen der letzten Monate

Derzeit steigen die Infektionszahlen in Nepal, vor allem im Kathmandu-Tal, stetig weiter an. Auch wenn viele Menschen keine Symptome zeigen, machen die täglich vermeldeten Rekordzahlen, ein schlechtes Gefühl.

Der Ausruf der ersten Ausgangssperre am 24. März 2020 erfolgte als das Land zwei Corona-Fälle inklusive eines Genesenen, zählte. Dieser landesweite strikte Lockdown, der alles bis auf die systemrelevanten Bereiche lahmlegte, wurde in dem Zeitraum bis zum 14. Juni 2020 insgesamt sieben Mal verlängert.

Eine Strategie für eine langsame Öffnung, weitere Maßnahmen im Hinblick auf die Pandemie und das fragile Gesundheitssystem oder verbindliche Entscheidungen über staatliche Unterstützung des Einzelhandels, der Wirtschaft und des Tourismus wurden seitens der Regierung in dieser Zeit nicht kommuniziert.

Nachdem sich der Druck auf die Staatsoberhäupter durch die Einzelhändler, den öffentlichen Nahverkehr, die Tourismusindustrie und andere Unternehmenszweige erhöhte, wurden Lockerungen unter Einhaltung von Sicherheits- und Hygienevorschriften sowie Tragen eines Mund- und Nasenschutzes ab dem 15. Juni 2020 eingeführt. Die Wiederaufnahme von kommerziellen internationalen und nationalen Flügen wurde mehrfach nach hinten verschoben.

 

Geschäfte sind nach 4 Monaten wieder offen

 

Die komplette Aufhebung der Ausgangssperre am 21. Juli 2020 kam plötzlich und völlig unerwartet. Hotels und Restaurants durften unter Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen am 30. Juli 2020 wieder öffnen. Ab diesem Zeitpunkt waren auch Trekkingtouren und Bergbesteigungen unter Beachtung von Schutzkonzepten erneut erlaubt. Es erfolgte ein Aufruf an die Tourismus-Industrie Buchungen für den Herbst entgegenzunehmen. Offiziell nicht bekanntgegebene Einreise- und Quarantänebestimmungen für Touristen führten zu Spekulationen und machten es letztlich unmöglich bestehende Herbst-Buchungen aufrechtzuerhalten.

In der Presse monierten Virologen und andere Gesundheitsspezialisten immer häufiger, dass sie als Experten von der Regierung nicht gehört werden und der Zeitgewinn des viermonatigen Stillstands nicht genutzt wurde.  Die Schaffung von wirksamen Kontaktnachverfolgungen zur Unterbrechung der Infektionsketten sowie von Isoliermöglichkeiten für positiv getestete Personen und die Aufstockung der PPE-Schutzkleidung für Ärzte, Krankenschwestern und Krankenhauspersonal konnte in der gewonnenen Zeit nicht erfolgen.

Aufgrund des exponentiellen Anstiegs der Infektionsfälle und der nicht vorhandenen Isolationsmöglichkeiten in den Krankenhäusern, berichten lokale Zeitungen immer wieder davon, dass Personen ohne Symptome zur Selbstisolation nach Hause geschickt werden. Problematisch wird es dann, wenn die engen Wohnverhältnisse in Mehrfamilien-Häusern eine Absonderung unmöglich machen. In diesen Fällen muss eine Unterbringung in Isolations-Zentren erfolgen. Von einem Neubau mit 6000 Betten war Anfang August die Rede. Bis heute gibt es dazu keine weiteren Pläne oder Aussagen.

Die Einwanderungsbehörde inklusive Visastelle ist seit dem 10. August 2020 in Kathmandu geschlossen. Nachdem die Regierung die Entscheidungsgewalt im Hinblick auf Ausgangssperren an die lokalen Verwaltungseinheiten abgegeben hat, haben immer mehr Distrikte und größere Städte die Anordnung „zu Hause zu bleiben“ ausgesprochen.

Auch jetzt scheint es so, als ob die, durch die „Massenquarantäne“ neu gewonnene Zeit ungenutzt verstreicht und die Infektionszahlen trotzdem stetig wachsen.

 

Covid-19 Stigma & andere Ängste

Und nicht nur die Infektionszahlen wachsen stetig, auch die Bedrohung durch die Covid-19 – Erkrankung in der Bevölkerung nimmt laufend zu.

Eine mangelnde Informationspolitik, wenig Präsenz der Regierung in direkten Ansprachen und Falschnachrichten führten mitunter dazu, das Covid-19-Stigma entstehen zu lassen.

Nicht nur positiv getestet Personen und genesene Patienten, auch Ärzte, Krankenschwestern und andere Gesundheitsarbeiter, die sich an vorderster Front für das Leben anderer und das Allgemeinwohl einsetzen sind dieser Stigmatisierung ausgeliefert. Mit Beiträgen in verschiedenen sozialen Medien machen sie auf die Situation aufmerksam, rufen zur Unterlassung und zum Nachdenken auf.

Die im Falle eines milden oder schweren Verlaufs von Covid-19 aufzubringenden hohen Krankenhauskosten, schüren bei den Menschen weitere Ängste. Eine Krankenversicherung, die Arzt- und Krankenhauskosten übernimmt, hat hier niemand. Ohne die Unterstützung der Familie oder der Dorfgemeinschaft ist die Bezahlung ärztlicher Behandlungen nicht zu bewältigen.

Die Verdienstausfälle bei den vielen Tagelöhner sind existenzbedrohend. Grundbedürfnisse können nicht mehr befriedigt werden und ein Verhungern ist wahrscheinlicher als eine Ansteckung mit dem Coronavirus.

Immer mehr Ladenlokale stehen leer. Wohnungen und Häuser in verschiedenen Stadtteilen Kathmandus haben „Zu vermieten“ Schilder in den Fenstern hängen.  Für viele sind die Mieten aufgrund fehlender Einkünfte unbezahlbar geworden.

 

Die Schwachen im System

Aber nicht nur Tagelöhner und Geringverdiener sind die Schwachen im System. Auch Kranke, Kinder, Schüler, rückkehrende Gastarbeiter, Kleingewerbetreibende, Menschen, die in abgelegenen Gebieten wie Dolpo leben und viele mehr fallen darunter.

Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen wurde am 19. März 2020 die Schließung von Schulen, Universitäten und sonstige Bildungseinrichtungen angeordnet. Kinder, Schüler und Studenten sind deshalb in ihre Dörfer zurückgekehrt. Eine Wiederaufnahme des Schulbetriebs ist nicht absehbar. Online-Unterricht und Schulstunden im Fernsehen und Radio werden zwar angeboten, aber teilnehmen können nur die, die über entsprechende Geräte verfügen.  Die fehlende Ausstattung führt zum Ausschluss am Fernunterricht. In kinderreichen Familien werden wieder vermehrt junge Mädchen verheiratet, um einen Esser weniger zu haben. An einen fortführenden Schulbesuch wird dabei nicht gedacht.

Der aktuelle Bericht des UN-Kinderhilfswerk Unicef berichtet davon, dass weltweit ein Drittel der Schulkinder, mindestens 463 Millionen Kinder, nicht an einem Fernunterricht teilnehmen können. Unicef-Chefin Henrietta Fore sprach von einem globalen Bildungsnotfall, dessen Auswirkungen noch jahrzehntelang in Gesellschaft und Wirtschaft spürbar sein wird.

Die im Ausland gestrandeten nepalischen Gastarbeiter trifft es besonders hart. Sie befinden sich in prekären Situationen und haben große Probleme die Kosten für den ersehnten Heimflug nach Nepal aufzubringen. Die in den jeweiligen Ländern im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus verhängte Ausgangssperren führten zu abgelaufenen Aufenthaltsgenehmigungen und Arbeitsverlust. Monatelang leben die Gastarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen und ohne jegliches Einkommen zusammengepfercht in Baracken. Die meisten kratzen das letzte Geld zusammen oder verschulden sich erneut um an den von der Regierung organisierten Rückholaktionen teilnehmen und zurückkehren zu können.

Gestern wurde in der Zeitung über die zur Neige gehenden Reisvorräte im abgelegenen Dolpo-Gebiet berichtet. Aufgrund der coronabedingten Restriktionen ist ein Transport mit Nachschub derzeit nicht möglich. Die Menschen können im Hochland nur Kartoffeln, Weizen und Gerste anbauen.

Bauern bleiben auf ihren Milchvorräten sitzen, da Käsereien und Molkereien  ihre Produkte nicht mehr in die Städte liefern und dort verkaufen können.

Hungrige Tagelöhner, ihre Familien und sonstige Bedürftige werden von verschiedenen lokalen Organisationen und freiwilligen Helfern mit täglich frisch gekochten warmen Mahlzeiten versorgt. Dafür sammeln sie sich unter Einhaltung der Mindestabstände auf großen Freiflächen, beispielsweise in Tundikhel Kathmandu, und warten ab 16 Uhr auf die Essensausgabe.

 

Träger ohne Arbeit


Eine Zeit, die Missstände ans Licht bringt

Es scheint, als ob diese Zeit die weltweit in Regierungen und Gesellschaften bestehende Missstände sichtbar macht und an Regeln, Normen, Gesetzen und Ordnungen kräftig rüttelt.

Nicht nur in Nepal finden Demonstrationen für Gleichheit und gegen Diskriminierungen der Dalit-Ethnien statt. Auch in USA und anderen Ländern wird über regelmäßige Black-lives-matter-Bewegungen berichtet.

Moderne Sklaverei, unmenschliche Arbeitsbedingungen, Not, Elend, Korruption und weitere Unrechtmäßigkeiten drängen sich ins Licht und fordern ein Hinterfragen bisheriger Systeme, Sicherheitsnetze und gesetzlicher Bestimmungen.

Wir sind alle ein Teil des großen Ganzen und ein Wegschauen ist fast nicht mehr möglich.  Auch wenn es dem westlichen Egoismus noch sehr schwer fällt sich aus seiner Komfortzone zu bewegen, ein bevorstehender Wandel hin zu mehr Menschlichkeit, Gerechtigkeit und einem verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten scheint unumgänglich.

 

Gedanken zu zukünftigem Reisen, Tourismus & Sicherheit in Corona-Zeiten

Das Motto „Träume jetzt – Reise später“ wird wohl für viele Länder – auch für Nepal – noch über die nächsten Monate hinaus gelten.

Das Leben mit dem Virus ist bereits jetzt Realität und wie sich die Situation weltweit nach der Verfügbarkeit eines Impfstoffs gestalten wird, bleibt abzuwarten.

Wir stellen uns hierbei die Fragen: Wie wird Reisen in Zukunft aussehen? Worauf sollte der Fokus gesetzt werden? Wie können wir dazu beitragen, dass sich unsere Gäste sicher und wohl fühlen?

Verantwortungsbewusstes und langsames Reisen im Einklang mit den Menschen und mit der Natur, in denen ökologische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte in den Fokus gerückt werden, wird zukünftig sicherlich immer mehr zunehmen.

Es wird nicht mehr nur um das eigene Vergnügen und Wohlbefinden gehen, sondern auch darum etwas vom leckeren Kuchen an andere abzugeben.

Lokale Reiseveranstalter, die sich für fairen Tourismus, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung den Mitarbeitern gegenüber einsetzen, können in einem Ernstfall schnell und individuell reagieren und tragen zu einem kulturellen Austausch bei.

Durch die Übernahme sozialer Verantwortung und einem ressourcenschonenden Verhalten des Reisenden wird eine Reise zum Mehrwert für alle Beteiligten.  Der direkte Kontakt und Dialog zwischen Menschen verschiedener Kulturen ist ein kostbarer Schatz. Dieser kann zu großer Dankbarkeit und achtsamen Verhaltensweisen beitragen.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist auch bei Langstreckenflügen möglich, nämlich dann, wenn die unvermeidlichen Treibhausgase durch eine finanzielle Unterstützung von Klimaschutzprojekten kompensiert werden. Anbieter für Kompensationen sind beispielsweise atomsfair.de, myclimate.org oder primaklima.org.

 

Himalayakette beim Landeanflug auf Kathmandu

 

Zukunftsträchtig und viel versprechend ist auch die Zulassung des ersten Elektro-Flugzeugs durch die europäische Luftfahrtbehörde und der erst kürzlich durchgeführte Weltrekordflug von den Alpen an die Nordsee. Im Moment noch ein großes Abenteuer mit mehreren Zwischenlandungen zum Auftanken. Aber sicherlich werden weitere Entwicklungen eine klimafreundliche, leise und hocheffiziente elektrische Flug-Mobilität in der Zukunft möglich machen.

Damit wir in diesen Zeiten zu einer gelingenden und vor allem sicheren Reise beitragen können, werden wir, angelehnt an die vom Tourismusverband Nepal veröffentlichten Hygiene- und Sicherheitsvorschriften, in Kürze unser eigenes Corona Schutz- und Sicherheitskonzept mit entsprechenden Empfehlungen entwerfen. Wann dann der Zeitpunkt der Umsetzung und Anwendung kommt, ist von vielen verschiedenen Voraussetzungen abhängig und bleibt derzeit noch abzuwarten. Zuversichtlich fassen wir mal die Frühjahrs-Saison im nächsten Jahr 2021 ins Auge.

Dennoch – die Weisheit „Nichts ist beständiger als der Wandel“ ist heutzutage mehr denn je zutreffend. So werden sich sicherlich auch Fernreisen verändern und wandeln. Aber Menschen mit Fernweh, Abenteuerlust und Entdeckergeist wird es immer geben.

 

Gebetsfahnen in Kalinchowk

 

Frauenförderung – Women for Human Rights in Nepal

27. August 2020 at 10:04

Eine Organisation von Frauen für Frauen

In diesem Blog-Artikel berichte ich über die Organisation “Women for Human Rights“ – WHR in Kathmandu, Nepal. Es ist mir ein großes Anliegen über meine Eindrücke von und Erlebnisse mit dieser Organisation und ihrer visionären Gründerin Lily Thapa zu schreiben. Mich beeindruckt die unermüdliche, wertschätzende und empathische Arbeit von Frauen für Frauen sehr. Ich möchte Euch daran teilhaben lassen und Einblicke in die Frauenbewegung geben.

 

Gemälde am WHR-Zentrum

 

Kennengelernt habe ich die WHR im Oktober 2019 durch Kerstin, eine Freundin, die bei dieser Organisation im Bereich der Friedensarbeit mitgewirkt hat.

Bereits beim ersten Treffen hat mich die besonders herzliche und offene Art von Lily Thapa in den Bann gezogen und ihre Lebensgeschichte, die Teil einer öffentlich zugänglichen Foto-Ausstellung im Erdgeschoß des WHR Gebäudes in Kathmandu ist, sehr berührt.

Auch die Initiative und Aktion der WHR Food Bank, durch die eine Verteilung von warmen Mahlzeiten an hilfsbedürftige Frauen und Familien während der Corona-Ausgangssperre in Kathmandu von Ende März bis Ende Juli 2020 möglich wurde, haben mich zum einen durch die Professionalität und zum anderen durch die warmherzige Verbundenheit mit diesen Menschen, von der wertvollen Arbeit dieser Organisation überzeugt.

Am Ende des Beitrags berichte ich nochmals ausführlicher über diese humanitäre Hilfsaktion der WHR und wie wir, das sind Temba und ich bzw. Tembas Nepal Trek & Expedition Pvt. Ltd., uns Dank der Spenden unserer Trekking-Gäste und Freunde an dieser Aktion beteiligen konnten.

Die Gründerin Lily Thapa

Wer Lily begegnet nimmt sofort ihre offene, warme, herzliche, strahlende, energieversprühende, motivierende, hilfsbereite, empathische, wertschätzende und visionäre Art wahr. Sie ist das Herzstück der Organisation.  Mit 29 Jahren wurde Lily Witwe und hatte 3 kleine Kinder großzuziehen. Sie kennt daher die diskriminierenden, soziokulturellen Praktiken und sozialen Normen, die den Umgang mit Witwen bestimmen, aus eigener Erfahrung.

Die Begegnung mit einer anderen Witwe und deren Erlebnisse stellte den Wendepunkt in Lily´s Leben dar. Ab 1992 organisierte sie eine Austauschplattform für Witwen. Jeden Sonntag trafen sich die Frauen, anfangs waren es sechs bis sieben Witwen, bei Lily zu Hause, um sich über den Kummer und die Herausforderungen auszutauschen. Ende 1994 waren es bereits 50 Witwen. Der Wunsch die Gruppe formal zu registrieren, um dadurch auch funktionale Lösungen zu finden, wuchs. Im Jahr 1995 wurde die Gruppe unter dem Namen „Women for Human Rights – single women group“ als Nichtregierungsorganisation beim Social Welfare Council in Kathmandu registriert.

Öffentliche Fotoausstellung im WHR-Zentrum Chhahari
Das Red Color Movement & andere Kampagnen

Die öffentliche Fotoausstellung gibt Einblicke in das Leben von Lily Thapa sowie in die über Tausende von Jahren bestehenden, verachtenden Praktiken der hinduistischen Gesellschaft gegenüber Witwen und zeigt darüber hinaus auch die Entstehungs- und Erfolgsgeschichte von WHR.

 

Foto-Ausstellung im WHR

 

Die veraltete, aus Indien stammende Verbrennungstradition, das Sati System, bei der sich eine Frau beim Tod ihres Ehemanns selbst opfert oder sich kurz danach das Leben nimmt, war auch in Nepal bei den hinduistisch geprägten Ethnien eine weitverbreitete Praxis. Dieses System wurde von Premierminister Chandra Shamsar Rana im Jahr 1920 abgeschafft.

Leider bedeutet die Abschaffung einer Regel, einer Praxis oder eines Systems, noch lange nicht, dass diese auch komplett aus dem Unterbewusstsein oder dem Bewusstsein verschwindet. Wie tief sitzen die häufig mit einer emotionalen Komponente versehen impliziten Vorurteile.

Die physische, ökonomische, psychische und sexuelle Gewalt gegen Witwen wurde in der Gesellschaft auch nach Abschaffung der Sati-Praxis, aufrechterhalten. Den nepalischen Witwen der Hindu-Ethnien war der Zugang zu Eigentum, uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, Wiederheirat, Teilnahme an religiösen Zeremonien und vielem mehr verwehrt.

Das Tragen von roter Kleidung und Make-up war für die Witwen verboten. Diese Farbe war den Verheirateten vorbehalten. Witwen mussten sich, damit sie äußerlich direkt zu erkennen waren, weiß kleiden.  Auch das stigmatisierende Denkmuster „Witwen bringen Unglück“ war weit verbreitet, so dass sich Witwen, häufig im Haushalt der Schwiegereltern lebend, verstecken mussten. Ohne einen Ehemann gab es quasi keine Rechte für verwitwete Frauen. Sie konnten unter anderem keine Passdokumente beantragen und mussten ein bestimmtes Alter haben, um das Erbe des Ehemanns anzutreten.

Diese gewachsenen sozialen Normen, die die allgemeine Denkweise abbilden und die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft bestimmen sind hart und unerbittlich.

Umso erfreulicher sind die Erfolge, die die WHR mit der Kampagne, Demonstration und der Klage gegen das in den Jahren 2009 / 2010 beabsichtigten Regierungs-Programm zur Wiederverheiratung von Witwen sowie der Red Color Movement Aktion erzielte.

Das Wiederverheiratungs-Programm sah vor, dass Paare einen staatlichen Geldzuschuss von ca. EUR 500 bei einer Heirat mit einer Witwe bekommen sollten. Diese Regelung verletzte die Rechte der verwitweten Frauen auf ein Leben in Würde. Der Klage von WHR wurde im Januar 2010 vom obersten Gericht stattgegeben und das Programm wurde nicht verabschiedet.

Eine weitere Kampagne und gewaltfreie Protestaktion, die zur Stärkung der Rechte verwitweter Frauen beitrug, fand im Jahr 2006 statt. Durch die von der WHR organisierte Red Color Movement Aktion mit dem Slogan „Farbe ist ein Geburtsrecht“ wurden verwitwete Frauen ermutigt rote Kleidung, Schmuck und Make-up zu tragen. Diese tabubrechende Aktion sollte dazu beitragen den Selbstwert der verwitweten Frauen zu steigern und sich nach außen nicht mehr von verheirateten Frauen zu unterscheiden. Immer weniger Witwen ergeben sich dadurch dem verletzenden Brauch sich durch das Tragen von weißer Kleidung, äußerlich brandmarken zu lassen.

Laut der letzten Volkszählung im Jahr 2011 gab es zu diesem Zeitpunkt ungefähr 500.000 Witwen in Nepal.  80 % der Bevölkerung gehören dem hinduistischen Glauben an und unterliegen somit den oben beschriebenen Normen und Glaubenssätzen.

Diskriminierungen gegen Witwen und Single-Frauen haben durch den unermüdlichen Kampf von verschiedenen Organisationen nachgelassen. Dennoch gibt es diese in Nepal bis heute noch, auch gegen andere Gesellschaftsgruppen.

Die WHR hat landesweit 1550 aktive Single-Frauen Gruppen in 73 Distrikten und zählt mehr als 100.000 Mitglieder. Die internationale Anerkennung und Unterstützung wachsen stetig weiter.

Die Vision und Mission von WHR

“Keine Diskriminierung von Frauen auf Basis des Familienstandes“ ist eine der wichtigsten Postulierung der Organisation.

Hierunter fallen insbesondere Single-Frauen – also Frauen, die verwitwet, geschieden, getrenntlebend, unverheiratete und über 35 Jahre sind und Frauen, deren Ehemann verschwunden oder vermisst wird.

Das Kernthema ist die Arbeit und der Prozess zur Frauenförderung.
Women Empowerment, damit Single-Frauen in Nepal ökonomische, politische, soziale und kulturelle Perspektiven, Rechte und vor allem Gleichbehandlung erhalten.

Ziel ist es auch, ein auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene aktives Netzwerk zu schaffen.

 

 

Das Chhahari – Zentrum, ein Ort der Erholung & Regeneration

Chhahari, so wird das WHR-Zentrum in Kathmandu, Hattigauda genannt. Chhahari ist Nepali und kann mit Rastplatz übersetzt werden. Genauer ein Schattenplatz unter einem Baum, ein Ort, an dem Erholung, Regeneration und Heilung möglich sind.

Das Chhahari – Zentrum bietet somit für die an den Rand der Gesellschaft gedrängten, traumatisierten und vertriebenen Single-Frauen und Kinder Unterstützung und Hilfestellung.

Besonders Witwen und andere Single-Frauen sollen über Schulungen und Workshops mit Respekt, Würde und Gleichbehandlung zu eigenverantwortlichem, unabhängigem, wirtschaftlichem Handeln befähigt werden.

Ferner erhalten die Frauen neben der Beratung und Seelsorge für die erlittenen Traumata, auch eine Art Handwerkszeug, um mit der äußeren Diskriminierung umzugehen zu lernen.

Dies ist nur ein Teil der Programm Aktivitäten von WHR. Ausführliches ist auf der Webseite der Organisation zu finden. Die Kontaktdaten sind am Ende des Artikels aufgeführt.

Meine bereichernden Erlebnisse und Erfahrungen im WHR mit Klängen & Klanganwendungen

Als meine Freundin Kerstin Mitte November 2019 ihren letzten Arbeitstag im WHR hatte, wollte sie ihren Kolleginnen und Kollegen zum Abschied ein Klang-Bad zur meditativen Entspannung und Verbundenheit schenken.

So hatte ich die wunderbare Gelegenheit mit meinen aus dem Himalaya stammenden Klanginstrumenten die verschiedenen Teammitglieder durch die obertonreichen Klänge zum Klingen und Schwingen zu bringen. Für viele war es eine besondere und positive Erfahrung verbunden mit der Erkenntnis, dass vorher bestehende, starke Kopfschmerzen durch die Linderung der Verspannung verschwanden. Auch die anfänglich, im Raum durch Meinungs-Differenzen und durch das mulmige Gefühl vor Unbekanntem  entstandene, wahrnehmbare angespannte Stimmung, hat sich zunächst über die subtilen atomsphärischen Schwingungen hörbar auf die Klänge übertragen und nach einiger Zeit komplett aufgelöst.

 

Einführung zum Klangerlebnis

 

Klanginstrumente sind einfach ein wunderbares Medium, vor allem auch dann, wenn sprachliche, kulturelle oder andere Barrieren bestehen und eine andere Art des „In-Resonanz-Tretens“ erforderlich wird.

So durfte ich auch Frauen, die aus dem Süden des Landes zur Teilnahme an verschiedenen Workshops angereist waren, mit Klangerlebnissen beschenken. Die Frauen kannten manche Klanginstrumente, wie Zimbel und Glocke, aus Tempeln und Klöstern.  Sie waren ganz fasziniert über die wahrnehmbaren Schwingungen, die sie während dem Anspielen einer auf die flache Hand gestellten Klangschale, spürten.  Da viele der Frauen kein Englisch sprachen, begleitet ich das Klang-Bad in nepalischer Sprache. Das war auch für mich etwas ganz Neues. Die Verbundenheit und das Glücksgefühl, das wir alle, Klangempfangende und Klanggebende, nach den Klängen spürten, ist auf dem Foto deutlich sichtbar.

Ich bin sehr dankbar für diese wertvollen Erfahrungen und hoffe, dass ich nach der Corona-Krise im WHR wieder Klangerlebnisse geben darf.

 

 

Corona – Lockdown März bis Juli 2020: Essen für die Ärmsten

Durch den am 24. März 2020 landesweit ausgerufenen Lockdown und der damit verbundenen komplett eingeschränkten Bewegungsfreiheit war es für die vielen Tagelöhner nicht mehr möglich ihrer Arbeit nachzugehen und Geld für ihre Familien zu verdienen. Ressourcen oder Angespartes für schlechte Zeiten, das haben diese Menschen nicht. Sie leben von der Hand in den Mund.

WHR hatte bis Anfang Mai 2020 bereits über 10.000 Mahlzeiten an Geringverdiener und Tagelöhner verteilt. Zunächst hatte die Organisation angefangen Nahrungsmittelpakete zu verteilen. Schon bald wurde aber registriert, dass viele Menschen gar nicht mehr in der Lage waren, Kochgas oder Öl zu kaufen, um den Reis zu kochen. Außerdem war es schwer kontrollierbar, wer kam, um die Nahrungsmittelpakete abzuholen.

Zuerst war da die Unsicherheit, ob Bedürftige aus hygienischen Gründen überhaupt das gekochte Essen akzeptieren würden. So startete die Aktion mit 100 warmen Mahlzeiten pro Tag, die sich dann innerhalb kürzester Zeit auf 1500 Mahlzeiten täglich erhöhte.

Die Identifizierung der bedürftigen Frauen und Familien erfolgte in Zusammenarbeit mit der Behörde des Stadtteils. Ermöglicht und umgesetzt werden konnte diese Aktion nur durch die vielen Freiwilligen, die Gemüse schnippelten, kochten, Essen verpackten und austeilten. Und natürlich durch die vielen Spenden zum Kauf der Lebensmittel.

Anfänglich erfolgte die Essensausgabe vor dem Chhahari -Zentrum. Nachdem das Gebäude dann zur Quarantäneunterkunft für die, aus dem Ausland zurückkehrenden nepalischen Gastarbeiterinnen genutzt wurde, erfolgte die Verteilung der warmen Mahlzeiten an drei verschiedenen Orten.

Wir konnten uns am 28. Mai 2020 mit Lebensmittelpaketen bestehend aus Reis, Linsen, Öl, Salz, Zucker, Tee und Chiura für 30 Haushalte an der WHR Food-Bank beteiligen. Da in diesem Zeitraum noch die strikte Ausgangssperre bestand, konnten wir die Nahrungsmittel nicht selbst zur Organisation bringen. Mitarbeiter von WHR, die Passierscheine hatten, holten die Nahrungsmittel-Spende bei uns ab. Direkt nach ein paar Tagen hat uns Lily Fotos von der Übergabe der Lebensmittelpakete geschickt.

 

Abholung der Lebensmittel von WHR-Mitarbeiter

 

Lebensmittelpakete für bedürftige Frauen

 

Am 18. Juni 2020 haben wir dann erneut 20 Säcke Reis, 25 kg Linsen, 20 Liter Öl, jeweils 40 – 50 kg Kartoffeln und Zwiebeln, 50 Seifen sowie Hand-Desinfektionsmittel gespendet. Da zu diesem Zeitpunkt bereits Lockerungen implementiert waren, konnten wir die Nahrungsmittel selbst vorbeibringen.

 

Übergabe der Lebensmittel

 

Lily, die wusste, dass wir kommen, hat sich viel Zeit genommen uns herumzuführen. Wir waren sehr beeindruckt, welche hohen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen vor und im Gebäude eingehalten wurden.

Wir bekamen Einblicke in den Küchen- und Vorbereitungsbereich für die warmen Mahlzeiten. Zum damaligen Zeitpunkt wurden täglich noch 800 Mahlzeiten gekocht. Diese waren für die im WHR-Zentrum untergebrachten rückkehrenden Gastarbeiterinnen, die Mitarbeiter des Zentrums sowie die vielen bedürftigen Menschen, die aufgrund des Lockdowns die elementaren physiologischen Grundbedürfnisse nicht mehr selbst befriedigen konnten, bestimmt. Die Ausgaben der warmen Mahlzeiten erfolgte immer am Spätnachmittag an drei verschiedenen Orten und zwar im Slumviertel in Tripureshwor, nahe dem Flughafen,  im Slumviertel unweit des WHR-Zentrum, zwischen Golfutar und Tokha gelegen sowie in Budhanilkhanta.

 

Hier wird der Reis für die Mahlzeiten gekocht

 

Lily zeigt uns die Gemüsevorräte

 

Verpacken der warmen Mahlzeiten

 

Nachdem wir zunächst bei einem Briefing, der sich in Quarantäne befindenden Frauen zuschauen und zuhören durften, fuhren wir mit zum Slumviertel zur Essensausgabe.

 

Die warmen Mahlzeiten werden zum Slumviertel gebracht

 

Freiwillige helfen bei der Essensverteilung

 

Alles wird registriert und kontrolliert

 

Leider konnten wir aufgrund eines plötzlich einsetzenden, heftigen Regens bei der Essensverteilung selbst nicht anwesend sein. Wir wussten vorher nicht, dass dieses Elendsviertel, versteckt mitten in Kathmandu existiert. Das hat uns doch sehr bedrückt und musste erstmal verdaut werden.

 

Slumviertel versteckt in Kathmandu

 

Am 27. Juli 2020 haben wir dann nochmals 20 Säcke Reis und 25 Kg Linsen ins WHR-Zentrum gebracht. Dieses Mal durften wir bei der Essensausgabe in Budhanilkhanta dabei sein. Es war sehr beeindruckend, wie diese Ausgabe über Listen kontrolliert und strukturiert, erfolgte. Auch war es sehr berührend zu sehen, wie dankbar die Menschen für eine warme Mahlzeit sind und wie sie trotz all der Schwierigkeiten und Herausforderungen noch lächeln können und freundlich sind.

 

Reis & Linsen

 

Warten auf die Ausgabe der warmen Mahlzeit

 

Erleichterung & Dankbarkeit – der Hunger kann gestillt werden

 

Insgesamt vier Monate erfolgte die tägliche Verteilung der warmen Mahlzeiten – Wahnsinn was die Freiwilligen und alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von WHR dabei auf die Beine gestellt haben. Das sind für mich die wahren Helden der Corona-Krise in Nepal.

 

Menschlichkeit in der Krise

 

Ausblick

Ein Lichtblick für die Zukunft ist der Austausch mit der Programm-Managerin Rajin von WHR über eine Kooperation mit Tembas Nepal Trek & Expedition Pvt. Ltd. in der Ausbildung von Frauen-Trekking-Guides.


Link zum YouTube Video von der WHR-Food Bank Aktion

https://www.youtube.com/watch?v=vrI1AL2qkfA

 

Kontaktdaten & Webseite der Organisation

Woman for Human Rights – Single Women Group (WHR)
Budhanilkantha – 7, Hattigauda, Kathmandu, Nepal
Email: mail@whr.org.np
Web: www.whr.org.np