Nepali – Lehrbuch für Anfänger

28. Februar 2019 at 20:49

Bald ist es soweit!!!

Ich kann es kaum glauben und freue mich riesig, wenn ich das Werk in den Händen halte. Das Lehrbuch „Nepali für Anfänger“ erscheint voraussichtlich im Juni 2019 im Buske Verlag.

Strukturiert und systematisch aufgebaut mit vielen Beispielen, Übungen und Lösungsschlüssel. So ein Lehrbuch habe ich mir selbst immer gewünscht. Ich hoffe, dass damit viele Menschen die nepalische Sprache erlernen und anwenden.

https://buske.de/nepali-fur-anfanger.html

NAMASTE!!

Vorankündigung Katalog Buske Verlag


Kostbares Nass

24. Dezember 2018 at 7:03

Gestern kroch ich morgens halb verschlafen aus dem Bett. In der Nacht war ich wieder zweimal aufgestanden um die Wasser-Pumpe anzustellen und unsere beiden fast leeren Tanks zu befüllen. Solche Aktionen sind in meiner deutschen Heimat nicht vorstellbar. In meiner nepalischen Heimat sind für den täglichen Wasserbedarf mühsame und anstrengende Tätigkeiten erforderlich. Hierbei zählt unser Haushalt noch zu den privilegierten, da eine direkte Wasserleitung vom Wasserreservoir zu uns führt und wir, wenn es wieder so weit ist und eine Wasserlieferung ansteht, nur die Pumpe einschalten müssen. Andere Menschen müssen sich das Wasser an öffentlichen Wasserstellen holen und dort ihre Kanister befüllen.

Es gibt keinen regulären Plan, wann und um wie viel Uhr die Wasserlieferungen kommen. Manchmal alle 6 Tage, manchmal alle 10 Tage oder wenn es etwas länger dauert, auch mal alle 14 Tage. Meistens wird das kostbare Nass  spät abends oder in der Nacht geliefert.  Beliebte Uhrzeiten sind 23.30 Uhr, 2.30 Uhr oder 3.30 Uhr. Es soll ja nicht einfach sein. Wer diese Stunden verpasst oder verschläft hat Pech gehabt. An manchen Tagen kommt eine erste Lieferung auch von 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr. Wenn wir dann die Pumpe vom Nachbarn hören, rennen wir raus um unsere anzuschalten. Dabei gibt es öfters „Fehlalarm“. Insbesondere dann, wenn die Nachbarn das Wasser aus den Reservetanks aufs Dach in die schwarzen runden Tanks pumpen. Manchmal mutmaßen wir zusammen mit den Nachbarn über den Termin der nächsten Wasserlieferung. Dann stellen wir uns den Wecker, stehen auf um festzustellen, dass wir zu früh aufgestanden sind oder es einfach nur der falsche Termin war.

Passend zu diesem Thema mein Erlebnisbericht, der in der Nepal-i (Ausgabe 117/2017, Zeitschrift der DNG Köln, www.deutsch-nepal.de) erschienenen ist:

Mit der erfolgreichen Umsetzung des Melamchi Wasser Projekts soll die chronische Wasserknappheit im Kathmandutal beendet sein. Die Implementierung des Projekts erfolgte im Dezember 2000. 17 Jahre danach ist das Projekt weit fortgeschritten. Der 27,5 km lange Tunnel von Melamchi nach Sundarijal ist fast komplett. Die meisten Straßen in der Landeshauptstadt Kathmandu sind auf gegraben und die Wasserrohre verlegt. Dennoch gibt es in vielen Haushalten kein fließendes Wasser. Selbst wenn die Häuser mit Leitungen ausgestattet sind, sprudelt das Wasser nicht unablässig. Ob der Traum vom kostbaren Nass in unbegrenzten Mengen nach Abschluss des Melamchi Wasser Projekts tatsächlich in Erfüllung geht?

Öffentliche Wasserstelle in Lazimpat

Nachfolgend möchte ich meine Erlebnisse mit Wasser, Wasserknappheit, Wasserlieferungen, Wassersparen, bewusstem Umgang mit Wasser, manchen Frustrationen und letztlich großer Dankbarkeit für diese Erfahrungen schildern. Wie gelassen die Nepalis mit diesem Thema umgehen, ist für mich bewundernswert.

In 2008, meinem ersten Jahr in Kathmandu hatten die Vermieter unserer Wohnung noch keine Solarzellen auf dem Dach. Heiß duschen hieß Wasser erhitzen, mit kalten Wasser mischen, in einen großen Eimer füllen und die Schöpfkelle als Brausekopf benutzen.

Im selben Jahr fingen die regelmäßigen Stromabschaltungen an. Zu dieser Zeit gab es weder einen Stromabschaltungsplan noch eine App mit frühzeitiger Erinnerung fürs Handy. So kam es häufig vor, dass das Wasser direkt nach dem Einseifen versiegte. Der Vermieter hatte vergessen die Wasserpumpe rechtzeitig anzustellen um das kühle Nass in die Tanks auf dem Dach zu befördern. Wie gut, dass wir eine Handpumpe im Garten hatten. Mit dem erneuten Einsatz der Schöpfkelle konnten die Seifenreste abgespült werden.

Uns ging es gut. Wir hatten zumindest fließendes Wasser im Haus. Ganz im Gegensatz zu unseren Nachbarn, die davon nur träumen konnten. Die quietschende Wasserpumpe als einzige Wasserquelle für vier Wohnhäuser war im Dauereinsatz. Alles, wofür Wasser benötigt wurde, spielte sich im Hof ab. Früh am Morgen wurden die Zähne geputzt. Der Hals wurde mit lautem Räuspern gereinigt. Dann wurde das schmutzige Geschirr gewaschen. Wenn die Sonne schien, wuschen sich die Frauen ihre langen schwarzen Haare. Die Kinder standen in Badehose und wurden von den Eltern eingeseift und mit einer Plastikkelle voller Wasser abgeduscht. Die Wäsche wurde in großen Schüsseln eingeweicht, gebürstet, geschrubbt, gestampft und gewrungen – so lange bis sie sauber war. Das einzig Gute; sie brauchen sich nicht nach den Stromausfallzeiten zu richten. Die Wasserpumpe konnte manuell von Hand bedient werden.

Seit unserem Umzug in ein Haus, sind wir nun selbst verantwortlich, die existentielle Flüssigkeit in die Tanks auf dem Dach zu pumpen. Um die im Garten stehenden 3500 Liter Tanks zu befüllen, erhalten wir regelmäßige Wasserlieferungen. Hier in unserer Straße in Lazimpat sind viele Häuser mit einer Wasserleitung, die mit einem Reservoir verbunden ist, ausgestattet. Außerhalb der Regenzeit erhalten wir Wasser alle 11 Tage, während des Monsuns alle 5 Tage. Die Lieferung beginnt in der Regel spät Abends um 23 Uhr und dauert meistens die ganze Nacht über. Damit das Wasser überhaupt in die Tanks fließen kann, muss die dafür angeschaffte Pumpe angeschaltet werden. Um ein Überfließen der Tanks zu vermeiden, ist es erforderlich ein bis zweimal früh morgens um 3 Uhr oder 4 Uhr aufzustehen und die Pumpe abzustellen. Wenn wir Glück haben, sind dann am Morgen die Tanks im Garten und der Tank auf dem Dach voll. 3500 Liter hören sich nach einer großen Menge an. Wenn der 500 Liter Tank auf dem Dach allerdings nach zwei Tagen leer ist, stelle ich mir schon die Frage, wo das ganze Wasser geblieben ist. Wäschewaschen, Duschen, Körperpflege, Putzen, Kochen, Geschirr abwaschen, Toilettenspülung – wie schnell die Kostbarkeit bei einem 4 Personen Haushalt auch bei einem bewussten Umgang mit Wasser aufgebraucht ist. Wenn der Tankboden nur noch mit einer kleinen Pfütze bedeckt ist, beginnt die Nervosität allerdings größer zu werden. Obwohl die Möglichkeit besteht, eine 6000 Liter Wasserlieferung per Tanklaster für ca. NPR 2000 zu bestellen, kann es schon vorkommen, dass ich genau beobachte, wann wer und wie lange eine Dusche nimmt. Vor allem wenn sich unser nepalischer Besuch, ohne zu fragen, ins Badezimmer begibt um einfach mal wieder heiß zu duschen. Das kann deutsche Nerven doch ganz schön strapazieren und erfordert eine gezielte Kontrolle der eigenen Reaktionen.

Verglichen mit den Gegebenheiten in anderen Haushalten in Kathmandu und Umgebung ist das eigentlich kein Grund sich aufzuregen. Es gibt noch genügend Leute, die in einem Gebäude ohne Wasserleitung oder ohne manuelle Wasserpumpe im Hof leben. Öffentliche Wasserstellen bieten für diese Menschen die Möglichkeit den Wasservorrat aufzufüllen. Gleich bei uns um die Ecke ist so eine Oase. Die öffentliche Wasserstelle ist ebenfalls mit dem Reservoir verbunden. Wenn bekannt wird, wann die Wasserlieferungen in unserem Gebiet erfolgen, stehen die Menschen mit ihren Wasserbehältern Schlange. Während der Monsunjahreszeit kommen die Wasserlieferungen öfters, manchmal sogar ganztags. Dann sind auch Frauen zu sehen, die sich die Haare direkt am Wasserplatz waschen.

Wenn ich in Deutschland zu Besuch bin, ist es eine Freude den Wasserhahn aufzudrehen. Heißes & kaltes Wasser rund um die Uhr, rund ums Jahr. Welcher Luxus.

Reise in eine andere Welt – DNH Projektreise

25. November 2018 at 9:07

Es ist wieder soweit!

Mit der im Frühjahr 2019 stattfindenden 3-wöchigen Projektreise nach Nepal  möchte die Deutsch-Nepalische Hilfsgemeinschaft, Stuttgart (DNH, www.dnh-stuttgart.org) Ihnen und allen Interessierten erneut einen direkten Einblick in ihre Projekte und ihre Arbeiten vor Ort ermöglichen. Fahren Sie mit der DNH zu den abgelegenen Schulen im Osten des Landes und fühlen bei  einem Kurz-Camping das Flair des sagenumwobenen Himalayas.  Genießen Sie ein hausgemachtes Dal Bhat bei einer nepalischen Familie während den Besichtigungen der Schule, des MGML-Lehrerausbildungszentrums sowie der dazugehörigen Homestays in Badalgaon.  Wandeln Sie auf den Spuren der Shah-Könige beim Besuch des ehemaligen Königreichs Gorkha. Lassen Sie sich verzaubern von der entspannten Atmosphäre des Phewa-Sees und machen Sie sich selbst ein Bild über die Förderung von Dalit-Mädchen bei einem Haus- und Familienbesuch im Elendsviertel von Pokhara.  Lassen Sie sich überraschen was der Dschungel im Chitwan Nationalpark alles zu bieten hat und nehmen Sie teil an der 25 jährigen Jubiläumsfeier der Aufforstungsaktion  und Anpflanzung eines Waldes als Pufferzone in Dharampur. Die Mitarbeiter und die Partner vor Ort freuen sich auf Sie!

Die Reise wird von der lokalen Reiseagentur Tembas Nepal Trek, Kathmandu, organisiert und durchgeführt.  Andreas Falk, der Vorstandsvorsitzende der DNH wird die Reise teilweise begleiten und Sie mit seinem umfangreichen Wissen über Nepal und seine Menschen informieren.

Reisezeitraum:  15. März bis 04. April 2019 (ab / bis Kathmandu)
Mindestteilnehmerzahl:  10 Personen
Vorläufiger Reisepreis: ab EUR 1.825,00

Verbindliche Anmeldungen bis spätestens zum  15.01.2019 bei Tembas Nepal Trek (info@tembasnepaltrek.com).

http://www.tembasnepaltrek.com/de/reisetermine/icalrepeat.detail/2019/03/15/247/-/projektreise-nepal-mit-der-deutsch-nepalische-hilfsgemeinschaft-e-v#.W_oQOegzY2w

 

Der Kaffeeautomat – nepalische Kreativität und Geschicklichkeit

20. Oktober 2018 at 10:57

Kaffee … am Morgen das ist ein Genuss. Ich liebe es nach dem Aufstehen die Kaffeemaschine anzuschalten, das Geräusch des Mahlwerks, das den feinen Duft der Kaffeebohnen in die Luft und in meine Nase schleudert und das anschließende Brummen, wenn der frisch gebrühte Kaffee in die Tasse fließt.

Heute Morgen ist alles anders. Das Geräusch zermahlener Bohnen wird durch das Leerdrehen des Mahlwerks ersetzt. Der Bohnenbehälter ist voll, Wasser ist auch aufgefüllt. An was liegt es? Was ist nur los mit unserem neuen Kaffeeautomaten? Hatte der alte uns doch über sechs Jahre treue Dienste geleistet.

Beim näheren Hinschauen erkenne ich, dass etwas Wasser unterhalb des Bohnenbehälters zu sehen ist. Temba, der in die Küche kommt und sich die Maschine anschaut, weiß genau wo der Haken liegt. Es ist Feuchtigkeit ins Mahlwerk gedrungen. Zuerst nimmt er alle Bohnen aus dem Behälter um diesen abzuschrauben und einen freien Blick auf das Mahlwerk zu bekommen. Das an den falschen Platz geflossene Wasser wird vorsichtig abgetupft. Dann sehe ich, dass seine rechte Hand voller Reiskörner ist. „Was machst Du denn damit?“ frage ich ganz verdutzt. „Die kommen ins Mahlwerk um dieses zu säubern und trocken zulegen.“ antwortet Temba ganz gelassen. „Oh nein, da geht doch die Maschine kaputt. Das kannst Du so nicht machen.“ widerspreche ich vehement. „Das mache ich immer so.“ entgegnet Temba und wirft die Reiskörner in die Mühle. „Ok, er wird schon wissen was er macht, denke ich. Temba kennt sich mit technischen Geräten und der heimtückischen nepalischen Feuchtigkeit aus. Es knirscht und rattert und dann fließt eine weißliche Flüssigkeit aus der Maschine. Es scheint geklappt zu haben.

Temba ist nicht zufrieden. Das Mahlwerk muss penibel gereinigt und vor allem getrocknet werden. Seine nepalische Kreativität und Geschicklichkeit faszinieren mich immer wieder aufs Neue. Er fragt nach meinem Fön, den ich bereitwillig in die Küche bringe. Jetzt wird das Mahlwerk ein paar Minuten geföhnt. Ob das funktioniert? Siehe da… der frische Kaffee läuft wieder aus der Maschine und schmeckt wie eh und je. Temba ist einfach ein Genie.

 

Grüne Kaffeebohnen am Kaffeebaum

Namaskar Nepal – Informationen/ Rundbrief No. 23

25. April 2018 at 9:36

25. April 2018 – Namaskar Nepal – Informationen / Rundbrief No. 23

Wenn nichts mehr ist, wie es mal war…. drei Jahre danach

Zerstörte Häuser in Brabal

 

Leben unter Plastikplanen


Wiederaufgebaute Häuser in Brabal

 

Am 25. April 2015 wurde Nepal von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht.
Seitdem sind drei Jahre vergangen.

Drei  Jahre in denen einiges in Bewegung gekommen ist und Nepal viel Unterstützung aus dem In- und Ausland erfahren hat.

An dieser Stelle möchten wir uns ganz besonders bei Ihnen, unseren Spendern, Förderern, Mitgliedern, Volontären und Freunden von Sunaulo Sansar und Tembas Nepal Trek von Herzen bedanken.  Ihre Unterstützung ist einfach großartig und macht es uns möglich die Projekte in Nepal umzusetzen.

Ein kleiner Rückblick

25.04.2015:
Erdbeben der Stärke 7,8 um die Mittagszeit in Nepal (Epizenter Gorkha)

10.05.2015:
Durch Ihre Unterstützung und Spenden können wir Sofortmaßnahmen für die Langtang Region, insbesondere Dörfer Shafru Bensi, Komin, Gre, Thulo Shafru, Thulo Barkhu und Brabal organisieren. 1.250 kg Reis, 400 kg Kartoffeln, 100 kg Linsen, 100 kg Zucker, 25 kg Salz, 25 kg Reisflocken, 30 kg Tee, Medikamente der Dispensery im BIR Hospital (Projekt der Deutsch-Nepalische Hilfsgemeinschaft)  sowie 130 Zeltplanen werden in die abgelegene Region gebracht.

12.05.2015:
Weiteres Erdbeben der Stärke 7,2 in Nepal (Epizenter im Solukhumbu)

23.05.2015:
Abholung von Hilfsgütern aus der Cargo Zollabfertigung in Kathmandu.  126 Zeltplanen, erworben bei der Firma Metro in Düsseldorf und 8 Fässer gefüllt mit Decken, Zelten, Schlafsäcken und Isomatten, gesammelt durch die Initiative von Sigrid und Walter Rohrer, wurden per Luftfracht von Frankfurt nach Kathmandu geschickt.

25.05.2015:
Abholung von weiteren Hilfsgütern aus der Cargo Zollabfertigung in Kathmandu. 170 Abdeckplanen gespendet von der Firma Würth durch die Initivative von Jörg Becker konnten  mit Unterstützung der Deutsch-Nepalische Hilfsgemeinschaft  bei der formalen Abwicklung nach Nepal versandt werden.

27.05.2015:
Erwerb von 200 Fleecedecken, wobei 100 Stück vom Ayurveda Health Home  Kathmandu gespendet wurden. Verteilung von 30 Decken im Solukhumbu Gebiet und 170 Decken in Thulo Shafru.

28.05. bis 04.06.2015:
Aufenthalt in Brabal, Thulo Shafru und Shafru Bensi, Verteilung von Hilfsgütern (Decken, Plastikplanen, Zelte, Seifen, etc.), Bestandsaufnahme der zerstörten Häuser im Dorf Brabal mit Unterstützung von Thomas Pfänder mit dem Ergebnis, dass 87 % der Häuser komplett zerstört sind.

31.05.2015:
Die meisten Schulen in Kathmandu und den betroffenen Gebieten haben den Schulbetrieb wieder aufgenommen. Nachdem viele Schulgebäude zerstört wurden, sitzen die Kinder in provisorisch gebauten Unterkünften aus Wellblech und Plastikplanen.

08.08.2015:
Projekt- und Nachhaltigkeitsüberblick “Erdbebenhilfe Nepal“ von Sunaulo Sansar NGO.

20.09.2015:
Nach 7 ½ Jahren tritt die neue Verfassung von Nepal in Kraft.

25.09.2015:
Die ersten Volontäre treffen in Brabal ein und unsere Projektgruppe in der Schweiz hat die ersten Grundrisspläne für Häuser in erdbebensicherer Bauweise erstellt.

Ende September 2015:
Die durch die neue Verfassung ausgelösten Proteste und Unruhen im südlichen Terai führen zu einer Grenzblockade. Aufgrund der Reglementierung von Benzin und Diesel sind die Straßen leer und es bilden sich langen Schlangen vor den Tankstellen. Koch-Gas ist nicht mehr verfügbar; Menschen in Kathmandu kochen auf Feuerholz, Restaurants haben eingeschränkte Speisekarten. Ausländische Flugzeuge müssen zum Auftanken in anderen Ländern zwischenlanden.

Mitte Oktober 2015:
KP Sharma Oli wird neuer Premier Minister (CPN-UML kommunistische Partei).

25.10.2015:
Die erforderlichen Materialtransporte um mit dem Wiederaufbau zu beginnen sind durch den Regierungswechsel und die Treibstoff-Blockade ins Stocken geraten. Unsere Volontäre in Brabal starten mit dem Rückbau der zerstörten Häuser und mit den Workshops für die Bewohner.  Anhand eines Modell aus Lego-Steinen wird die Wirkungsweise der seismischen Bänder, die für eine erdbebensichere Bauweise notwendig sind, plastisch erklärt.

29.10. 2015:
Parlament in Kathmandu wählt die erste weibliche Präsidentin Bhidya Devi Bhandari (CPN-UML kommunsistische Partei).

02.11.2015:
Öffnung der Grenze zu Indien währt nur kurz. Gewaltsame und blutige Auseinandersetzungen führen zur erneuten Versiegelung.

11.11.2015:
Unsere Wiederaufbauarbeiten befinden sich im Stillstand. Abbruch des Volontäreinsatzes.  Mit dem Bau des Musterhauses kann aufgrund fehlender Materialien nicht begonnen werden.

Mitte Dezember 2015:
Verabschiedung des Gesetzes zur Bildung der nationalen Wiederaufbaubehörde.

21.12.2015:
Abstimmung mit den Dorfbewohnern, dass unabhängig der Versorgungslage die Wiederaufnahme des Projekts und der Einkauf erforderlicher Materialien im Februar / März 2016 erfolgen sollen.

05.02.2016:
Ende der Grenzblockade. Wiedereröffnung der Grenze Birganj – Raxaul.

20.02.2016:
Offizielle Registrierung unseres Wiederaufbauprojekts in Dhunche.

27.03.2016:
Bauarbeiter aus dem Okhaldhunga Gebiet starten mit den Steinarbeiten in Brabal.

01.04.2016:
Die befahrbare Schotterstraße führt von Thulo Barkhu durchgehend bis nach Brabal.

04.04.2016:
Die erste Ladung Sand und Zement erreicht Brabal. Die Grundsteinlegung des Musterhaus wird mit einer buddhistischen Zeremonie gefeiert.

10.04.2016:
Das Fundament des Musterhauses ist komplett.

12.04.2016:
Das erste seismische Band des Musterhauses ist fertiggestellt.

15.04.2016:
Die Türen haben alle ihren Platz gefunden.

21.04.2016:
Einbau der Fenster im Musterhaus.

Mitte Mai 2016:
Das Musterhaus ist fertig. Der Bau des zweiten Hauses ist bereits im Prozess.

28.06.2016:
Innerhalb eines Monats wurden vier Häuser komplett errichtet und die Grundsteinlegung für das fünfte Haus erfolgte ebenfalls.

24.07.2016:
Rücktritt von Premierminister Oli nach Aufkündigung der Koalition der CPN-Maoisten. Formierung einer neuen Regierung unter Führung der CPN-Maoisten mit Unterstützung der Nepali Congress Partei. Neuer Premierminister ist Pushpa Kamal Dahal, Parteichef der Maoisten.

30.09.2016:
Vor der Regenzeit konnten insgesamt sechs Häuser fertig gestellt werden. Durch die Spuren des Monsunregens wie Erdrutsche, blockierte Straßen, Steinschläge und weggespülte Wege,  können die Wiederaufbauarbeiten nicht weitergeführt werden.

Ende Oktober 2016:
Die Zeiten der Stromabschaltungen sind vorbei. Stromversorgung rund um die Uhr. Ein Traum wird wahr.

22.11.2016:
Einweihnung des wiederaufgebauten Stupas von Boudhanath.

17.02.2017:
Fortsetzung der Wiederaufbauarbeiten in Brabal. Übergabe der ersten umwelt- und gesundheitsfreundlichen Öfen an die neuen Hausbesitzer.

15.03.2017:
Rechenschafts- und Tätigkeitsbericht 2016 von Sunaulo Sansar NGO.

10.05.2017:
13 Häuser sind mittlerweile fertiggestellt.

14.05.2017, 28.06.2017, 18.09.2017:
Nach fast 18 Jahren werden Kommunalwahlen in Nepal durchgeführt.

Ende September 2017:
Insgesamt sind 16 Häuser wiederaufgebaut. Fünf weitere Häuser befinden sich im Rohbau.

Ende Oktober 2017:
Plötzlicher Zusammenschluss der mitregierenden CPN- Maoist Partei mit der kommunistischen CPN-UML Partei zu einem Wahlbündnis.

26.11.2017, 07.12.2017:
Landtags- und Bundestagswahlen werden durchgeführt.

Mitte Januar 2018:
Transport und Übergabe der Öfen an die Haushalte mit wiederaufgebauten Häusern.

15.02.2018:
KP Sharma Oli (CPN-UML Partei) wird zum neuen Premierminister ernannt. Die beiden Parteien der linken Allianz (CPN-UML und CPN- Maoist) erhalten fast eine Zweidrittelmehrheit (174 Sitze) der insgesamt 275 Sitze im Abgeordnetenhaus und bilden die Regierungsmehrheit  in sechs von sieben Provinzen. Mit einer Zweidrittelmehrheit im Abgeordnetenhaus kann die Verfassung  ganz nach Belieben der regierdenden Parteien abgeändert und Gesetze erlassen werden.

19.02.2018:
Einigung über den Zusammenschluss der beiden Regierungsparteien CPN-UML Partei und CPN – Maoist Partei unter dem neuen Namen „Communist Party of Nepal – CPN“. Die Grundlagen der Partei sollen vereinbarungsgemäß auf dem Marxismus – Leninismus beruhen.
 

Wandel in der Politik

Am 22.04.2018, dem Geburtstagsjubiläum von Wladimir Lenin sollte  der große Zusammenschluss zur neuen kommunistischen Partei stattfinden. Lange ideologische Diskussionen, Streit um die Abbildung von bedeutenden Kommunistenführern auf den Bannern und der verspätete Beginn des Events ließen das Ereignis platzen.

Bereits in den letzten Jahren waren die Beziehungen zwischen der kommunistischen und der maoistischen Partei nicht gut. Ob die angestrebte Parteivereinigung und Teilung der  Macht zwischen Premierminister Oli und dem CPN – Maoist Parteichef Dahal tatsächlich stattfinden und umgesetzt werden, bleibt abzuwarten.
 

Stand unseres Wiederaufbauprojekts in Brabal

Stand heute sind insgesamt 18 Häuser komplett errichtet, ein Haus befindet sich bis auf die Dachkonstruktion in Fertigstellung und vier weitere Häuser sind im Bau. Manche Bewohner von Brabal haben sich dazu entschlossen zweistöckig zu bauen. Die Kosten, die den, einem bedürftigen Haushalt zum Bau eines Hauses zur Verfügung stehenden Wert (in Form von Materialien, Transport und Arbeitskraft) übersteigen, werden dann von diesen selbst finanziert bzw. in Eigenleistung erbracht.

Nachdem bei den vier Rohbauten, die ersten Stockwerke bereits gebaut sind und die Materialien für die Dachbedeckung übergeben wurden, befindet  sich das Wiederaufbauprojekt mit Errichtung von insgesamt 23 neuen Häusern in der End- und Abschlussphase. Wir möchten darauf hinweisen, dass die Haushalte , die wir als nichtbedürftig ansehen, keine Beteiligung und Unterstützung am Wiederaufbau ihrer Häuser erhalten haben. Als nichtbedürftige Haushalte  haben wir diejenigen klassifiziert, die ihren Lebensmittelpunkt nicht in Brabal haben und intakte Häuser in Shafru Bensi oder sogar Kathmandu besitzen.

Wenn das Wiederaufbauprojekt komplett abgeschlossen ist, werden wir einen detaillierten Abschlussbericht in dem auf diesen Aspekt nochmals gesondert eingegangen wird, erstellen.  Anbei ein paar Fotoimpressionen:

 

Haus der Familie Dharma Tamang im Bau

 

Haus der Familie Dindup Tamang – mittlerweile bereits fertiggestellt

 

Haus der Familie Tsewang Dindup Tamang im Bau

 

Haus der Familie Karsang Tamang im Bau

 

Haus der Familie Nima Dorje Tamang

 

Haus der Familie Tharkyap Tamang- fertiggestellt bis auf die Dachkonstruktion

 

Haus der Familie Phurpa Tamang im Bau

 

Neue Öfen für alle Haushalte in Brabal

Bereits im Januar 2017  haben die ersten Haushalte in Brabal die neuen umwelt- und gesundheitlichen Öfen, die in Patan hergestellt werden und durch die gesammelten zweckgebundene Spenden von Dr. Walter und Sigrid Rohrer erworben werden konnten, bekommen.

Seit Mitte Januar 2018 haben nun alle Haushalte, deren Häuser wiederaufgebaut wurden, einen neuen Ofen. Genaue Angaben über den Einsatz dieser Spenden und Kosten des Projekts werden im nächsten Jahr im Rechenschafts- und Tätigkeitsbereicht 2018 aufgeschlüsselt sein.  Anbei ein paar Fotoimpressionen:
 

Öfen auf dem Weg nach Brabal

 

Öfen werden abgeladen und an die Bewohner verteilt

 

Beteiligung an einem Projekt der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Eschborn (GIZ)

Gemeinsam mit der GIZ führen wir gerade ein Projekt “Training on the job – Herstellung von Schulmöbeln für die Schule in Shafru Bensi“ durch. Einen Monat lang erhalten 20 Jugendliche eine praktische Ausbildung um Schulmöbel aus Holz und Metall herzustellen. Bei der Registrierung zum Training wurde besonders darauf geachtet, dass  junge Frauen den Vorrang erhielten.  Innerhalb des Traininszeitraums vom 9. April bis 9. Mai 2018 sollen 75 Sets Schulbänke/Tische hergestellt werden und danach der Schule übergeben werden.  Um zukünftig selbständig tätig zu sein erhalten alle Teilnehmer einen Werkezeugkasten.

Die Beteiligung an diesem Projekt wurde uns durch die zweckgebundenen  Spenden, die durch die Initiativen von Martina Knierim und Dr. Monika Weig gesammelt werden konnten, ermöglicht.  Der Spendeneinsatz erfolgte nach Absprache mit den beiden. Weitere zweckgebundene Spenden, die für das Langtang Gebiet bestimmt sind, haben wir ebenfalls diesem Projekt zugeführt.

Genaue Angaben über den Einsatz dieser Spenden und Kosten des Projekts werden im nächsten Jahr im Rechenschafts- und Tätigkeitsbereicht 2018 aufgeschlüsselt sein.  Anbei ein paar Fotoimpressionen:

Gemeinschaftsprojekt der GIZ und Sunaulo Sansar NGO

 

Eröffnung des Trainings Anfang April 2018

 

Rechenschafts- und Tätigkeitsbericht 2017

Der Rechenschafts- und Tätigkeitsbericht für 2017 ist derzeit in Erstellung. Aufgrund des Umfangs wird die Fertigstellung allerdings  noch etwas  Zeit in Anspruch nehmen. Wir bitten deshalb um Nachsicht und Geduld. 

 

Es sind noch Plätze frei….
… vom 11.11. bis 29.11.2018 die Vielfalt von Nepal und seinen Menschen entdecken.

Die 19 tägige Nepalreise wurde entworfen um Ihnen neben einem  tiefen Einblick in die nepalische Kultur und die faszinierende Bergwelt, direkte Begegnungen mit den Menschen vor Ort und die Besichtigung von Sozialprojekten, insbesondere des Wiederaufbauprojekts zu ermöglichen.

Unter dem nachfolgenden Link sind weitere Informationen zu finden. Bei Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. Wir freuen uns auf Sie!

http://www.tembasnepaltrek.com/de/reisetermine/icalrepeat.detail/2018/11/12/234/-/kultur-social-tour-19-reisetage-ab-bis-kathmandu#reiseverlauf

Namaste

Temba & Sabine