Hinduistisches Feuerritual – Lakh Batti
Lakh Batti ist nepalesisch und heißt wörtlich übersetzt 100.000 Lichter (Dochte).
Das Feuerritual wird hauptsächlich zum Gedenken an Verstorbene oder zur Erfüllung von Wünschen praktiziert. Viele Hinduisten glauben auch daran, dass sie mit diesem Feueropfer Geschehnisse und Gegebenheiten positiv beeinflussen können. In der Regel werden die Rituale an Tagen, die besonders geeignet und von einem Astrologen vorbestimmt sind, ausgeführt.
Die Dochte haben eine Länge von ungefähr 8 cm und werden von Hausfrauen in Heimarbeit aus Baumwolle zu dünnen Strängen gedreht. Auf den einheimischen Märkten werden diese zum Verkauf angeboten.
Bereits am Tag vor der eigentlichen Zeremonie sind wichtige Vorbereitungen zu treffen. Die 100.000 Dochte werden in eine Tonschale gelegt und mit reichlich Ghee oder hochwertigem Öl aus Sesam- oder Senfsamen getränkt. Heutzutage wird häufig auch Sonnenblumenöl verwendet. Die Menschen glauben, dass dieses raffinierte Öl noch reiner ist.
Das Feuerritual kann von jedem selbst oder auch in Anwesenheit und unter Leitung eines hinduistischen Priesters vollzogen werden. Nachdem die Dochte entzündet sind, versammeln sich die Gläubigen (in der Regel Familienangehörige) um die brennende Tonschale und stochern mit einem Zuckerrohrstock in den Flammen.
Woher diese Ritualpraxis kommt, ist schwer zu sagen. Es gibt die schöne nachfolgende Legende dazu:
Die Witwe Laxmana, die einer höheren Kaste angehörte, heiratete einen Mann niederer Kaste um ihr weiteres Überleben zu sichern und versorgt zu sein. Ihr Gewissen plagte sie mit schweren Vorwürfen. Als sie eines Tages einem Eremit begegnete und ihm ihreLebensgeschichte erzählte, riet er zu einem Feuerritual. Lakh Batti würde ihr Karma reinigen und die Türen für eine gute gemeinsame Zukunft mit ihrem neuen Ehemann öffnen.
NAMASTE!!
Neueste Kommentare