Namaskar Nepal – Informationen / Rundbrief No. 19

30. September 2016 at 10:20

30. September 2016 – Namaskar Nepal – Informationen / Rundbrief No. 19

Das Ende der Regenzeit ist in Sicht.
Die Fortsetzung des Wiederaufbaus leider noch nicht.

Eine Wiederaufnahme im November steht in gutem Licht.
Dann wachsen weitere Häuser im Dorf Brabal dicht an dicht.

 

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Überquellende Flüsse in der Monsunjahreszeit

 

Der Monsun hat in diesem Jahr wieder überall seine Spuren im Land hinterlassen. Erdrutsche, blockierte Straßen, Steinschläge, weggespülte Wege, Straßenzüge wie reißende Bäche, abgeschnittene Dörfer.

Gelegentlich fällt derzeit noch Regen und die schwüle Hitze ist immer noch etwas zu spüren.

Zu gerne hätten wir berichtet, dass die Wiederaufbauarbeiten nach der Regenpause bereits begonnen haben.  Dem ist leider nicht so. Wie bereits in den Monaten zuvor verläuft in Nepal nicht alles nach Plan. Geduld, Improvisation und Beharrlichkeit sind wieder einmal gefragt.

Der befahrbare Weg von Thulo Barkhu nach Brabal wurde durch den starken Regen weggewischt. Erforderliche Materialtransporte können deshalb nicht durchgeführt werden. Stahl und Sand lagern noch im Dorf und warten auf den Einsatz beim Hausbau. Da Zement bei Feuchtigkeit verklebt, wurde dieser vor dem Einsetzen der Regenzeit komplett aufgebraucht. Nachschub ist zur Wiederaufnahme der Bauarbeiten notwendig.

Wann die Straße wieder befahrbar ist, ist schwer zu sagen. Reparaturarbeiten haben derzeit noch nicht begonnen. Die Feste Dashain und Tihar stehen vor der Tür und es ist unwahrscheinlich, dass sich davor etwas bewegt. Wir gehen derzeit davon aus, dass wir im November die Wiederaufbauarbeiten fortsetzen können.

Dennoch freuen wir uns, dass durch die gute Zusammenarbeit der Arbeiter aus Okhaldhunga und den Dorfbewohnern vor der Regenzeit insgesamt sechs Häuser in einem Zeitraum von drei Monaten fertiggestellt werden konnten. Das ist eine grandiose Leistung!
 

 

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Neues Haus in Brabal

 

Während den Monsun-Monaten hat sich auf dem politischen Parkett in Nepal wieder einiges getan. Premierminister Oli trat nach Aufkündigung der Koalition durch die CPN Maoisten am 24. Juli 2016 zurück.  Die Formierung einer neuen Regierung unter Führung der CPN Maoisten erfolgte mit Unterstützung der Nepali Congress Partei. Neuer Premierminister ist Pushpa Kamal Dahal, Parteichef der Maoisten.

Der neue Premierminister hat angekündigt, dass die Entschädigungszahlungen an die Erdbebenopfer von NPR 200.000 (ca. EUR 1.740) auf NPR 300.000 (ca. EUR 2.600) pro Haushalt erhöht werden sollen. Dies wurde allerdings noch nicht offiziell bestätigt.

Dennoch konnten Presseberichten zufolge über 400.000 Betroffene die erste Rate über NPR 50.000 (ca. EUR 435) in Empfang nehmen.

Mittlerweile hat auch die Reisezeit begonnen. Touristen starten ihre Trekkingtouren in den verschiedenen Regionen. Erfreulicherweise sind gemäß einer Statistik der Immigration Behörde die Touristenzahlen in den ersten 6 Monaten um 12, 77 % gestiegen. Wir blicken mit Freude und Zuversicht auf die kommende Saison. Wir sind dankbar, dass wir in diesem Jahr wieder ausgebucht sind und unser Team viele Gäste in Nepal begrüßen darf.

 

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Magisches Nepal

 
NAMASTE

Sabine & Temba

Namaskar Nepal – Informationen / Rundbrief Nr. 18

28. Juni 2016 at 21:25

28. Juni 2016 – Namaskar Nepal – Informationen / Rundbrief No. 18

Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier … das Dorf Brabal wächst im Wiederaufbau

Die Dorfbewohner von Brabal haben zusammen mit den Arbeitern aus Okhaldhunga innerhalb eines Monats eine großartige Leistung vollbracht!

Mittlerweile sind insgesamt vier Häuser fertiggestellt und die Grundsteinlegung für das fünfte Haus erfolgte vor 3 Tagen.

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Wer hart arbeitet, braucht auch mal eine Pause

 

Wir sind überwältigt und freuen uns, dass wir mit Ihrer finanziellen Unterstützung solche Fortschritte bei unserem Wiederaufbau-Projekt verzeichnen können.

Der Monsun hat dieses Jahr bereits Mitte Mai eingesetzt. Viele Straßen sind durch Erdrutsche blockiert. Auch die unbefestigte Trasse von Thulo Bharku nach Brabal ist seit gut zwei Wochen nur noch von Fahrzeugen mit Vierradantrieb unter allergrößten Mühen befahrbar. Wir sind froh, dass wir bereits vor dem heftigen Regen die Materialien wie Sand, Zement und Stahl ins Dorf transportierten. Nach Fertigstellung des fünften Hauses sind noch genug Materialien für den Bau eines weiteren vorhanden.

Danach machen wir eine kleine Bau-Pause, die bis zum Ende der Regenzeit im September dauern soll. Während dieser Phase werden die Arbeiter in ihren Distrikt zurückkehren. Da die meisten Arbeiter ihre Häuser durch das Erdbeben verloren haben, können sie die Zeit nutzen um die notwendigen Dokumente für die Beantragung der staatlichen Entschädigungssumme vorzubereiten.

Interessanterweise publizierte die Kathmandu Post gestern einen Artikel über den Auszahlungsprozess an die Erdbebenopfer. Es wird berichtet, dass die erste Rate von NPR 50.000 (ca. EUR 435) bereits an 5.800 betroffene Haushalte ausbezahlt wurde. Waren es vor zwei Monaten nur 641 Haushalte, die die Gelder entgegen nehmen konnten, ist das ein echter Fortschritt.

Ferner wird in diesem Artikel berichtet, dass die Opposition seit geraumer Zeit die Auszahlung der Gelder in einer Summe über NPR 200.000 an die Betroffenen fordert. Dazu sieht sich die National Reconstruction Authority (NRA) aufgrund besehender Richtlinien außerstande. Nach Angaben der NRA wurde die Bestimmung, die Entschädigung in Raten auszuzahlen, mit der Weltbank abgestimmt und bereits im August 2015 unterzeichnet. Die Weltbank äußerte zum damaligen Zeitpunkt Bedenken, dass die Verwendung der Gelder missbräuchlich erfolgen könnte, wenn sie in einer Summe zur Verfügung gestellt werden.

Um solche Bedenken nicht aufkommen zu lassen übergeben wir generell kein Bargeld an die Dorfbevölkerung. Vielmehr achten wir bei der Umsetzung unseres Projekts darauf, dass lediglich Materialien, Transport und Arbeitskraft für den Bau der Häuser zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich möchten wir mit der Regelung über die zu erbringenden Eigenleistungen vermeiden, dass seitens der Dorfbevölkerung eine “Handaufhalte-Mentalität“ entsteht. Die Bewohner können durch die Erbringung von Eigenleistungen Wertschätzung entwickeln und Verantwortung übernehmen. Letztlich gibt uns die positive Entwicklung unseres Projekts die Bestätigung, dass wir dabei den richtigen Weg eingeschlagen haben.

Erfreuen Sie sich zusammen mit uns, den Dorfbewohnern und den Arbeitern an den nachfolgenden Fotoimpressionen der neuen Häuser:

Haus Nr. 1 von Diki und Renzin Tamang:

Diki & Renzin house

Sabine und Temba vor dem neuen Haus von Diki & Renzin 

 

Haus Nr. 2 der Familie Damgyalmo & Lakta Tamang:

Lakta house

Wunderschöner von Lakta geschnitzten Türrahmen

 

Haus Nr. 3 von Frau Yangri Tamang:

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Das fertige Haus von Yangri

 

Yangri house

Wie schön, ein alter Fensterrahmen wurde wieder verwendet

 

Haus Nr. 4 der Familie Chho Pema & Sonam Tamang:

Sonam house ready

Der Neubau von Chho Pema & Sonam

 

Fundamenterstellung Haus Nr. 5 der Familie Nima Pema & Babu Singhi Tamang:

Babu Singhi Grundsteinlegung_Fundament

Grundsteinlegung

 

Babu Singhi and wife

Babu Singhi & Nima Pema

 

Vorbereitungen für das Haus Nr. 6 der Familie Senchhomo & Dandul Tamang:

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Gemeinsam geht das Trümmer abtragen am einfachsten

NAMASTE

Sabine & Temba