Teej Festival

28. August 2014 at 15:17

Laut Nepali Kalender befinden wir uns im Jahr 2071.
Heute, am 12. Bhadra 2071 /28. August 2014 findet das alljährliche Teej Festival in Nepal statt. Das Fest findet immer am dritten Tag nach Neumond statt. Drei heißt in Nepali „Tin“ und abgewandelt wird es zu „Teej“ (ausgesprochen: Tiiisss).

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Frauen schmücken sich

Es ist das hinduistische Fest der Frauen. Verheiratete Frauen erbitten für ihren Ehemann ein langes und gesundes Leben. Unvermählte Frauen und Mädchen beten zu Gott Shiva und erbitten einen guten und schönen Ehemann.

Auch die Legende, die die Grundlage für dieses Festival darstellt, besagt, dass das Mädchen Parvati Tag und Nacht betete, denn sie wünschte sich nichts sehnlicher als mit Gott Shiva vermählt zu werden. Sie war letztlich erfolgreich und wurde Shivas Ehefrau.

 

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Frauen in roten Saris auf dem Weg nach Pashupatinath

Um für die morgendliche Verehrungs- und Anbetungszeremonie in Pasupathinath, dem Hauptheiligtum der Hindus in Kathmandu, völlig rein zu sein, beginnt für die Frauen bereits um Mitternacht eine 24-stündige Fastenzeit.

Die hinduistischen Frauen tragen an diesem besonderen Tag ihre roten Hochzeitssaris und ihren wertvollen Hochzeitsschmuck. Die gesamte Familie, Freunde und Nachbarn werden an diesem Festtag eingeladen und die Frauen tanzen und singen auf der Straße und in den Tempelanlagen.

Durch den Tanz und Gesang bringen sie ihr Leid und die Härte ihres Lebens zum Ausdruck.

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Menschenschlangenvor dem hinduistischen Tempel in Pashupathinath

Hinduistisches Feuerritual – Lakh Batti

13. Juli 2014 at 14:12

Lakh Batti ist nepalesisch und heißt wörtlich übersetzt 100.000 Lichter (Dochte).

 

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Lakh Batti (100.000 Lichter)

 

Das Feuerritual wird hauptsächlich zum Gedenken an Verstorbene oder zur Erfüllung von Wünschen praktiziert. Viele Hinduisten glauben auch daran, dass sie mit diesem Feueropfer Geschehnisse und Gegebenheiten positiv beeinflussen können. In der Regel werden die Rituale an Tagen, die besonders geeignet und von einem Astrologen vorbestimmt sind, ausgeführt.

Die Dochte haben eine Länge von ungefähr 8 cm und werden von Hausfrauen in Heimarbeit aus Baumwolle zu dünnen Strängen gedreht. Auf den einheimischen Märkten werden diese zum Verkauf angeboten.

 

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Tonschalen mit den in Öl getränkten Dochten

 

Bereits am Tag vor der eigentlichen Zeremonie sind wichtige Vorbereitungen zu treffen. Die 100.000 Dochte werden in eine Tonschale gelegt und mit reichlich Ghee oder hochwertigem Öl aus Sesam- oder Senfsamen getränkt. Heutzutage wird häufig auch Sonnenblumenöl verwendet. Die Menschen glauben, dass dieses raffinierte Öl noch reiner ist.

Das Feuerritual kann von jedem selbst oder auch in Anwesenheit und unter Leitung eines hinduistischen Priesters vollzogen werden. Nachdem die Dochte entzündet sind, versammeln sich die Gläubigen (in der Regel Familienangehörige) um die brennende Tonschale und stochern mit einem Zuckerrohrstock in den Flammen.

 

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Feuerritual – Feueropfer

 

Woher diese Ritualpraxis kommt, ist schwer zu sagen. Es gibt die schöne nachfolgende Legende dazu:

Die Witwe Laxmana, die einer höheren Kaste angehörte, heiratete einen Mann niederer Kaste um ihr weiteres Überleben zu sichern und versorgt zu sein. Ihr Gewissen plagte sie mit schweren Vorwürfen. Als sie eines Tages einem Eremit begegnete und ihm ihreLebensgeschichte erzählte, riet er zu einem Feuerritual. Lakh Batti würde ihr Karma reinigen und die Türen für eine gute gemeinsame Zukunft mit ihrem neuen Ehemann öffnen.

 

NAMASTE!!