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Wanderung von Sankhu nach Nagarkot

7. Juli 2014 at 14:26

Die Wanderung auf der breiten Schotterstraße lohnt sich sehr, auch wenn zwischenzeitlich sporadisch ein lokaler Bus von Sankhu nach Nagarkot  fährt. Der stetig ansteigende Weg führt entlang  Terassenfeldern und passiert einige newarische Dörfer. Es scheint als sei dort die Zeit stehengeblieben.

 

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Terassenfelder so weit das Auge reicht

Nach ca. 2 ½ bis 3 Stunden wird das Dorf Kattike erreicht. Von dort aus bestehen verschiedene Möglichkeiten, den Weg fortzusetzen. Zum einen führt ein schöner Pfad nach Chisopani (ca. 7 bis 8 Stunden), zum anderen kann der Weg nach Nagarkot auf dem Natural Trail durch einen wunderschönen Laub- und Märchenwald eingeschlagen werden (ca. ½ bis 1 Stunde).

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Natural Trail

Da es zwischen Sankhu und Nagarkot wenig Möglichkeiten zum Einkehren gibt, ist es empfehlenswert Getränke und Snacks mitzunehmen. In Kattike bieten ein paar einfache Teehäuser eine kleine Auswahl an Gerichten (Chowmein, Nudelsuppe, gebratener Reis, etc. ) an.

In Nagarkot gibt es wieder unzählige Hotels mit Übernachtungsmöglichkeiten oder Restaurants. Wer nicht in Nagarkot übernachten möchte, kann mit dem Bus oder Taxi nach Kathmandu oder Bhaktapur zurückfahren.

Vajrayogini Tempel in Sankhu

5. Juli 2014 at 16:08

Von Kathmandu führt der Weg nach Sankhu vorbei an Boudanath und Gokarna. Schon auf dem Weg dorthin ist der Anblick der vielen Felder und dörflichen Gegend ein Genuss. Die Fahrt dauert mit dem Taxi oder Auto ungefähr eine halbe bis dreiviertel Stunde, je nach Verkehr. Entsprechend länger die Fahrt mit den lokalen Bussen, die überall halten um neue Passagiere einzusammeln.

Sankhu selbst ist ein sehenswertes, altertümliches Dorf mit einer schönen Altstadt und den typischen Newar-Häusern.

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Typische Newari-Häuser

 

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Altstadt von Sankhu

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Vajrayogini oder Dorje Phagmo Tempel, der sich etwas außerhalb des Dorfes auf einem Hügel befindet. Vom Dorfkern bis zum Tempel sind es zu Fuß etwa 45 Minuten. Der Feldweg mündet auf der Hälfte der Strecke in einen steileren Anstieg über viele Stufen.

 

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Auf dem Weg zum Vajrayogini Tempel

 

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Viele Stufen führen zum Tempelbezirk

 
Wer sich gerne einen hinduistischen Tempelbezirk gepaart mit einigen buddhistischen Elementen ohne viele Touristen anschauen möchte, hat hier den richtigen Platz gefunden. Es ist hoch interessant den Menschen bei ihren Ritualen zuzuschauen. Die friedliche Atmosphäre lädt zum Verweilen ein.

 

 

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Vajrayogini-Tempel

 

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Rituale

Asaar Pandra Festival (Reispflanzung)

29. Juni 2014 at 16:05

Heute am 15. Asaar 2071 (29.06.2014) wird in Nepal das Asaar Pandra Festival gefeiert.

Das Festival markiert im ganzen Land den Start der Reispflanzung und heißt die Regenzeit willkommen. Da in Nepal ein Großteil der Bevölkerung von der Landwirtschaft abhängig ist, nimmt dieses Fest eine große Bedeutung ein. Den ganzen Tag über wird auf den Feldern gesungen, getanzt und die Bauern, vor allem die jungen Leute bewerfen sich gegenseitig mit schlammiger Erde und Wasser.  Eine weitere Besonderheit ist das Essen von Joghurt mit Reisflocken (Dahi und Chiura).

In den vergangen Jahren hatte Mitte des Monats Asaar (Ende Juni/Anfang Juli) der Regen bereits heftig eingesetzt. Dieses Jahr lässt der Monsunregen leider immer noch auf sich warten.

Das nachfolgende Foto zeigt die Reispflanzung während starkem Regen in dem newarischen Dorf Bungmati.

 

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Reispflanzung in Bungmati

 

Tagesausflug Nagarjun (Jamacho Peak – 2.055 m)

25. Juni 2014 at 16:17

Dieser Tagesausflug eignet sich für alle, die sich in Kathmandu aufhalten und nach Natur sehnen.

Die Wanderung durch den wunderschönen Nagarjun Wald – ehemaliger Königswald, startet am Eingang zum Nagarjun Waldreservoir, das dem Shivapuri Nationalpark angeschlossen wurde. Der Eingang befindet sich oberhalb des Balaju Bypasses, kurz vor dem Ortsteil Ichangu Narayan. Um in den Park zu gelangen ist eine Eintrittsgebühr von NPR 250 (für Touristen) zu entrichten. Außerdem werden die Personalien in einem dicken Buch registriert.

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Zauberhafter Laubwald Nagarjun

 

Über Steintreppen, die gesäumt sind von vielen dünn-stämmigen Laubbäumen führt der Weg zunächst nach einer guten Stunde auf ein erstes Aussichtsplateau (1.800 m). Dort bietet es sich an eine kleine Rast einzulegen und den wunderschönen Ausblick zu genießen. Nach weiteren 1 ½ Stunden wird die Bergspitze des Jamacho Peak auf 2.055 m erreicht. Das dort gelegene buddhistische Kloster “Say Nyingon Janchupling Tamang Gompa“ lädt zum Besuch ein. Eine weitere Belohnung für die schweißtreibende Wanderung sind faszinierende Ausblicke über das Kathmandu-Tal sowie auf die Langtang und Ganesh Himal Bergkette, Manaslu und Gaurishankar.

Für den Rückweg sollten ungefähr 1 ½ bis 2 Stunden einkalkuliert werden. Da es auf der kompletten Wegstrecke kein Restaurant oder Teehaus gibt, ist es wichtig genügend Wasser und eventuell ein Vesper oder Obst für unterwegs mitzunehmen.

 

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Ausblick vom Jamacho Peak

Eine nepalesische Liebes- und Lebensgeschichte …

14. Juni 2014 at 17:12

…. die mich sehr berührt und die ich gerne weitergeben möchte.

Unser Nature-Guide Santu hat uns seine Geschichte während unseres Aufenthalts im Bardia Nationalpark erzählt: Santu ist 26 Jahre alt – seine Frau Jyoti ist 22 und die beiden haben zwei Töchter – die 11 jährige Rachana und die 7 jährige Archana.

Nach europäischer Denkweise kann das doch gar nicht sein…. ?
In Nepal sind solche Familien-Konstellationen früher keine Seltenheit gewesen… dass es sie selbst heute noch gibt, zeigt dieser Lebensweg.

Unsere Frage, ob Santu und seine Frau aus Liebe geheiratet haben, wird sofort bejaht. Uns erscheint dies bei einem Alter von 14 und 10 Jahren ein bisschen seltsam. Als wir nochmals nachfragen, meint Santu, dass ihn damals sein Vater gebeten hatte nach einer Frau Ausschau zu halten. Für den Haushalt wurde eine zusätzliche Arbeitskraft benötigt.

Um für das Alter vorzusorgen, haben die beiden relativ schnell für Nachwuchs gesorgt und Jyoti hat mit 11 Jahren (!!!) ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Unvorstellbar … Rachana, die Erstgeborene ist nun auch 11 Jahre alt und sieht so zerbrechlich aus. Wie winzig muss sie als Baby bei der Geburt gewesen sein.

Santu und Jyoti sind Analphabeten – keiner der beiden hat jemals eine Schule besucht. Santu verdient sich sein Geld als angestellter Nature-Guide und hat sich Englisch im Kontakt mit Besuchern und Gästen angeeignet. Jyoti ist Hilfskraft bei Feldarbeiten oder wäscht während der Saison Geschirr in den Hotelresorts.

Wir werden eingeladen uns das aus Lehm gebaute Haus mit zwei großen Zimmern anzuschauen. Es ist stockdunkel im Innern, es gibt nur zwei winzige Gucklöcher und keine Fenster. Diese Lehmkonstruktion würde sofort in sich zusammenbrechen, wenn Fenster integriert werden würden. In der Küche mit Feuerstelle ist ein großes Bett mit Fliegennetz für die beiden Mädchen aufgestellt. Die Eltern schlafen im Vorraum zusammen mit den ganzen Vorräten.

Nach einem Spaziergang durch das Dorf besichtigen wir die Staatsschule. Santu stellt uns ganz stolz seine beiden freundlich lächelnden Töchter vor. Die Klassengrößen mit bis zu 130 Schülern in einem Klassenzimmer schockieren uns. Als wir erfahren, dass es auch eine Privatschule am Ort gibt, erkundigen wir uns dort nach den Kosten und Bedingungen. Dabei haben wir immer im Hinterkopf, dass eine Interessentin aus Deutschland gerne eine Schul-Patenschaft übernehmen möchte.

So hatten wir die Möglichkeit über unsere Hilfsorganisation Sunaulo Sansar NGO www.sunaulosansar.org die Schul-Patenschaften für beide Mädchen zu vermitteln. Das Budget reichte sogar noch für zwei neue Fahrräder mit denen Rachana und Archana in die Schulen fahren können. Als wir die frohe Botschaft der jungen Familie überbrachten, strahlten die Augen vor Freude und Dankbarkeit.

NAMASTE!!

 

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Rachana – Sabine – Archana