VIPASSANA – Rendezvous mit mir selbst! (T3)

21. Januar 2015 at 11:11

Teil 3 –während dem Meditationskurs

Wieso habe ich nur dieses Seminar gebucht? Diese Frage beschäftigt mich ziemlich oft in den ersten Tagen des Kurses. Das lange Sitzen in aufrechter Haltung ist die Hölle für meinen Rücken,  meine Halswirbelsäule, meine Schultern. Meine Beine schlafen ein. Die schmerzenden Körperteile schreien mich an. Ich beiße die Zähne zusammen, schon am Anfang aufzugeben wäre sehr untypisch für mich.

Während der Meditation sehne ich den wunderbaren Klang des Gongs, der am Ende jeder Meditation ertönt, herbei. Eine Stunde kann verdammt lang sein. Eine bleierne Müdigkeit überfällt mich. Mal ist mir heiß, dann kalt, dann kommt eine Übelkeit hoch, die Brust wird eng.

Der Lehrer sagt, das ist völlig normal.  Wenn der „wilde Affe“ Geist, durch den Chirurg VIPASSANA operiert wird, kann das schon vorkommen…. und er springt weiter – Vergangenheit – Zukunft – niemals im Moment.

Trotz der Schmerzen, ich genieße diese Stille. Manchmal höre ich mein Handy klingeln – das sind wohl Phantom Geräusche.

Einatmen- Ausatmen – Beobachtung des Atems und des Bereichs unterhalb der Nase. Und wieder der flatternde Geist, dann der Körper, der sich mit allen möglichen Gebrechen wehrt – auch er ist der Gefangene meines Geistes.

Empfindungen im Körper wahrnehmen – ohne Bewertung…

Alles ist vergänglich. Nichts hat Bestand. Das ist das Gesetz der Natur.

 

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Be happy!!

 

VIPASSANA – Rendezvous mit mir selbst! (T2)

31. Dezember 2014 at 14:01

Teil 2 – vor dem Meditationskurs (Ankunft)

Ankunft im Vipassana Meditationszentrum in Chitwan – Nepal.
Das Zentrum ist eher kleiner, es können jeweils 14 Frauen und Männer – natürlich strikt getrennt – beherbergt werden.

Das Gelände ist weitläufig, schön in der Natur gelegen. Die Unterkunft ist extrem einfach – ohne jeglichen Komfort. Alles ist offen – nur ein Vorhang hängt vor der Zimmertür. Immerhin sind wir nur vier Frauen, so dass jede von uns eine Einzelzelle bekommt – welch ein Luxus!

Gegessen wird getrennt – in einem Raum die Frauen – im anderen die Männer. Für jeden gibt es ein Edelstahl-Set bestehend aus Teller, Becher und zwei kleinen Schüsseln. Der Namenssticker liegt daneben. Das ist der Essenplatz für die nächsten 10 Tage.

Nach dem Essen muss jeder sein Geschirr selbst abwaschen und wieder auf den Platz zurückstellen.

Heute darf noch gesprochen werden bis am Abend die Meditations-Halle betreten wird –
danach NOBLE SILENCE – EDLE STILLE.

 

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Be happy!!

 

VIPASSANA – Rendezvous mit mir selbst! (T1)

28. Dezember 2014 at 21:52

Teil 1 – vor dem Meditationskurs (Gedanken)

Es ist soweit!!

Der Vipassana Meditationskurs beginnt. Der Drang, das Bedürfnis, der Wunsch ein längeres Meditations-Seminar zu besuchen, war dieses Jahr stark und unumstößlich. Die richtige Zeit dafür ist gekommen! Schon seit ich in Nepal bin und auch ein paar Jahre davor hatte ich auf meine Wunschliste die Teilnahme an einem Meditationskurs gesetzt. Bis zur Umsetzung hat es länger als 7 Jahre gedauert.

Bei der Anmeldung und im Gespräch mit Freunden, die bereits ein solches Seminar besucht hatten, hatte ich nie Zweifel daran den 10 Tages-Schweige-Meditationskurs im Sitzen nicht zu bestehen. Heute am Tag des Beginns schleicht sich ein wenig Unruhe und großer Respekt davor ein. 10 Tage können doch ganz schön lang sein.

Wie reagiert mein Aktivismus, mein ständiger Tatendrang auf die Stille, die Ruhe, das Aushalten und die Hin und Her schwankenden Gedanken?

Wie reagiert mein Körper auf das stundenlange Sitzen im Schneidersitz?

Ich hatte versucht viele Fragen, die mich beschäftigen, schon vorab an frühere Seminarteilnehmer zu stellen um möglichst gut vorbereitet zu sein. Um eine Ahnung zu bekommen, wie es sein könnte oder was auf mich zukommt. Und am Ende doch festzustellen, dass es für jeden anders ist und niemand vorher die Erlebnisse beschreiben kann, die einem widerfahren. Trotzdem – der Geist möchte gut vorbereitet sein – alles vorher wissen um die bisherigen Erfahrungen abzuklopfen.

Die Bestimmungen zum Meditationskurs sagen, dass jeder Teilnehmer seinen Reisepass und sämtliche Gegenstände wie Mobilfunkgerät, Laptop, Fotoapparat, Radio, Bücher, Schreibmaterial, etc. abgeben muss.
Meine erste Reaktion: oh nein – meinen Reisepass und mein Handy gebe ich sicherlich nicht ab. Ich schalte das Handy aus und habe genug Disziplin es während den Kurstagen auszulassen.

Mittlerweile kann ich mich mit den Regeln arrangieren.

Konzentration nur auf mich selbst!
Ein Versuch ist es allemal wert.

 

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Be happy !!

 

VIPASSANA – Meditation

27. Dezember 2014 at 21:12

„Betrachte die Dinge, wie sie wirklich sind“

Vipassana ist eine religionsunabhängige Meditationstechnik, die von Siddhartha Gautam vor über 2500 Jahren entdeckt wurde.  Durch S.N. Goenka wurde diese Art der Meditation, die insbesondere in Indien, dem Ursprungsland, verloren gegangen war, wieder belebt. Heutzutage wird Vipassana weltweit in den von S.N. Goenka ins Leben gerufenen Meditationszentren praktiziert und gelehrt.

Strenge und strikte Regeln bilden das Gerüst eines 10 tägigen Meditationskurses. Ein enger Zeitplan, der morgens um 4.00 h startet  und abends um 21.30 h endet, muss eingehalten werden.
Täglich mehr als 8 Stunden Sitzmeditation in edler Stille.

VIPASSANA –  schmerzhaft – anstrengend – tiefgründig – intensiv – heilsam:
Bei dieser Meditationstechnik wird zunächst mit Hilfe des natürlichen Atemflusses die Konzentration des Geistes gefördert. Danach sollen durch das geschärfte Bewusstsein alle Empfindungen/Gefühle im ganzen Körper objektiv beobachtet, betrachtet und wahrgenommen werden. Ohne jegliches Festhalten oder Anhaften, ohne Bewertung der jeweiligen Empfindungen/Gefühle. Einfach nur wahrnehmen und von außen betrachten.

Alles unterliegt dem Gesetz der Natur. Alles ist vergänglich, alles verändert sich, nichts bleibt wie es ist. Schöne Empfindungen/Gefühle bleiben nicht für ewig und unschöne oder störende Empfindungen/Gefühle vergehen. Die Meditationstechnik schärft den Geist und fördert den Gleichmut/die Gelassenheit, so dass durch lange, konsequente und kontinuierliche Übung schwierige Lebenssituationen leichter bewältigt werden können. Wissend dass alles unbeständig  ist, steckt die positive Ausstrahlung die Umgebung an und zieht mehr Positives in das Leben.

Raus aus den Emotionen und Abhängigkeiten – hin  zu einem klaren und ausgeglichenen Geist.
Mögen alle Lebewesen glücklich sein. BE HAPPY !!

 

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Be happy!!

 

 

Pullahari Kloster – Kathmandu, Nepal

27. Juli 2014 at 21:14

Wer dem Gewimmel und Chaos von Kathmandu entfliehen möchte, sollte das Pullahari Kloster in Jagdol – Ward Kopan, besuchen. Das Kloster liegt nördlich des buddhistischen Stupas Boudanath wunderschön auf einem Bergrücken in der Nähe der neu erbauten Amithaba Gompa und des Kopan Klosters.

 

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Pullahari Monastery

 

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Wunderschöne Klosteranlage Pullahari

Von Boudanath aus beträgt die Gehzeit ca. 1 ½ – 2 Stunden. Der Weg führt durch das schöne urige Viertel Boudanath mit den vielen kleinen Lädchen bis zur „Hauptstraße“ Richtung Kopan . Noch bevor das Kopan Kloster erreicht wird, ist ein Hinweisschild, in dem die Strecke zum Amithaba Kloster eingezeichnet ist, zu sehen. Dieser Weg, der rechts abgeht und sich unterhalb des Kopan Kloster entlang schlängelt, ist bis zum Eingang des Amithaba Klosters und dem daneben liegenden Polizei-Camp zu gehen.

 

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Wegweiser zum Pullahari Kloster

 

Danach führt die Lehmstraße rechts hoch bis zu einer kleinen Hütte, die bereits vom Klostereingang bzw. Polizeicamp aus zu sehen ist. Vor der Hütte geht ein kleiner grüner Trampelpfad ab. Diesem ist ca. 30 Minuten durch einen lichten Wald zu folgen. Am Ende des Pfades geht es rechts auf einer geteerten Straße hoch bis zum Haupteingang der Pullahari Gompa (Kloster).

Wer nicht gerne zu Fuß unterwegs ist, kann sich ein Taxi oder den lokalen Bus von Boudanath bis zum Kloster nehmen.

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Ort der Stille

Dem Kloster ist ein Gästehaus angeschlossen. Der Mindestaufenthalt beträgt eine Woche. Die Kosten für Übernachtung mit Vollpension betragen pro Nacht USD 22 (Einzelzimmer) bzw. USD 28 (Doppelzimmer) – Preise Stand 06/2014.

Die Pullahari Gompa gehört der buddhistischen Kagyu Tradition an. Weitere Informationen zum Kloster sind zu finden unter

http://www.jamgonkongtrul.org/section.php?s1=2&s2=3

 

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Junge Mönche beim Spielen