Zehn Jahre Nepal

10. März 2017 at 18:56

Genau heute vor zehn Jahren, am 10. März 2007 habe ich das erste Mal nepalischen Boden betreten. Ich kann es kaum glauben wie schnell die Zeit verflogen ist. Die damalige Reise hat mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Eine Wende von 180 Grad, für die ich sehr dankbar bin.  Innerhalb dieser zehn Jahre hat sich nicht nur Nepal verändert – ich mich auch.

Den heutigen Tag möchte ich zum Anlass nehmen und das Gedicht, das ich am 11.12.2007 geschrieben habe, teilen.

Reise in eine neue Welt

Die Tage verrinnen, ein Koffer ist schon gepackt,
überall stehen Kisten.
Heute in einer Woche bin ich weg.
Was nehme ich mit? Was bleibt?
Diese Fragen stelle ich mir 100mal am Tag.
Was würdest Du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Meine neue Heimat ist keine einsame Insel
– dennoch eine völlig neue Welt.

Anfangs rasten Fragen wie Blitz und Donner durch meinen Kopf:
Was ist Sicherheit?
Wie bunt kann ein Leben sein?
Warum Veränderung?
Was heißt Fließen?
Wo ist die Struktur?
Warum Erstarren?
Wie lautet die Regel?
Wo ist die Ausnahme?

Und mein Herz juchzte vor Freude:
Immer ersehnt, gewünscht und erhofft.
Eine Türe hat sich geöffnet und ich trete durch.
Eine neue Welt erwartet mich,
HIMALAYA, dort wo die Götter wohnen.
Manche Freunde sagen,
Du wirst dort Gott ein bisschen näher sein als wir.
Alles ist bunt und strahlt voller Lebendigkeit.
Das Land löst eine magische Faszination bei mir aus.
Ein Ort voller Energie, Mystik und Stille.

Aber manchmal bricht ganz unverhofft wieder das Gewitter los:
Was ist Sicherheit?
Wie bunt kann ein Leben sein?
Warum Veränderung?
Was heißt Fließen?
Wo ist die Struktur?
Warum Erstarren?
Wie lautet die Regel?
Wo ist die Ausnahme?

Und mein Herz springt vor Freude und tanzt:
Immer ersehnt, gewünscht und gehofft.
Eine Tür hat sich geöffnet und ich trete durch.
Mein Herz hat Recht und ich vertraue.
Ein unbeschreibliches Gefühl, als ob ich ein Gefäß bin
und die Freude und Lebendigkeit überquellen.
Es ist schwierig in Worte zu fassen.
Ich trete ein, voller Begeisterung und Überzeugung,
ein neuer Raum wird sichtbar.
Ohne bewertende Grenzen, voller Möglichkeiten.

Hier werde ich die Antworten auf das Unwetter finden:
Was ist Sicherheit?
Wie bunt kann ein Leben sein?
Warum Veränderung?
Was heißt Fließen?
Wo ist die Struktur?
Warum Erstarren?
Wie lautet die Regel?
Wo ist die Ausnahme?

Und mein Herz ruft mir lachend zu:
Danke Deinem mutigen Ausprobieren.
Danke Deinem göttlichen Vertrauen.
Du wirst immer versorgt und getragen!

JA – das Leben ist kunterbunt und voller Möglichkeiten.
Und zum Schluss noch eine sehr passende nepalische Weisheit:

Sage nicht ein Pass sei unüberwindlich, steig hinauf und überschreite ihn.

 

Laurebina Pass, Gosainkunda, 4.610 m (24.3.2007)

 

Namaste!